Lange war es ruhig im Segment kleiner Kielboote aus Deutschland. Der Markt wird immer noch von einer Vielzahl polnischer Hersteller dominiert, die zeitweise diverse neue oder neu aufgelegte Schiffe in den Markt brachten. Die Blüte des kleinen Bootes scheint beim Nachbarn nachzulassen. Und nun tut sich wieder was hierzulande durch den neuen Kleinkreuzer Milan 22 und weitere.
Die Milan 22 ist als trailerbarer Daysailer mit kleiner Kajüte als Stauraum und für gelegentliche Übernachtungen konzipiert. Das geschlossene selbstlenzende Cockpit wird groß ausfallen, erhält breite und lange Duchten mit viel Stauraum. Die Fläche zwischen den Duchten kann optional als Liegefläche genutzt werden. Das Boot soll sportlich, aber leicht bedienbar konfiguriert sein. Das simple Rigg kommt ohne Achterstag aus, es gibt dazu einen ausfahrbaren Gennakerbaum. Der Kleinkreuzer wird mit einem Hubkiel ausgestattet und durch rund 900 Liter Schaum an verschiedenen Stellen im Schiff unsinkbar sein. Als Hilfsantrieb kommt ein Außenborder als Verbrenner oder mit E-Antrieb in Betracht. Das Team peilt einen Preis von unter 30.000 Euro an und zielt auf einen hochwertigen Bau, aber einfache Lösungen und will so den Preis niedrig halten. Insgesamt erinnert die Milan 22 an die Aira 22 aus den Niederlanden, die 2018 auf den Markt kam und große Beachtung fand.
Die Zielgruppe besteht aus Familien, Paaren und Segelschulen. Die Milan 22 soll auf dem Ancora Yachtfestival (31. Mai bis 2. Juni) zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Die Lieferzeit beträgt derzeit sechs bis acht Wochen. Gleichzeitig kündigt die Neptun-Werft von Pascal Ernst eine neue Neptun 22 und eine 27 an. Somit: Es tut sich wieder was in der Szene und im Angebot bezahlbarer handlicher Boote.