Golden Globe RaceHochspannung zum Finale – Neuschäfer attackiert

Morten Strauch

 · 21.04.2023

Golden Globe Race: Hochspannung zum Finale – Neuschäfer attackiertFoto: Kirsten Neuschäfer /GGR2022
Kirsten Neuschäfer (39) auf ihrer Cape George 36 "MINNEHAHA"

Nachdem sich Abhilash Tomy kurzzeitig an die Spitze setzen konnte, liegt Kirsten Neuschäfers „Minnehaha“ seit gestern wieder knapp in Führung. Wie bereits mehrmals zuvor konnte sich die Südafrikanerin nach einer vermeintlichen Schwächephase eindrucksvoll zurückmelden im Golden Globe Race und befindet sich wieder voll im Angriffsmodus

In den letzten 24 Stunden konnte Neuschäfer mit 170 Seemeilen die längste Strecke zurücklegen und erreichte unter Spinnaker über 7 Knoten Speed. Der Inder Tomy kämpft sich derweil weiter im Norden mit seiner angeschlagenen „Bayanat“ durch ein Tiefdruckgebiet. Westlich von Portugal beziehungsweise dem Kap Finisterre sind es nur noch rund 900 Seemeilen bis ins Ziel von Les Sables-d’Olonne. Wessen Boot am Ende als Erstes die Ziellinie queren wird, ist somit noch völlig offen – unglaublich nach bisher 228 Tagen auf See.

Zusätzliche Spannung versprechen noch die Zeitgutschriften, die Neuschäfer und Tomy zustehen, da beide am 19. November 2022 in die Rettung des Finnen Tapio Lehtinen im Indischen Ozean involviert waren. Demnach bekommt Neuschäfer, die Lehtinen schließlich an Bord holen konnte, 35 Stunden und Tomy 12 Stunden gutgeschrieben. Aufgrund ähnlicher Umstände gewann Yannick Bestaven die letzte Vendée Globe, obwohl Charlie Dalin als Erster im Ziel angekommen war.

Der Brite Simon Curven, der das Dreierfeld zurzeit anführt, aber aufgrund seines Landgangs in Chile außerhalb der Wertung segelt, scheint davon unbeeindruckt das Triple im Visier zu haben: erstes Boot im Ziel, Gewinner in der Chichester-Wertung und rechtzeitiges Festmachen zu seinem Geburtstag am 4. Mai.

Auf einem formidablen dritten Platz des Golden Globe Race liegt weiterhin der Österreicher Michael Guggenberger, der mit seiner Biscay 36 mittlerweile auch die an den Nerven zehrenden Doldrums hinter sich lassen konnte und noch rund 2.300 Seemeilen vor sich hat.

Bleibt noch Jeremy Bagshaw aus Südafrika, der sich als Letzter im Feld noch durch die Schwachwindzone kämpft und noch rund 3.100 Seemeilen bis ins Ziel von Les Sables- d’Olonne zu segeln hat.

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