Michael Good
, Fridtjof Gunkel
· 20.01.2023
Endlich wieder boot! Ab dem 21. Januar gibt es jede Menge Premieren und Neuheiten in allen Klassen zu sehen. Wir zeigen, welche Boote die Werften in Düsseldorf dabeihaben! Im zweiten Teil geht es von J wie J-Composites bis T wie Tide!
Werften in diesem Artikel:
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Die aus den USA stammende J/45 ist auf die Bedürfnisse des europäischen Marktes fokussiert. Deshalb wird das Schiff ausschließlich bei J Composites in Frankreich gebaut, der Lizenzproduktion von J/Boats in Europa. Als schneller Performance-Cruiser kann die J/45 im YACHT-Test mit besten Segeleigenschaften überzeugen. Zudem gefällt das praxisgerechte Cockpitlayout, mit dem sowohl Regatta- wie auch Familiensegler gut zurechtkommen. Das Interieur zeigt eine offene, helle Gestaltung und glänzt mit viel Wohnkomfort.
Vielleicht eines der sehenswertesten Boote der Messe: Die Werft hat einen neuen, superspannenden 55-Fußer für das gehobene Yachts-Programm im Gepäck. Aus dem Rahmen fällt das neuartige Cockpitlayout. Die beiden Ruderstände sind weit nach vorn gebaut und machen damit das Achterschiff frei für zwei sehr großzügig arrangierte Lounge-Bereiche, die dank absenkbarer Tische in riesige Sonnenliegen verwandelt werden können. Eine weitere Sitzgruppe sowie eine Art Außen-Navigation befindet sich weiter vorn im eigentlichen Cockpit, das mit einem halbfesten Dodger komplett überdacht ist. Interessant ist auch das Layout unter Deck. Achtern sind zwei Doppelkabinen mit jeweils eigenen Toilettenräumen vom Salon komplett abgekoppelt. Diese Bereiche sind durch separate Niedergänge direkt aus dem Cockpit zugänglich. Die Jeanneau Yachts 55 wird in Düsseldorf als Weltpremiere gefeiert.
Das kleinste Boot der sportiven Reihe aus den USA ist eine gleitfähige moderne Jolle, jedoch mit geschlossenem Heck. Auf ein Trapez wurde verzichtet. Das vorn nicht eingedeckte Schiff ist mit einem Einleinen-Gennakersystem ausgestattet, das gleichzeitig den Bugspriet ausfährt und das Tuch setzt. Wie sich im YACHT-Test zeigte (Ausgabe 3/2023, ab 18. Januar), segelt das Boot steif und sicher und bietet leicht abrufbaren Segelspaß.
Kaum eine andere Marke steht so sehr für gehobenen Yachtbau, formvollendete Designs und exklusive Qualität wie Nautor Swan. Mit der neuen Swan 55 hat die Yacht- Manufaktur in Finnland unter ihrer italienischen Führung nun wieder ein – für ihre Verhältnisse – relativ kleines Boot gebaut. Ein spannendes Highlight an Deck der Konstruktion von Germán Frers ist die spektakuläre, faltbare Heckplattform, mit der die Badebühne zu einer Art Beachclub mit Sonnenliegen wird. Besonders ist auch die hohe Wandelbarkeit, mit der sich die Swan individuell an die Wünsche der Eigner anpassen lässt, sowie die Optionen grundverschiedener Interieurstile.
Sie ist eine Art TP52, nur eben zusätzlich mit einem wohnlichen Innenausbau. Das C in der Typenbezeichnung steht zum einen für Carbon (das Boot wird vollständig aus Kohlefaser gebaut), aber auch für Carkeek Design, den Konstruktionspartner von Neo Yachts für dieses Projekt. Die aufregende Neo 570 C wird zweifellos einer der großen Publikumsmagnete auf der Messe sein. Faszinierend ist auch das schon fast futuristisch anmutende Interieur.
Die dänische Manufaktur hat ein seltenes Raumkonzept perfektioniert und zeigt dies mit der neuen Nordship 420 DS: Die erhöhte Sitzgruppe im Salon ermöglicht den Rundumblick. Zusätzlich gibt es einen kleineren Abendsalon im Durchgang zur zentralen Achterkabine. Weiter zeichnet sich die 420 DS durch hohe handwerkliche Qualität, individuellen Ausbau, ein hohes Leistungspotenzial und gutes Handling aus.
