Kristina Müller
· 21.10.2022
Immerhin war das Ruderblatt seiner Hydrovane durch eine Sicherheitsleine befestigt, sodass sie nicht auf Tiefe ging. Doch der Skipper muss seitdem selbst ran und steuern. Glück im Unglück ist, dass der Profisegler, dessen Rustler 36 als eines der am besten vorbereiteten Boote galt, eine komplette Ersatzanlage an Bord hat. Eine Reparatur auf See könnte also möglich sein.
Dafür muss nach Einschätzung der Veranstalter zunächst die alte, defekte Welle herausgezogen und dann die neue montiert werden – kein einfaches Unterfangen allein mitten auf dem Südatlantik.
Guillou scheint optimistisch, dass das machbar sei – jedoch nicht bei den aktuell vorherrschenden Bedingungen mit bis zu vier Meter hoher See. Es könne noch einige Tage dauern und erst möglich werden, wenn er das Hochdruckgebiet über dem Südatlantik mit weniger Seegang erreichen werde. Eine Alternative ist laut Veranstalter, den Schutz der Insel Tristan da Cunha zu suchen.
Die Reparatur ist unerlässlich, da eine Weiterfahrt ohne Selbststeuersystem zur Tortur werden würde und eine Fortsetzung seines Rennens gefährden würde. In jedem Fall wird sie ihn aber wertvolle Zeit kosten, die er nach seinem Neustart gutmachen konnte, indem er das Gros der Flotte bereits wieder überholte und auch die Distanz zum Führungsquintett verkleinerte.
Dort liefern sich an berechneter Position eins aktuell der Brite Simon Curwen und der Finne Tapio Lethinen ein Kopf-an-Kopf-Duell, bei dem mal der eine, mal der andere vorn liegt.
Fest steht beim Golden Globe also weiterhin nur eines: Es bleibt spannend – für die Follower wie für die Segler.