Ich bin mit den anderen Superyacht-Skippern gut vernetzt. Als die Produktionsfirma auf der Suche nach einer Segelyacht war, fiel mein Name. Ich zeigte den Filmleuten unsere 54 Meter lange Ketsch. Nach einigen Gesprächen mit mir und meinen Crewmitgliedern entschieden sie sich für uns.
Zu dem Zeitpunkt war „Parsifal III“ schlecht ausgelastet. Der Eigner sah in der Show eine Möglichkeit, das Chartergeschäft wieder zu beleben. Und das war auch mein Fokus, ins Fernsehen zu kommen war damals tatsächlich nicht meine Motivation.
Das war natürlich auch mein erster Gedanke, ich hatte ja noch nicht mal eine Folge gesehen! Und alle Leute, mit denen ich darüber redete, sagten, dass das alles inszeniert sei. Aber dann sprach ich mit meinen Vorgängern aus den bereits abgedrehten Staffeln. Und die sagten mir, ich solle mich nicht verstellen. Der einzige Unterschied zu meinem bisherigen Job seien die Kameras ...
Nein. Die Folgen werden einfach zusammengeschnitten. Für den Bordalltag gibt es weder ein Drehbuch, noch ist jemand dabei, der Regie führt.
… ja, aber mit einer kompletten Produktionscrew, die neben der Stammbesatzung und den Chartergästen an Bord ist, wird es ziemlich eng. Das ist später in der Show natürlich nicht zu sehen, denn die meisten Kameraleute sind ja nicht im Bild.
Ich war in den achtziger Jahren mit dem Rucksack in Europa unterwegs und stand in Rom in der Schlange vor der Jugendherberge, als ich einen Aushang am Schwarzen Brett sah: unbezahlte Deckshand gesucht. Ich wählte die Nummer, traf mich mit dem Mann am Samstagmorgen und fuhr am Montagmorgen zum Boot. Es wurde der mit Abstand beste Sommer meines Lebens. Und wenig später besegelte ich das Mittelmeer auf eigenem Kiel.
Ich glaube schon. Panik hilft nie, das ist meine Philosophie. Manchmal muss ich mit drei oder vier Krisen gleichzeitig jonglieren, und trotzdem geht es mir gut. Wenn die fünfte oder sechste kommt, beginne ich Worte zu sagen, die nur Seeleute benutzen. Aber ich versuche, ruhig zu bleiben. Wenn der Kapitän sich nicht mehr beherrschen kann, was soll man dann noch vom Rest der Crew erwarten? Und wir haben wirklich immer irgendwelche Probleme. Man muss lernen, damit umzugehen: Ursachen herauszufinden und Lösungen zu entwickeln.
Die Arbeit auf einer Superyacht, besonders auf einer segelnden, ist immer ein Abenteuer. Es passiert ständig irgendetwas Verrücktes, daher der Spruch.
Der aus Montreal stammende 64-Jährige ist seit 22 Jahren hauptberuflich Crewmitglied auf segelnden Superyachten, die letzten 13 Jahre davon als Skipper. Privat segelt er mit seiner Lebensgefährtin eine 42-Fuß-Yacht in Griechenland.