Marc Bielefeld
· 19.05.2023
Die Wahrscheinlichkeit, auf dem Boot überfallen zu werden, ist gering. Das ist aber kein Grund, die Gefahr zu ignorieren. Selbst, wenn man nicht in exotischen Revieren, sondern im vermeintlich sicheren Europa auf Törn ist. In einem speziellen Workshop klärt die Bundespolizei See auf, wie sich Fahrtensegler gegen Attacken von Dieben und Räubern wappnen können
Allein das Vokabular der Ausführungen ließe vermuten, dass hier eine Bande ausgelassener Segler zusammensitzt und sich fleißig in Sachen Seemannsgarn übt. Statt von der Dänischen Südsee oder Kieler Förde ist von den ostkaribischen Inseln die Rede, von wilden Seegebieten wie Westafrika, dem Horn von Afrika oder von entfernten Blauwasserrevieren wie der Sulusee und dem Südchinesischen Meer. Dann kommt auch noch die Straße von Hormus ins Spiel, berichtet wird von der Meeresenge von Bab al-Mandab und dem sogenannten International Recommended Transit Corridor. Danach wird es nur noch abenteuerlicher: Von Schmugglern wird gesprochen, von bewaffneten Fischern und Übergriffen auf Sportboote. Man meint, man sitzt im Kino. Es kommt zur Sprache, was sonst eigentlich nur die Nachrichten oder Hollywood gelegentlich zum Thema machen: Piraten – Säbelrasseln und Banditen zur See!
Doch sitzen wir nicht etwa zur späten Stunde in irgendeiner Hafenpinte. Im Gegenteil! Nüchtern und sachlich geht es zu, wenn die Beamten der Bundespolizei See über die Gefahren einer Weltumsegelung referieren, wenn sie ihre Erfahrungen und Ratschläge teilen. Und sich damit gezielt an Segler wenden, die auf große Fahrt wollen. Das alles geht digital und hochmodern vonstatten: Willkommen beim Online-Seminar des Piraterie-Präventionszentrums (PPZ), abgehalten vom Direktionsbereich Bundespolizei See, Stabsbereich Maritime Sicherheit und Kriminalitätsbekämpfung. Thema des Weltumsegler-Workshops: Wie können sich Skipper und Crews unterwegs gegen Attacken aller Art wappnen?
Seit 2010 vermehrt Schiffe am Horn von Afrika von Piraten angegriffen wurden, widmet sich die Bundespolizei See verstärkt auch der Sicherheit jenseits der deutschen Küsten, und zwar weltweit. Dabei berufen sich die Experten unter anderem auf Berichte von Betroffenen. Regelmäßig führen sie Interviews, werten Statistiken und Foren aus wie etwa die Blauwasser-Internetseiten von „Noonsite“ oder die Statistiken des „Caribbean Safety and Security Net“. Zudem steht die Bundespolizei See eng mit der Handelsschifffahrt in Kontakt, berät Reedereien im Fall von Kaperungen und Entführungen und ist international mit Kollegen aus dem maritimen Bereich vernetzt.
auf Segel und Motoryachten hat die Bundespolizei See von 2014 bis 2022 weltweit registriert. Die Dunkelziffer schätzen die Experten sogar zehnmal so hoch ein!
Zunächst meldet sich der Erste Polizeihauptkommissar Stephan Aschmann online zu Wort: „Guten Morgen, hier ist Neustadt.“ Schätzungsweise 200 deutsche Segler seien weltweit unterwegs, erzählt er, und jedes Jahr würden es eher mehr werden, die aufbrechen. „Überfälle auf Sportboote kommen dabei auf der ganzen Welt vor“, sagt Aschmann weiter. „Die häufigsten vor den ostkaribischen Inseln und den Küsten Mittel- und Südamerikas.“ Die gefährlichsten Seegebiete der Erde: die Küsten von Somalia und Jemen, der Golf von Guinea in Westafrika sowie die südlichen Ecken der Philippinen in der Sulu- und Celebessee.
