Ursprüngliche Meldung vom 7. August 2023
Am Wochenende kam es in der Ostsee zu zwei folgenschweren Seeunfällen: Bereits am Freitag wurde im Barther Bodden die Leiche eines 57-jährigen Seglers aus Stralsund gefunden. Sonntagabend wurde die Suche nach einem über Bord gegangenen Segler vor Travemünde trotz eines groß angelegten Rettungseinsatzes erfolglos abgebrochen
Am Freitag, dem 4. August, wurde gegen 12.30 Uhr von einer Seglerin auf dem Barther Bodden ein führerloses Segelboot in Höhe des Nisdorfer Hafens gemeldet, woraufhin die Rettungsleitstelle See der DGzRS umgehend Such- und Rettungsmaßnahmen einleitete. Insgesamt fünf Boote der Seenotretter, der Wasserschutzpolizei und der Feuerwehr sowie mehrere Hubschrauber beteiligten sich an der Suche.
Gegen 14.25 Uhr erhielt die Polizei den Hinweis einer Kitesurferin, dass sie unweit des auf Grund gelaufenen Bootes, das noch unter Segeln stand, einen leblosen Mann im Schilfgürtel gefunden hätte. Zusammen mit der Feuerwehr konnte der Segler zwar geborgen, aber bedauerlicherweise nur noch für tot erklärt werden.
Die Ermittlungen der Polizei Stralsund ergaben, dass es sich bei dem Verstorbenen um den 57-jährigen Eigner des führerlosen Bootes handelt. Gegenwärtig gibt es keine Hinweise auf Fremdeinwirkung beziehungsweise das Vorliegen einer Straftat, sodass von einem Unfall ausgegangen wird. Die Ermittlungen dauern gegenwärtig jedoch noch an.
Am Sonntag, dem 6. August, gegen 13.45 Uhr erhielt die DGzRS die Meldung, dass auf der Ostsee, nahe der Ansteuerung Travemünde, ein 55-jähriger Mann über Bord einer Segelyacht gefallen ist. Die an Bord zurückgebliebene Frau (39) hatte den Notruf abgesetzt. Die beiden Niedersachsen waren von Boltenhagen nach Travemünde unterwegs.
Neben den Rettungsbooten der DGzRS, Wasserschutzpolizei, DLRG, DRW-Wasserwacht und der Feuerwehr Lübeck beteiligten sich auch zahlreiche Freizeitskipper an der Suche. Der Seenotrettungskreuzer “Felix Sand”, der als On-Scene-Coordinator fungierte, konnte somit auf insgesamt 21 Schiffe sowie auf zwei Rettungshubschrauber zurückgreifen. Ein SAR-Hubschrauber der Marineflieger befand sich aufgrund einer Übung mit den Seenotrettern in der Hohwachter Bucht bereits in der Luft und war innerhalb kürzester Zeit vor Ort.
Die beteiligten Einheiten fuhren das von den Seenotrettern festgelegte und immer wieder aktualisierte Suchgebiet systematisch ab. Im Einsatzgebiet herrschten nordöstliche Winde um 3 Beaufort, gute Sicht und etwa ein halber Meter Seegang bei einer Wassertemperatur von 18 Grad Celsius. Rettungsschwimmer der DLRG gingen an Bord der Segelyacht und unterstützten die unter Schock stehende Seglerin dabei, das Boot nach Travemünde zu bringen.
Die Suche wurde gegen 17 Uhr bis zum Eintreffen neuer Erkenntnisse eingestellt. Die Wasserschutzpolizei hat die Ermittlungen zur Unglücksursache aufgenommen.