Das sind sie, die 200 größten Segelyachten der Welt. Gesammelte Superlative. Segelflächen in XXL, spektakuläre Entwürfe und innovative Bordtechnik, die Konstrukteure, Werften und Zulieferer in den Jahren der Planung und des Baus maximal forderten. Zwölf Yachten kamen seit 2023 hinzu, damit bleibt die Zahl der Neueinsteiger konstant. Allerdings landeten dieses Mal sieben Neue in den Top 100, zwei mehr als noch vor zwei Jahren. Das darf als Zeichen dafür gewertet werden, dass auch die Segelformate im Mittel immer größer werden. Neue Gigaformate über 100 Meter bereichern das Ranking allerdings nicht, mit Glück aber im Jahr 2027 mit der 130 Meter langen „Vela“, die in Kroatien entsteht.
Mit knapp 70 Metern Länge ist „Zero“ der größte Neueinstieg, damit rangiert die Vitters-Ketsch auf Platz 12. Auf Platz 17 folgt mit 65 Metern der zweitgrößte Newcomer, „Aquarius II“. Die Ketsch entstand bei Royal Huisman vor allem deshalb, weil die Eigner ihre erste „Aquarius“ (56,18 m, Platz 40) um einige Meter zu klein fanden. Die Rangliste dominieren erneut die Italiener. Perini Navi belegt unter den Top 100 beeindruckende 31 Plätze, das Gros tummelt sich in der populären 56-Meter-Klasse (Platz 42 bis 52), zu der auch die letztes Jahr verunglückte „Bayesian“ (Platz 48) gehört, die aus diversen Gründen im Ranking verblieben ist.
Insgesamt zeigt sich viel Bewegung auf dem Segelyachtmarkt. Viele Eigner haben während oder nach der Corona-Zeit eine größere Yacht geordert, die letztes oder dieses Jahr geliefert wurde. Entsprechend sind viele Gebrauchte bei den Brokern gelistet. Allein unter den ersten 100 warten nicht weniger als 20 Angebote auf interessierte Kunden, allesamt zwischen 49 und 62 Meter lang. „Simena“ (Platz 21) führt diese Liste an und ist zugleich einer der jüngsten Neubauten. Derzeit könnte sie für rund 45,9 Millionen Euro den Besitzer wechseln.
Multihulls stellen aktuell keinen Trend dar, könnten es aber werden. Mit „Artexplorer“ (Platz 125) ist ein Katamaran in den Kreis der Top 200 vorgedrungen, und mit „Charley 3“ (57 m) ist ein weiterer im Bau – der sogar mit DynaRig, das seit „Black Pearl“ (Platz 3) keinen Neubau mehr angetrieben hat. Segelyachten spielen aktuell ihren Nachhaltigkeits-Trumpf aus, das schlägt sich in den Zahlen nieder, aber eben noch nicht auf ganzer Linie. Glaubt man den Werften, so denkt manch Eigner aus dem Motor-Lager darüber nach, sich von Windkraft antreiben zu lassen. Schön wär’s!
Die vielfältige Welt der größten Segelyachten wird in der neuen Ausgabe von BOOTE EXCLUSIV 5/2025 – ab sofort für 14,90 Euro im Handel – ausführlich beleuchtet.