Von 2014 bis 2022 hätten die Behörden weltweit 938 Überfälle auf Yachten gezählt – wobei die Dunkelziffer um das Zehnfache höher ausfallen dürfte. Dann werden via Bildschirm Karten und Art der Vorfälle eingeblendet: Entführungen vor Sabah, Lösegeldforderungen der Terrorgruppe Abu Sayyaf in Südostasien. Es folgen seekriminalistische Charakterisierungen weiterer Fahrtgebiete von Nordafrika über die Kapverden bis Panama, Brasilien, Kolumbien und Venezuela. Wobei in den letzten drei Gebieten nicht die Anzahl der Attacken, sondern vor allem die „robuste Vorgehensweise“ auffalle. Nicht selten hätten die Banditen dort Messer, Macheten, Pistolen und Gewehre dabei und überfielen auch bemannte Yachten. Immerhin, Waffen gegen Segler seien nur in zehn Prozent der weltweit bekannten Vorfälle tatsächlich zum Einsatz gekommen.
Als Nächstes referieren die Beamten zum „Modus Operandi“, wie sie es nennen. Gemeint sind die wichtigsten Fakten, wenn es um Überfälle auf Yachten geht. Die Tatzeiten liegen vorwiegend in den Abend- und Nachtstunden, 70 Prozent der Yachten lagen zum Zeitpunkt des Überfalls vor Anker. Die Täter nähern sich meist mit kleinen Beibooten oder schwimmend vom Strand aus. Bei Plünderungen tagsüber müsse man davon ausgehen, dass die Yacht zuvor ausgespäht wurde. Vorfälle in Häfen spielen sich in der Regel in unmittelbarer Nähe zum Steg ab, wobei es hier oftmals Jugendliche unter 16 Jahren sind, die mit „hohem Gewaltpotenzial“ agieren.
Dann übernehmen Isabella Albert und ihr Kollege Jörg Flackus die Moderation. Und kommen direkt zu drei konkreten Fällen, die die Bandbreite heutiger Überfälle auf Yachten zeigen. Die Beamten schieben aber gleich einen Satz nach, um das Ganze einzuordnen: „Segeln ist schön!“ Soll heißen: Derartige Vorfälle sollten einem die Reise nicht verhageln und Blauwassersegler schon gar nicht von ihrem Vorhaben abhalten. Denn die Wahrscheinlichkeit einer Begegnung mit Kriminellen sei alles in allem recht gering. Wer sich in Sachen Prävention schlau macht und vorbereitet, wer die „High Risk Areas“ meidet und ein paar kluge Vorkehrungen trifft, der wird in der Regel recht sorglos Meile machen, selbst wenn ihn die Reise um den gesamten Erdball führt.
im maritimen Bereich wurden allein im Januar 2023 in Südostasien gezählt. Die meisten betreffen aber illegale Fischerei oder Vorkommnisse in Zusammenhang mit der Handelsschifffahrt. Diebstähle und Überfälle gab es nur acht
Dabei gibt es einen grundsätzlichen Hinweis, um gar nicht erst ins Visier Krimineller zu geraten. Die Bundespolizisten unterstreichen, dass dies an Land wie zu Wasser gelte: „Alle Räuber wollen maximale Ausbeute bei minimalem Aufwand und Risiko.“ Im Klartext: Diebe und Banditen aller Art meiden bestimmte Begleitumstände wie der Teufel das Weihwasser – sie hassen es, gestört zu werden. Sie mögen keine Aufmerksamkeit, keinen Lärm, keine Zeugen, kein Licht. Dies könnten sich Segler wiederum zunutze machen, indem sie sich entsprechend „abschreckend“ verhalten.
Aussehen kann das dann zum Beispiel so: Ankern mehrere Yachten in einer Bucht, muss das eigene Boot ja nicht das erstbeste sein, das von Land aus zu erreichen ist. Oder: tagsüber und abends ruhig mal ordentlich Radau machen, Musik hochdrehen und Präsenz an Bord zeigen – am besten mit der ganzen Mannschaft. In den Nachtstunden hilft hingegen oft schon Licht an Bord, um potenzielle Diebe lieber zu einem dunklen, stillen Boot in der Nachbarschaft abdrehen zu lassen. Auch könne es nützlich sein, stündlich Hundegebell vom Band abzuspielen.
