Max Gasser
· 20.02.2023
Der tropische Wirbelsturm “Gabrielle” sorgte für Verwüstungen in Neuseeland. Auch ein 70-jähriger Einhand-Segler geriet mit seinem Katamaran in das Zentrum des Zyklons und in Seenot, nachdem die Ankerkette gerissen war. Die neuseeländische Marine konnte ihn bergen
Ein Einhand-Segler ist vergangene Woche mit seinem Katamaran in den tropischen Wirbelsturm “Gabrielle” geraten. Zuvor war seine Ankerkette gerissen, weshalb der Cat auf dem Great Barrier Island strandete. Der starke Wind trieb den Katamaran allerdings wieder auf das offene Meer und in die Nähe des Zentrums des Zyklons. Der laut “Nautic Magazin” 70 Jahre alte Skipper musste daraufhin von der Royal New Zealand Navy gerettet werden und ließ seine Yacht zurück.
Erste Versuche, den 70-Jährigen mit dem Hubschrauber zu retten, scheiterten an den extremen Bedingungen. Der Katamaran war durchschnittlichen Windgeschwindigkeiten von 60 bis 70 Knoten ausgesetzt. Manchen Berichten zufolge sollen es in den Böen sogar 80 Knoten, also fast 150 km/h gewesen sein. Die Wellen sollen rund sechs bis acht Meter hoch gewesen sein.
Daher wurde der Solosegler von einem kleinen Schlauchboot geborgen. Zuvor hatte auch die eingesetzte Fregatte “HMNZS Te Mana” auf geeignete Bedingungen warten müssen, um ihr Tochterboot für die Rettung zu Wasser zu lassen. Der Havarierte sprang daraufhin ins Wasser, zwei Marinetaucher nahmen ihn in Empfang und brachten ihn in Sicherheit.
Über den Zustand des 71-Jährigen ist derzeit ebenso wenig bekannt wie über den des Katamarans.
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Der Zyklon “Gabrielle” forderte mindestens elf Todesopfer und ist möglicherweise der schlimmste in der Geschichte Neuseelands. Schon jetzt handelt es sich um den teuersten tropischen Wirbelsturm auf der Südhalbkugel. Die angerichteten Schäden werden derzeit auf ungefähr 13 Milliarden Neuseeland-Dollar (7,6 Milliarden Euro) geschätzt. Als Zyklon der Kategorie 3 wies er Böen bis zu 165 km/h Windgeschwindigkeit auf und führte zu Überschwemmungen, Erdrutschen und Stromausfällen. Neuseeland hat infolgedessen zum erst dritten Mal den nationalen Notstand ausgerufen. Erstmals kam es nach den schweren Erdbeben in Christchurch 2011 dazu, das zweite Mal zu Beginn der Covid-19-Pandemie.