SaisonstartRaus aus dem Winterlager! So weit sind die YACHT-Redakteure

YACHT-Redaktion

 · 15.03.2023

Saisonstart: Raus aus dem Winterlager! So weit sind die YACHT-RedakteureFoto: YACHT/ M. Strauch

Der Start der Segelsaison nähert sich in Windeseile, auch wenn in manchen Teilen Deutschlands heute noch winterliche Bedingungen herrschten. Neben großer Vorfreude heißt Saisonstart auch zuvor einiges an Arbeit im Winterlager. So ist der aktuelle Stand bei den YACHT-Redakteuren

Während manch einer aus der Redaktion dem Wetter trotzt und die eigene Yacht bereits eingewassert oder gar nie ausgewassert hat, gibt es andere, die seit dem vergangenen Herbst noch keinen Finger krummgemacht haben. Ein Großteil allerdings verbringt seine Wochenenden derzeit emsig im Winterlager und fiebert auf den Saisonstart hin. Wir haben für die anstehenden Arbeiten ein großes Saisonstart-Special verfasst, das alle wichtigen Themen rund ums Auswintern behandelt und auch Sie an die Hand nimmt!

Sollten Sie noch nicht mit allem fertig sein, macht nichts, wir sind es zumeist auch nicht. Hier ein Update aus der Redaktion:


Fridtjof Gunkel (Dehler 38)

Foto: F. Gunkel

Wir sind wie üblich früh in die Saison gestartet, die Winterlagerarbeiten waren teils schon im Herbst erledigt, da hat man dann auch eine gewisse Temperatursicherheit für das Streichen des Unterwasserschiffes. Seit Ende Februar schwimmt das Schiff wieder, und das Wetter war auch recht gnädig fürs Riggen und Anbauen der Segel. Jetzt stehen nur noch ein paar Dinge an wie der zickende Kompass des Autopiloten, dann sind alle Systeme wieder top für eine lange Saison. Die Seekarten für Ostschweden sind jedenfalls schon an Bord.


Andreas Fritsch (Grinde)

Foto: A. Fritsch

Unsere Grinde steht noch eingepackt in Plane an der Schlei. Wenigstens wissen wir seit letzter Woche, dass wir auch tatsächlich (dreimal auf Holz geklopft) zu unserem Liegeplatz schleiabwärts kommen, da die Lindaunis-Brücke bis dahin abgerissen sein soll. Die Arbeiten am Boot beschränken sich dieses Jahr nur auf das Nötigste: polieren, neue Mast-Manschette, ein paar Holzteile streichen, neue Roll-Leine samt Führungsrollen für die Genua, neue Schoten. Kleinkram halt. Ach ja, und der finanziell dicke Brocken: neue Polster, wenn es bis zum Saisonstart klappt. Am 6. April geht es dann hoffentlich bei höheren Temperaturen ins Wasser. Da wir kein Bild vom Boot in Plane eingepackt gemacht haben (wer will das schon sehen ...), hier eins vom Rauskranen im Oktober.


Michael Good (45er Nationaler Kreuzer)

Kein Scherz: Das Einwassern findet dieses Jahr am 1. April statt. Der Termin muss lange vorher mit dem Hafenmeister abgestimmt und gut geplant sein. Denn der 45er Nationale Kreuzer mit Jahrgang 1917 ist nach dem Winterlager alles andere als dicht. Der Rumpf ist an den Stößen sichtlich aufgerissen, was bei karweelbeplankten Klassikern nichts anderes als normal ist. Es wird also auch dieses Jahr wieder etwas dauern, bis die Planken “verschwellt” sind. Deshalb benötigen wir zwingend den letzten Krantermin am Samstagabend, damit unser Klassiker bis Montagmorgen in den Gurten hängen bleiben kann. Dann übernimmt die Feuerwehrpumpe mit Automatik-Einschaltung zuverlässig das Lenzen. Wenn alles gut geht – und es ist schon immer gut gegangen –, ist die “Schnuppe” bis spätestens Karfreitag auch wieder einsatzbereit.