Die Beamten nennen noch viele andere Tricks, wie man sich unliebsamen Besuch an Bord vom Hals halten kann. Motto: Die Eindringlinge wollen keinen Stress und suchen sich andernorts ein Opfer, das weniger Ärger zu machen verspricht. Lichtschranken, Alarmanlagen, vergitterte Luken, solide Schlösser: Alles, was Ganoven das Leben erschwert, schreckt sie ab.
Dabei gibt es technisch sogar die Möglichkeit, die Reling unter Strom zu setzen, wie auf einer Kuhweide. Wer nachts beim Anbordsteigen unversehens einen elektrischen Schlag bekommt, überlegt es sich vielleicht noch mal, ob er wirklich weiter an seinem Vorhaben festhalten will. Klar sollte auch sein: Das Beiboot gehört nachts an Deck, Badeplattformen und Badeleitern werden hochgeklappt.
Noch einen grundsätzlichen Rat gibt die Bundespolizei allen Weltumseglern mit auf die Reise. Einen, der immer gilt, sollte es am Ende doch zu einem Vorfall kommen und plötzlich ein Fremder an Deck auftauchen. Jörg Flackus: „Man ist immer zweiter Sieger und erster Verlierer!“ Mit anderen Worten: Gegenwehr nützt fast nie, sondern führt häufig ins Verderben. Sehr oft nämlich stehen die Angreifer nicht nur unter Alkohol und Drogen, sondern im Moment des Angriffs selbst unter enormem Stress. Das lässt im Zweifel all ihre Hemmungen fallen. „Die Diebe wollen ihre Beute und möglichst schnell wieder verschwinden. Wer sich dem widersetzt, hat in der Regel keine Chance.“ Auch dem, der im Hafen am Steg angegriffen wird, hilft am ehesten die „Hasenfußtaktik“: abhauen – am besten dahin, wo viele Menschen sind.
Das nächste Kapitel im Piraterie-Präventions-Seminar befasst sich mit problematischen Seegebieten – speziell dem Suezkanal. Die Bundespolizei rät generell vom Befahren der Seeroute am Horn von Afrika ins Mittelmeer ab. Falls es jedoch gar nicht anders geht, sollten sich Yachtcrews mit anderen zu einem Verband zusammenschließen und sich beim Maritime Security Centre Horn of Africa, kurz MSCHOA, melden. Außerdem Küsten und Häfen im Jemen, in Somalia und Libyen meiden und die Insel Socotra im Golf von Aden östlich umfahren.
Des Weiteren gibt es aufgrund zwischenstaatlicher Konflikte immer wieder Meldungen über Seeminen und militärische Operationen der jemenitischen Marine in deren Küstengewässern. Für die Passage des Suezkanals schließlich sei es ratsam, sich einen Lotsen zu buchen.
Auch für das Mittelmeer vor der libyschen Küste gilt ein No-go. Hier existiert ein inoffizielles Sperrgebiet vor der Küste von Cyrenaica. Banden treiben dort ihr Unwesen, die schon die heimische Marine angegriffen haben. Wer durchs Mittelmeer segelt und an Libyen vorbeimuss, sollte also immer nördlich des 34. Breitengrads bleiben.
aller registrierten Vorfälle gehen mit konkreter Waffengewalt seitens der Täter gegen die jeweils betroffenen Fahrtencrews einher. Sich deshalb aber selbst zu bewaffnen, davon raten die Kriminalbeamten dringend ab
Hier und da stockt einem schon mal der Atem, wenn man den Bundespolizisten zuhört. Doch die Beamten beruhigen auch immer wieder: Man solle sich bloß nicht verrückt machen, sondern sich viel lieber gut vorbereiten. Dazu zählen weitere technische Präventionsmöglichkeiten und Sicherheitsbausteine, wie es die Experten nennen, um Boot und Crew möglichst sicher aufzustellen und ungebetenen Gästen den Zugang zur Yacht zu erschweren. Nicht alles davon ist jedoch für herkömmliche Langfahrtschiffe geeignet. Das ein oder andere richtet sich dann doch eher an Eigner von Superyachten. Funkalarmanlagen und Satellitentelefone sind sicherlich noch im Rahmen, ein ausgefeiltes Ship Security Alert Systems (SSAS), Weidezaungeräte für die Reling oder auch Nebelmaschinen, die wie in der Disco dichten Dunst versprühen – mit solchen Abschreckungsmitteln und Methoden dürften sich wohl nur wenige Skipper anfreunden.