Nicht mehr taufrisch, aber neu am Rhein und sehenswert: Der englische Edelhersteller bringt seine 595, einen Ausbund an herausragender Qualität, maritimem Luxus und seglerischer Qualität. Die Mittelcockpityacht mit dem hohen Aufbau überzeugt weiter durch ein geschmackvolles Ambiente und eine überkomplette Ausstattung, siehe auch YACHT-Test in Ausgabe 2/2020.
Hier kommt ein echtes Multitalent: Die Pointer 30 aus Holland eignet sich gleichermaßen zum Tourensegeln mit der Familie wie als sportliche Plattform für Regattasegler oder als Daysailer für den kurzen Segelspaß zwischendurch. Wahlweise kann das Boot mit Pinne oder mit einer Steuersäule ausgestattet werden.
Die Marktbereicherung für die Klasse der kleinen Sportboote kommt aus Polen. Die Preste 18 hat einen Hubkiel mit einer 80 Kilogramm schweren Ballastbombe. Das kleine Schiff kann wie eine Jolle auf einem Slipwagen über die Rampe ein- und ausgewassert werden. Für sportliche Segeleigenschaften sorgt der 30 Quadratmeter große Gennaker am ausfahrbaren Bugspriet.
Seit dem Frühjahr 2020 gehört die Werft RM Yachts/Fora Marine zur Firmengruppe Grand Large Yachting, zusammen mit den Marken Allures, Outremer, Garcia und Gunboat. Jetzt startet das Unternehmen in La Rochelle eine Marktoffensive mit einem komplett neu entwickelten Flaggschiff. Die RM 1380 wurde Anfang Dezember als Weltpremiere auf der Messe in Paris gezeigt und hat jetzt auch den Weg nach Düsseldorf gefunden. Die typische und spezielle Marken-DNA bleibt natürlich auch beim neuen Boot erhalten. Der Rumpf ist aus Sperrholz im Knickspant gebaut, das Deck besteht aus GFK. Die Konstruktion für den sportlichen Blauwasserkreuzer stammt aus dem Studio von Marc Lombard. Erhältlich ist das Boot auf Wunsch mit Festkiel, mit Bi-Kielen oder mit einem hydraulischen Schwenkkiel. Drei oder vier Kabinen sind machbar.
Beflügelt durch den Erfolg der Saare 38.2 (hier im YACHT-Test), die konsequent auf eine Zwei-Personen-Crew ausgelegt ist, bringt der estnische Hersteller unter deutscher Führung eine entsprechende Variante der 41er. Bedeutet: größere Eignerkabine vorn, mehr Platz im Bad mit separierter Dusche, begehbare Backskisten mit Ausbauoptionen statt Gästekammern.
Segeln reduziert auf das Wesentlichste. Die brandneue Saffier Se 24 Lite ist eine der spannendsten Weltpremieren in Düsseldorf. Markentypisch sind auch beim kleinsten Boot der Reihe die sportlichen Rumpflinien, das große Cockpit mit Sonnenlounge, der kurze und flache Kajütaufbau sowie das leistungsfähige Rigg mit reichlich Segelfläche.
Schön, schnell und von feinster Machart. Die namhafte Werft in Italien stellt mit der neuen 50er einen exklusiven Gran Turismo vor, der in seiner Klasse Maßstäbe setzen kann. Die aufregend schönen Linien stammen vom argentinischen Konstrukteur Soto Acebal. Auch das erstklassig gebaute Interieur sucht Vergleichbares auf dem Markt.
Freunde von klassischen Yachten können sich auf einen Leckerbissen der besonderen Art freuen. Spirit Yachts in England zeigt auf der Messe das nunmehr kleinste Boot in seinem exklusiven Programm. Die aufregend schöne Spirit 30 wird komplett aus Mahagoni in Leistenbauweise gefertigt. Erhältlich ist die Augenweide wahlweise mit Fest- oder mit einem hydraulischen Hubkiel. Durch eine Breite von nur 1,90 Metern ist der Daysailer zudem leicht auf einem Trailer transportierbar. Als Variante baut Spirit das Boot auch mit zwei Kojen unter dem Vorschiff aus.
Leicht, schmaler, flacher Rumpf, retrospektiver Stil, Pinnensteuerung, geschlossenes Yachtheck: Die Konstruktion von Marc-Oliver v. Ahlen aus der ostfriesischen Werft MFH ist ein Unikum im Serienyachtmarkt. Das sehenswerte und gefällige Boot überrascht auch unter Deck sowie mit vielen hübschen Details. Und ist ein seglerischer Hochgenuss, wie sich im YACHT-Test zeigte.