HavarieSegelyacht gerät nach Mastbruch in Seenot

Max Gasser

 · 27.04.2023

Havarie: Segelyacht gerät nach Mastbruch in SeenotFoto: Facebook/Die Seenotretter – DGzRS
Die havarierte Yacht im Schlepp

Sieben Segler sind auf der Ostsee nach einem Mastbruch in Seenot geraten. Drei Einheiten der Seenotretter waren fünf Stunden im Einsatz

Am Dienstag kam es gegen 15.35 Uhr zum Notruf einer 45-Fuß-Yacht. Die siebenköpfige Crew war auf der Flensburger Außenförde aufgrund eines Mastbruchs in Seenot geraten.

Bei Windgeschwindigkeiten von über 30 Knoten und rund zwei Meter hohen Wellen brach der Mast oberhalb der untersten Saling. Daraufhin gelang es der Crew nicht, die Segel komplett aus dem Wasser zu bergen und das Rigg angemessen zu sichern. Zudem drohten Leinen in den Propeller des Motors zu geraten. So trieb die Segelyacht antriebslos und manövrierunfähig mit etwa drei Knoten über Grund ostwärts, heißt es in der Mitteilung der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS).

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Zunächst nahmen die Seenotrettungsboote “Ursula Dettmann” und “Werner Kuntze” Kurs auf die havarierte Yacht. Beim Eintreffen befand sich die 14 Meter lange und viereinhalb Meter breite Segelyacht etwa acht Seemeilen östlich des Leuchtturms Kalkgrund. Beide Seenotrettungsboote setzten einen Rettungsmann über, um die Crew zu unterstützen.

Seenotretter fünf Stunden im Einsatz

Mit Hilfe von Spezialwerkzeug sicherten sie zunächst Teile des zerstörten Riggs, bevor sie die Yacht südlich des Falshöfter Leuchtturms unter Land schleppten. Dort gelang es, die Segel vollständig zu bergen. Die Segler seien sehr erschöpft und zum Teil schwer seekrank gewesen.

Querab Pottloch übernahm dann der Seenotrettungskreuzer “Fritz Knack” die Rettungsaktion und schleppte die Yacht in den Hafen seiner Station Olpenitz. Gegen 20.30 Uhr war der Einsatz beendet, die Crew der Segelyacht blieb unverletzt.


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Riggcheck: Vorsorge ist wichtig

Fehler am Rigg können lebensgefährlich werden - und teuer. Daher prüfen, prüfen, prüfen – möglichst bis ins kleinste Detail. Schäden am Mastprofil und am stehenden Gut bis hin zum Verlust aller Segel und erheblichen Schäden an Deck, Beschlägen und Elektronik, können bei einer handelsüblichen 42 Fuß Yacht schnell zwischen 30.000 und 100.000 Euro kosten. Für ältere Boote kann dies den wirtschaftlichen Totalschaden bedeuten.

Bereits kleinste Defizite am Rigg, wie ein zu kleiner Pin im Gabelterminal, verschlissene Wantenaufhängungen oder ein aufgebogener oder fehlender Splin, können einen Mastbruch zur Folge haben. Allein in den letzten drei Jahren wurden laut Pantaenius rund 500 Schadenfälle in diesem Zusammenhang allein bei diesem Versicherungsmakler bearbeitet.

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