Regelmäßig hören die Beamten auch von ausgefallenen Tricks, derer sich Weltumsegler schon bedienten. Ein Skipper etwa legte sein Cockpit nachts mit einer eingeölten Kokosmatte aus – gespickt mit Glasscherben. Da die Täter, vor allem in den Tropen, meist barfuß an Bord schleichen, schneiden sie sich daran prompt die Füße auf. Ob auf solche Aktionen am Ende jedoch nur noch mehr Gewalt droht, ist eine gute Frage. Die auch gleich eine weitere Option aufwirft: Sollten sich Segler am Ende selbst bewaffnen, notfalls Leuchtmunition oder Signalpistolen gezielt abfeuern?
Die Antwort der Bundespolizei ist eindeutig: Nein, von einer Bewaffnung der Crew auf Sportbooten rät man generell ab. Erstens braucht man einen Waffenschein, zweitens muss man Waffen in jedem Port of Entry anmelden. Das Prozedere ist kompliziert, teils werden die Waffen bis auf Weiteres konfisziert. Jedes Land hat diesbezüglich eigene Regeln. Vor allem aber: Wer eine Waffe zückt, müsste im Fall des Falles auch bereit sein, sie abzufeuern. Das sollte man sich im Vorhinein zweimal überlegen. In der Realität sind dazu die wenigsten, die in eine Extremsituation geraten, in der Lage.
Ebenso sei vom Gebrauch von Leuchtpistolen oder Signalraketen als Waffenersatz dringend abzuraten. Von mangelnder Treffsicherheit auf dem Wasser einmal abgesehen: Würden die Angreifer in die Enge getrieben, gingen sie anschließend nur noch radikaler vor und schössen womöglich deutlich schneller und gezielter.
Brenzlige Situationen stellen nicht nur eine Gefahr für Leib und Leben dar, sondern auch für die Seele. Psychologische Belastungen sind daher ein weiteres Thema des Workshops. Und auch hier sei es ratsam, sich bereits im Voraus mit möglichen Gefahrensituationen zu befassen, um ein Gefühl der Hilflosigkeit und des Ausgeliefertseins zu vermeiden. Dazu zählen nicht nur technische Vorkehrungen, sondern auch spezielle Revierinformationen, die man vorab einholen sollte. Besonders wichtig: sich mit anderen Seglern austauschen, andere Crews nach besonderen Vorkommnissen fragen und auch den Kontakt zu den Einheimischen suchen, die in der Regel ja wohlgesinnt sind.
Wichtig sind Absprachen: Wer ist der Chef an Bord, wenn Gefahr in Verzug ist? Wer beobachtet die sich nähernden Räuber, wer übernimmt den Funk, um Behörden oder andere Schiffe zu alarmieren? Aber auch: Wer tritt den Gangstern als Sprachführer gegenüber? Im besten Fall übersteht man einen Überfall physisch und psychisch unversehrt. Dennoch sollte man ihn melden. Fotos, Filme und ein Protokoll darüber, was sich ereignet hat, sind dann wichtig – für die Polizei, aber auch für die Versicherung.
Wer Vorkehrungen treffe und seine Route sorgfältig plane, so das Fazit der Polizisten, der könne seine Reise unbeschwert antreten. Denn schließlich: Was gibt es Schöneres, als mit einem Segelboot die Welt zu erkunden!