Johannes Erdmann (Mahé 36)

Foto: J. Erdmann

Unsere Mahé 36 wartet im sonnigen Griechenland auf uns. Das Problem mit einem Liegeplatz in weiter Entfernung ist, dass man nicht mal eben für einen Samstag zum Basteln hinfahren kann. Damit es sich lohnt, muss immer ein ganzes Wochenende geplant und logistisch alles vorbereitet werden. Gerade packe ich eine Palette mit neuen Batterien, Kabeln, Inverter, Solarpaneelen, Plotter, Rettungsinsel und neuen Salonpolstern, die Anfang April per Lkw auf die Reise nach Griechenland geht. Eine Woche später steht sie dann voraussichtlich zwischen den beiden Rümpfen und die Arbeiten können beginnen.


Lars Bolle (JK 28)

Foto: L. Bolle

Mein JK-28-Jollenkreuzer müsste eigentlich segelklar sein. Konjunktiv, weil ich ihn seit Oktober nicht mehr gesehen habe. Es ist ein noch recht neues Boot, was den Luxus gewährt, nicht viel dran machen zu müssen. Außerdem ist auch nicht viel dran, woran man etwas machen könnte. Im Herbst habe ich es, weil trailerbar, zum Bootsbauer gefahren und von ihm das Antifouling erneuern lassen. Das war es an Winterarbeiten bisher. Die Antifoulingbeschichtung an einen Profi zu vergeben war eine der besten Entscheidungen in Bezug auf Winterarbeiten. Nicht selbst unters Boot krabbeln, das auf dem Straßentrailer liegt, und in extrem unergonomischer Position mit Farbe hantieren zu müssen hat die Wintersaison sehr entspannt verlaufen lassen. Ein paar kleinere Projekte stehen noch auf der To-do-Liste, aber die kann ich immer machen. Den Rumpf muss ich allerdings noch polieren, aber da warte ich, bis demnächst die meisten anderen Yachten aus dem Winterlager geholt werden. An einem sonnigen Tag ziehe ich dann meinen Jollenkreuzer vor die Halle und kann dort hoffentlich entspannt letzte Hand anlegen. An Krantermine bin ich wegen Trailer- und Slipbarkeit ja zum Glück nicht gebunden.


Kristina Müller (Reinke 10M)

Nach einem Winter im Wasser in der Hoffnung auf schöne Segeltage abseits der Saison ist das Boot segelklar. Eigentlich. Denn zu tun gibt es natürlich immer etwas. Vor allem unter Deck heißt das Motto in Vorbereitung eines längeren Törns gerade „Schöner und sicherer wohnen an Bord“. Auf der To-do-Liste stehen Dinge wie: Leesegel montieren, Barometer anschrauben, UV-Schutz für die Luken nähen. Aber auch: Reffleinen tauschen, einen Platz für den Heckanker suchen und und und – diverser Kleinkram also, der in Summe auch viel Mist macht und die Zeit bis zum Saisonstart verfliegen lässt.


Sören Reineke (30er-Jollenkreuzer)

Foto: S. Reineke

Wann wir es ins Wasser schaffen, ist leider nicht klar, dass wir es schaffen, dank Schallmessung und Nadelentroster aber schon. Die Nachbarn sind sicher bald aus der Halle, dann beschwert sich auch keiner ... Die Hoffnung bleibt, dass es keine weiteren Überraschungen gibt. Und dann nur noch das Holz lackieren! Ach hach, Segeln ...


Hauke Schmidt (Bianca 107)

Dank zwei Wochen Rest-„Urlaub“ im Winterlager sieht es gut aus, Antifouling unter den Stützen muss noch gemalt werden, alles ist poliert und versiegelt, bei zwei Grad, brrr. Bus-System neu verkabelt und um Datenwandler erweitert. Gestern hat sich der Segelmacher gemeldet, die Segel sind durchgesehen und saisonklar! Noch ein paar Kleinigkeiten, und der Krantermin kann kommen.


Das große Saisonstart-Special

Die Tage werden länger, die Temperaturen steigen, in den Winterlagerhallen wird es hektischer – untrügliche Zeichen für den nahenden Saisonbeginn. Damit es danach nicht zu bösen Überraschungen kommt, ist beim Auswintern der Yacht vieles zu kontrollieren und zu warten. Wir haben das Wichtigste in ausführlichen Artikeln mit erklärenden Videos zusammengestellt.

Die Themen in der Übersicht: