Hauke Schmidt
· 31.01.2020
Mit der Shogun 50 wagt sich die Rosättra Båtvarv ins Carbon-Zeitalter. Der Leichtbau verbindet Segelleistungen mit Verarbeitung. Das Porträt im PDF-Download
Schon am Liegeplatz ist die Shogun ein Biest: aggressive, zugleich aber elegant fließende Linien, selbst das Teakdeck folgt der Rumpfkontur. Und erst der negative Steven mit den markanten Sprayrails, der genau den Winkel des Vorstags fortführt. Dazu noch der ausfahrbare Gennakerrüssel – kaum zu glauben, dass dieses Geschoss von der schwedischen Rosättra Båtvarv gebaut wurde. Deren Typen namens Linjetts liegen direkt daneben. Sie gelten zwar nicht als langsam, stehen aber für gediegene Cruiser in zeitlosem Design und höchster Verarbeitungsqualität statt für radikale Optik und konsequenten Leichtbau.
Die Shogun ist der krasse Gegenentwurf. Der 50-Fußer aus Vollcarbon wiegt trotz Hubkiel gerade einmal 7,8 Tonnen. Das sind fast 500 Kilogramm weniger, als eine ClubSwan 50 auf die Waage bringt. Dem finnischen Edelracer ähnelt die Shogun nicht von ungefähr. Eigner und Initiator Mats Bergryd hatte ursprünglich den ersten Regatta-Schwan in Finnland bestellt. Der enorme Tiefgang der Swan schränkte das Segeln in den Stockholmer Schären aber stark ein. Außerdem erwies sich das auf große Crews ausgelegte Konzept für ihn als unpraktisch. "Mats wollte nicht immer eine Fußballmannschaft anrufen müssen, um segeln zu gehen", so Shogun-Konstrukteur Håkan Södergren.
Um das Gewicht trotz Hubkiels und wohnlichen Innenausbaus gering zu halten, engagierten Eigner und Konstrukteur alles, was im schwedischen Hightech-Bootsbau Rang und Namen hat. Außerdem wurde das Boot vollständig in Negativformen gebaut, also nicht nur wie üblich Rumpf und Deck, sondern auch alle Formteile und Verkleidungen an und unter Deck.
Weitere Infos zum Boot und der Werft gibt es hier: www.shogunyachts.se und hier: www.linjett.se