Meist, aber nicht immer geht es den Tätern darum, Beute zu machen. Mitunter fühlen sie sich auch auf frischer Tat ertappt. Oder sie wollen Lösegeld erpressen. Drei Beispiele
Nicht in jedem Fall kommt es zu konkreter Gewaltanwendung. Häufig genügt es schon, wenn Kriminelle ein aggressives Verhalten an den Tag legen und gegebenenfalls mit Waffen drohen, um Segler zur Herausgabe von Wertsachen zu drängen. So geschehen in Honduras. Frühmorgens klettern plötzlich Fremde an Bord eines Katamarans, sie fragen sogar erst freundlich nach ein paar Zigaretten. Dann aber tauchen weitere kleine Boote auf. Ob die Aktion abgesprochen ist, ist unklar. Auf jeden Fall aber wird die Situation nun bedrohlich. Denn: Die nachrückenden Männer halten provokativ Seile und Eisenstangen in Händen. Die Crew alarmiert zwar über Funk einen nahebei passierenden Frachter, und die Eindringlinge suchen tatsächlich auch das Weite. Doch bald schon kehren sie zurück und treten nun noch aggressiver auf. Sie bedrängen die Frau, verlangen Alkohol und Kokain. Erst nach geraumer Zeit ziehen sie ab. Ob sie etwas erbeutet haben, und wenn ja, was, ist nicht bekannt. Zumindest aber kommen die Segler mit dem Leben davon – auch wenn ihnen naturgemäß der Schrecken gehörig in die Glieder gefahren ist.
Es kommt zum Glück nur selten vor, aber es passiert: Segler werden von Kriminellen überfallen, ausgeraubt, verletzt und sogar getötet. Wie vor der Küste Panamas. Nachts liegt dort die Yacht einer Familie vor Anker, als Banditen an Bord klettern. Sie entpuppen sich als äußerst skrupellos. Den Mann erschießen sie sofort, seine Frau und ein Kind verletzen sie mit Macheten. Ob die Segler sich zur Wehr gesetzt oder sich sofort ergeben haben, ist nicht bekannt. Dennoch: Schlimmer kann es kaum kommen. Nicht minder bitter: Am Ende nehmen die Mörder lediglich den Außenborder des Beibootes mit. Der Fall zeigt, wie erschreckend wenig in manchen Regionen der Welt ein Menschenleben zählt.
Mitunter sind Segler gar nicht das originäre Ziel von Kriminellen. Sie geraten lediglich in deren Visier, weil sie stören oder unbeabsichtigt Dinge oder Menschen entdecken, die nicht entdeckt werden wollen. Flüchtlingsschlepperbanden oder Drogenschmuggler zum Beispiel. Und das kann einem durchaus auch in europäischen Revieren passieren. Wie etwa vor der südspanischen Küste im Golf von Cádiz. Dort nähern sich plötzlich Vermummte in einem Speedboot einer Segelyacht. Die Crew beobachtet die Männer mit wachsendem Unbehagen. Noch bevor die versuchen, an Bord zu gelangen, setzen die Segler einen Notruf ab. Gerade noch rechtzeitig taucht daraufhin ein Helikopter der Küstenwache am Himmel auf. Dank dessen Präsenz und wohl auch wegen des zum Zeitpunkt des Angriffs hohen Wellengangs, der die Männer im Speedboot ordentlich durchrüttelt, lassen die von der Yacht ab. Es sind vermutlich Schmuggler, die von den Seglern überrascht wurden. Das Beispiel zeigt, dass es ausreichen kann, zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort zu sein, um mit Gewalt konfrontiert zu werden.
Was viele nicht wissen: Die Bundespolizei See berät gezielt Hobbysegler, die auf Langfahrt gehen, und zwar kostenlos vor und auch während der Reise. Wie wappne ich mich und meine Yacht gegen Piraten und Überfälle? Was tun bei Begegnungen mit Flüchtlingsbooten? Wie ist die aktuelle Situation in speziellen Revieren? Welche Kontaktstellen gibt es vor Ort? Und was muss ich beachten, wenn ein Übergriff tatsächlich stattgefunden hat? Solche und viele weitere Fragen beantworten die Beamten und liefern Empfehlungen für die individuelle Routenplanung. Zudem finden jedes Jahr Seminare statt zum Thema Piraterie-Prävention.