Tatjana Pokorny
· 18.05.2023
Ben Blaskovic ist Schauspieler, Musiker, Filmproduzent, Regisseur, Segler und Surfer. Den 34-Jährigen aus Tegernsee kennt man aus Kinofilmen wie „Harms“ oder „Frau MutterTier“ und populären TV-Serien wie „Die Rosenheim Cops“, „Watzmann ermittelt“ oder „Die Chefin“. Jetzt will er Boris Herrmanns Vendée-Globe-Abenteuer verfilmen
Ben Blaskovic: Ich bin seit Kindesbeinen selbst passionierter Segler. Deswegen freut es mich ganz besonders, Boris Herrmanns Heldenreise bei der Vendée Globe zu verfilmen. Mit „Allein zwischen Himmel und Meer“ haben Boris und der Autor Andreas Wolfers eine ganz wunderbare Grundlage geschaffen, die der herausragende Dehbuchautor Gernot Gricksch zu einem spannenden Drehbuch verarbeitet.
Es entsteht ein fiktionaler Film, der Boris’ äußere und vor allem innere Reise auch für Nicht-Segler spürbar macht. Er wird den Zuschauern zwischen all dem negativen „Krach“ der Welt eine nachhaltige, positive und starke Message mit auf den Weg geben. Für mich persönlich kommen alle meine Leidenschaften zusammen: die Leidenschaft fürs Filmemachen, fürs Segeln und für Abenteuer.
Nicht nur Segler. Es geht um so viel mehr! Es bewegt Menschen, wenn sich jemand solchen Herausforderungen und ja auch Qualen aussetzt wie bei der Vendée Globe. Es ist nicht nur schön, allein mit einer Rennyacht um die Welt zu segeln. Ich glaube, es ist ganz schön die Hölle. Wir wollen mit dem Film Mut machen, Träume zu verfolgen und nie aufzugeben sie zu verwirklichen.
Es ist längst mehr als eine Idee. Die erste Drehbuchfassung liegt auf dem Tisch. Die Projektentwicklung und Finanzierung hat begonnen. Zu sehen sein wird der Film voraussichtlich 2025.
Das ist noch völlig offen. Wasser, Schiffe und Segeln zählen beim Drehen zu den aufwändigsten Themen. Ich habe mir bereits mehrere Studios in Europa angesehen, wo Wasseraufnahmen, Wind, Welle, Nebel und mehr in Kombination mit der entsprechenden Technologie möglich sind. Mehr kann ich dazu noch nicht verraten. Klar ist, dass wir auch an einem Ort drehen werden, der am Wasser liegt.
Ich bin dort als Kind klassisch im Opti eingestiegen. Mein Bruder segelte 420er. Da bin ich dann oft mit … Als Jugendlicher habe ich es aber noch nicht so zu schätzen gewusst wie heute. Manchmal hatte ich auch Angst. Mit 18, 19 Jahren bekam ich ein Segelschiff am Tegernsee. Da habe ich Blut geleckt und in meinen 20ern viele Scheine gemacht. Den SHS habe ich für dieses Jahr auf dem Programm, aber das wird vielleicht knapp - denn absurderweise werde ich dieses Jahr vermutlich eher weniger zum Segeln kommen, obwohl wir einen Segelfilm machen.
Da es sich um einen fiktiven Spielfilm handelt, werden es ausschließlich Schauspieler sein.
Weil das Thema total prominent ist. Neun von zehn Menschen haben schon von Boris Herrmann und seiner Geschichte gehört. Durch seine zweite Vendée-Globe-Teilnahme 2024/2025 werden Boris und sein Team erneut stark ins Rampenlicht rücken. Diese Geschichte fasziniert einfach.
Ich bin dort als Kind klassisch im Opti eingestiegen. Mein Bruder segelte 420er. Da bin ich dann oft mit… Als Jugendlicher habe ich es aber noch nicht so zu schätzen gewusst wie heute. Manchmal hatte ich auch Angst. Mit 18, 19 Jahren bekam ich ein Segelschiff am Tegernsee. Da habe ich Blut geleckt und in meinen 20ern viele Scheine gemacht. Den SHS habe ich für dieses Jahr auf dem Programm, aber das wird vielleicht knapp – denn absurderweise werde ich dieses Jahr vermutlich eher weniger zum Segeln kommen, obwohl wir einen Segelfilm machen.
Unsere Familie hat eine Bavaria, 2006er Baujahr, in Kroatien. Wenn ich Freiraum finde, fahre ich da runter. Und ab und zu arbeite ich für eine Münchner Segelschule oder für Agenturen/Unternehmen als Skipper, betreue Urlaubstörns oder mache Yachtüberführungen.
Ja, im August vor Korsika. Das Heftigste, was ich je erlebt habe. Da war ich als Skipper auf einer Bavaria 45 mit Urlaubsgästen unterwegs. Wir lagen in einer Bucht im Insel-Archipel nordöstlich von Sardinien. Der Sturm war nicht vorhergesagt, rauschte völlig überraschend mit 60, 70 Knoten durch.
Ich wollte gerade schlafen gehen. Nach einer Minute ging der Ankeralarm. Ich bin sofort raus und habe den Motor angemacht. Die Luft wurde nachts um 2 Uhr brutal warm. Drei Schiffe sind in der Nacht an Land getrieben. Wir sind eine Dreiviertelstunde in der Bucht hin und her gefahren, dann war es vorbei.
Wahrscheinlich der Klassiker: die Freiheit, die du hast und die es so in keiner anderen Sportart gibt. Das Leben in der Natur. Ihr ausgesetzt zu sein. Das Einlassen auf den Wind. Am Abend da rauszukommen, wo er dich hingetragen hat. Vieles ist total aufs Leben übertragbar.
Was Team Malizia mit seinem Projekt hat, ist vergleichbar mit dem, was wir vorhaben: ein Team von 50, 60 Leuten, das auf ein Ziel hinarbeitet und dabei phasenweise mit dichter Arbeit und Herausforderungen konfrontiert wird. Und dann ist auch mal wieder mehr Luft. Gerade neulich habe ich mit unserem Herstellungsgleiter zusammengesessen und überlegt, wen wir an Bord holen. Denn auch ein Filmteam funktioniert analog einer Segelmannschaft wie ein eigener kleiner Mikrokosmos.
Wir haben uns bislang einmal in Kapstadt getroffen, hatten also noch nicht sehr viel Zeit miteinander. Wir verstehen uns sehr gut. Boris ist strukturiert und organisiert. Ich glaube, dass wir uns vom Charakter her ähneln.