The Ocean RaceGehirnerschütterung und Platzwunde – Rosalin muss ruhen

Tatjana Pokorny

 · 27.03.2023

Mit Gehirnerschütterung und Platzwunde am Sonntagabend in möglichst ruhiger Lage an Bord von "Malizia – Seaexploer": Rosalin Kuiper nach ihrem schweren Sturz aus der Koje
Foto: Antoine Auriol/Team Malizia/The Ocean Race

Der Unfall hatte sich am Sonntagmorgen auf Kurs Kap Hoorn ereignet: Team Malizias holländische Seglerin Rosalin Kuiper hat sich auf Etappe drei im Ocean Race eine Kopfverletzung zugezogen, als sie im Schlaf bei einem Wipeout des Bootes aus der Koje geschleudert wurde. JETZT mit Video-Update von Team Malizia und Rosalin Kuiper im Gespräch!

Die unerwartet heftige Bootsbewegung der “Malizia – Seaexplorer” hat Rosalin Kuiper am Sonntagmorgen gegen 10 Uhr deutscher Zeit im Schlaf aus der Koje katapultiert. Auf Kurs Kap Hoorn schlug die Niederländerin dabei mit dem Kopf auf. Hierbei zog sie sich eine Verletzung oberhalb ihrer rechten Augenbraue zu.

Rosalin Kuiper ruht mit einer Gehirnerschütterung

Die Crew um Skipper Boris Herrmann kam ihr schnell zu Hilfe und stellte fest, dass die Wunde der 26-Jährigen stark blutete. Während Navigator Nico Lunven das Boot sicherte, nahm Boris Herrmann Kontakt mit dem Team an Land auf, um über den Unfall zu informieren. Dann setzte sich Herrmann mit dem offiziellen Rennarzt Dr. Spike Briggs vom MSOS (Medical Support Offshore Ltd.) in Verbindung, um die beste Behandlungsmethode zu klären.

Will Harris und Antoine Auriol säuberten und verbanden die Wunde und überwachten Rosalin Kuiper anschließend kontinuierlich. Dabei achteten sie auch auf sich möglicherweise verschlimmernde Symptome einer Gehirnerschütterung. Bei einem erneuten Anruf hatte Dr. Spike Briggs um 18.30 Uhr deutscher Zeit bestätigt, dass Rosalin Kuiper eine Gehirnerschütterung erlitten habe und sich bestmöglich ausruhen muss. Kuiper ist dafür im schweren Seegang des Südpazifiks so gut wie möglich stabilisiert.

Ich werde darüber hinwegkommen. Ich sehe jetzt aus wie Piratin Rosalin.” (Rosalin Kuiper)

Das Team überwacht ihren Zustand weiter, während Kuiper ruht. Team Malizia vermeldete den Unfall in der Nacht zum Montag und berichtete, dass Kuiper “sehr tapfer” und “auf dem Weg der Besserung” sei. In einer Nachricht an Teamdirektorin Holly Cova war Kuipers Humor schon wieder aufgeblitzt, als sie einige Stunden nach ihrem Unfall schrieb: “Ich werde darüber hinwegkommen. Ich sehe jetzt aus wie Piratin Rosalin. Die Schläge (im Boot) sind zwar ziemlich hart und hallen in meinem Kopf, aber ich denke, ich werde wieder gesund. Ich schlafe viel, und die Jungs kümmern sich sehr gut um mich.”

Will Harris: “Sie ist wirklich tapfer”

Will Harris hatte Team Malizias Landmannschaft am Sonntag diese Nachricht geschickt: “Es ist im Moment schwer, das Boot von spontanen Ausschlägen abzuhalten. Wir tun, was wir können, um es stabil zu halten, aber die Bedingungen sind unglaublich hart. Wir behalten Rosie genau im Auge und tun alles, was wir können, um sicherzustellen, dass es ihr gut geht. Sie ist wirklich tapfer und versucht, sich auszuruhen.”

Aufgrund der aktuellen Position des Bootes beim 56. Breitengrad Süd und der Tatsache, dass sich Rosalin in einem stabilen Zustand befindet, sei die Weiterfahrt laut Team Malizia die beste Option. Die Crew, die Landmannschaft und auch die Ocean-Race-Rennleitung um Phil Lawrence haben den Zustand von Rosalin Kuiper unter Beobachtung. Ihre Versorgung erfolgt in Absprache mit dem Arzt. Weil die Winde weiter abnehmen werden, rechnet Team Malizia für Montag mit ruhigeren Bedingungen. Die Mannschaft will im Verlauf Tages weiter über den Unfall und die Folgen informieren.

UPDATE vom 27. März, 13.30 Uhr: Im neuen Video-Clip erklärt Rosalin Kuiper von ihrem Unfall:

Rosalin Kuiper im Porträt


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