Shogun 43Den Performance-Cruiser ganz neu definiert

Fridtjof Gunkel

 · 15.06.2023

Lange Chines, invertierter Bug, harte Kanten: Die Optik ist martialisch ...
Foto: Shogun Yachts
Shogun 43
Die junge Marke Shogun Yachts hat einen weiteren heißen Performance-Cruiser herausgebracht, der atemberaubende Segeleigenschaften mit hohem Wohnkomfort kombinieren soll

Die Optik: Mit Flügelheck und Inversbug aufregend, der Bau durch Prepreg-Carbon-Sandwich State of the Art, die Konstruktion mit viel Tuch und aufrichtendem Moment krass. Und dazu ein modernes, durchaus wohnliches Interieur mir Pantry, Duschbad, Kabinen und allem, was dazugehört. Die Shogun 43 ist unter Segeln eine Waffe, scheint aber keine tourentechnischen Defizite im Hafen mitzubringen.

Performance-Cruiser erster Güte

Das Boot entstand in Kooperation von Vaxholm Composites, Marstrom Composite und der Rosättra-Werft, die die Linjett-Typen fertigt. Das Team hatte schon die viel beachtete Shogun 50 auf den Markt gebracht, die aus dem Wunsch eines versierten schwedischen Seglers entstand, der ein Derivat einer ClubSwan 50 wünschte, jedoch mit Hubkiel. Die Konstruktion stammt vom Vater-Sohn-Gespann Hakan und Oskar Södergren, der Senior gehört zu den Granden skandinavischer Bootsdesign-Kunst.

Das Ergebnis der Zusammenarbeit kann sich nicht nur sehen lassen. Mit einem geringen Gewicht von rund sechs Tonnen, einem hohen Ballastanteil von 42 Prozent an einem 2,40 oder 2,70 Meter langen Hebelarm in Kombi mit 119 Quadratmeter Tuch am Wind ist die Shogun 43 von der Papierform her ein Racer. Was die Rakete einfach zu beweisen in der Lage ist. Leicht abrufbare Geschwindigkeit und gute Höhe am Wind, dabei steif und auch bei viel Lage durch die Doppelblätter gut kontrollierbar, das macht aktiven Seglern ebenso Spaß wie frühes Angleiten und schnell erreichbare zweistellige Speeds.

Der Performance-Cruiser ist obendrein mit einem hervorragend funktionierenden Deckslayout ausgestattet. Der Rudergänger kann hinter oder vor dem Rad sitzend steuern und einfach die Position wechseln, beispielsweise, um im Zweihand-Modus an der Großschot arbeiten zu können. Die Vorsegel werden auf dem Kajütdach bedient. Es gibt eine Selbstwendefock-Schiene, Schienen auf dem Dach für enge Schotwinkel und Schienen auf Deck. Der Bugspriet lässt sich einfach austauschen, zwei verschieden lange Modelle lassen sich wählen.

Unter Deck stehen zwei identische Achterkabinen und eine offene Vorschiffskabine bereit. Der Salon wirkt durch die großen Rumpffenster und die vielen Dachfenster sehr hell, wozu auch das Ausbaufurnier beiträgt. Die Möbel sind aus Schaum-Sandwich gefertigt, als Außenschichten dienen Flachslagen. Strukturelle Teile sind wieder mit Carbon laminiert.

Insgesamt ein Boot, das, spitz wie es ist, den Markt bereichert. Die Stückzahl dürfte sich in Grenzen halten, aber es ist bereits die Nummer drei im Bau. Spannend wird zu sehen sein, wie sich der Performance-Cruiser auf der Bahn bewährt, auch wenn dieser Einsatz nicht das Hauptziel der Initiatoren ist.

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