Der 65-jährige Mann war auf einem Törn vor der australischen Küste von Yeppoon nach Brisbane, als etwa vier Seemeilen südlich von Lady Elliot Island am Sonntagmorgen gegen 5 Uhr eine EPIRB ausgelöst wurde.
Etwa um 10:15 Uhr wurde das Schiff entdeckt, mit zwei Männern im Wasser. Nach Angaben der Seenotretter gelang es dem Vater und seinem Sohn, auf das gekenterte Schiff zu klettern und einen Notruf abzusetzen. Sie wurden dann mittels einer Winde in einen Rettungshubschrauber gehievt.
Die Retter gaben in einer Pressemitteilung bekannt, dass vermutlich der Kiel des Bootes, auf dem die Männer segelten, gebrochen war und das Boot dadurch kenterte. Der 62-jährige Vater und ein 27-jähriger Sohn wurden ins Bundaberg-Krankenhaus gebracht und befinden sich laut Polizeiangaben in stabilem Zustand.
Die Leiche des 65-jährigen Mannes wurde kurz nach 14 Uhr entdeckt. Die Polizei bestätigte, dass alle drei Männer ursprünglich aus Yeppoon stammen.
Um welchen Schiffstyp es sich handelt, ist unklar. Auf den Bildern sind weit ausladende Rumpfseiten und ein langer Bugspriet zu erkennen zu sehen, so dass es offenbar kein Fahrtenboot aus Serienfertigung ist, sondern eher ein Regatta-Einzelbau. Die Polizei von Queensland hat die Yacht noch nicht identifiziert, aber Hinweise in den sozialen Medien und Segelforen weisen auf eine Regattayacht vom Typ Sayer 11 namens “Runway” hin, ein Racer-Cruiser aus Carbon, der für das Rennen Melbourne-Osaka 2003 gebaut wurde. Angeblich habe das Boot bereits 2007 einen Kielschaden erlitten.
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Zum Glück kommen Kielverluste nicht häufig vor, dennoch sind sie fast immer ein Garant für einen Seenotfall und nicht selten sind Menschenleben zu beklagen.
Der Kiel einer Segelyacht ist ein wichtiger Bestandteil, der wesentlich für das aufrichtende Moment des Schiffes sorgt. Er wirkt als Ballast und hält das Schiff aufrecht, besonders wenn es Wind ausgesetzt ist. Wenn eine Yacht ihren Kiel verliert, verliert sie im Wesentlichen ihr Gegengewicht, was zu einer erheblichen Instabilität führt.
Ohne den Kiel neigt die Yacht dazu, sich stark zu neigen oder sogar zu kentern, falls die reine Rumpfstabilität nicht mehr ausreicht, was schnell der Fall sein kann, insbesondere unter starkem Wind oder rauen Seebedingungen. Dies kann sehr gefährlich sein, da die Besatzung fast immer ins Wasser muss. Bricht der Kiel am Rumpf, kann es auch dazu führen, dass die Yacht wegen des Lecks sinkt.
In solchen Situationen kann sich die Crew meist nur noch in die Rettungsinsel begeben und auf fremde Hilfe hoffen.
Wegen einiger spektakulärer Kielabrisse in der Vergangenheit wird heute im Serienbootsbau besonderes Augenmerk auf die Kiel-Rumpf-Verbindung gelegt. Sie wird stärker als früher ausgeführt und, als Detail, die Gegenplatten für die Rumpfbolzen gerundet ausgeführt und eingeklebt, um einen sicheren Formschluss ohne Lastspitzen zu erreichen. Die YACHT kontrolliert bei ihren Tests diesen Bereich immer sehr genau.
Sollten sich, etwa wegen einer Grundberührung, Risse im Laminat zeigen, diese an ihren Enden mit einem wasserfesten Stift markieren und beobachten, ob sie weiterwandern.
Außerdem sollte der Kiel so gut es gut entlastet werden, etwa mittels geringer Segelfläche oder Beiligen. Bei Unsicherheit über den Zustand und erst recht beim Eindringen von Wasser sollte ein Notruf abgesetzt werden.