Der Kleinkreuzer gehört zu den beliebtesten Booten, die von Wassersportlern genutzt werden. Sein Einsatzgebiet sind vor allem Binnengewässer sowie küstennahe Reviere, es wurden aber auch schon mit Kleinkreuzern Ozeane überquert. Die kleinen Yachten sind aus mehreren Gründen so beliebt. Wegen ihrer geringen Größe sind sie in der Anschaffung nicht so teuer wie etwa Fahrtenyachten, egal ob als Gebrauchtboot oder Neuboot. Sie können teilweise getrailert werden, womit sich die möglichen Segelreviere deutlich erweitern. Die geringe Größe bedeutet auch weniger laufende Kosten als bei einer Fahrtenyacht, sei es für den Liegeplatz, das Winterlager oder bei Erhaltungsmaßnahmen.
Segelboote werden normalerweise in Kategorien wie Jollen, Kielboote oder Mehrrumpfboote unterteilt. Unterschiede gibt es zusätzlich bei den Rumpfformen sowie den Bug- und Heckformen, die bei der Einteilung der Segelboote herangezogen werden.
Ein Kleinkreuzer ist ein Segelboot, das bezüglich seiner Bootslänge recht überschaubar ist. Die Bezeichnung „Kleinkreuzer“ bekommen in der Regel Segelboote, die in ihrer Gesamtlänge die Zehn-Meter-Marke nicht übersteigen.
Die Takelungsarten und die Ausrüstung sowie die Beschläge fließen nicht in die Einordnung ein. Der Ausbau der Kajüte dagegen schon. So ist es ein wesentliches Merkmal für einen Kleinkreuzer, dass er über eine Kajüte mit Übernachtungsmöglichkeit verfügt. Ohne diese spricht man auch von einem Daysailer.
YACHT-Hinweis: Es gibt keine genaue Definition, in der die Größe von einem kleinen Kreuzer festgelegt wird. Die Bootslänge von maximal zehn Metern ist ein Richtwert, um zwischen einem Kleinkreuzer und einer Fahrtenyacht bis hin zu den Superyachten zu unterscheiden. Alle weisen im Prinzip ähnliche Eigenschaften auf und werden deshalb als Kreuzer oder Yacht bezeichnet. Allein die Längenvorgabe reicht dagegen nicht zur Kategorisierung, es könnte sich genauso gut um eine Jolle, um eine Regattayacht oder um einen Klassiker handeln.
Die Größe mag als Unterschied im Vordergrund stehen. Ein Kleinkreuzer ist – der Name verrät es bereits – nur sehr klein. Hinzu kommt, dass auf einem kleinen Rumpf auch wenig Platz für großen Komfort ist. Die Kajüte ist nur mit dem Nützlichsten ausgestattet. Zudem ist bei den Takelungsarten wenig Vielfalt zu erwarten.
Der Kleinkreuzer eignet sich hervorragend für einen Tagesausflug, aber auch längere Törns, wenn Wohnkomfort nicht im Vordergrund steht. Meist kann auf einem Kleinkreuzer auch übernachtet werden, idealerweise besteht die Crew dann nur aus zwei Personen. Für mehr Komfort und Möglichkeiten muss meist eine größere Variante beim Boot gewählt werden. Es gibt aber auch Kleinkreuzer für bis zu vier Personen, der Komfort hat dann aber meist nur Campingniveau.
Kleinkreuzer sind wie Jollen in der Regel mit einer Ruderpinne ausgestattet. Bei größeren Yachten, aber auch bei einigen Kleinkreuzern wird auch zunehmend auf die Radsteuerung gesetzt. Sie ist etwas aufwändiger in ihrer Funktionsweise, für viele Segler aber in der Bedienung intuitiver, und sie ermöglicht andere Konzepte bei der Gestaltung des Cockpits sowie des Raumes unter Deck.
Ein großer Vorteil der kleinen Segler ist, dass sie sich nicht nur aufgrund ihrer Größe leicht manövrieren lassen, sondern auf aufgrund des Gewichtes. Selbst Anfänger kommen in der Regel mit einem Kleinkreuzer gut klar. Voraussetzung ist immer, dass die Bedingungen auf dem Wasser berücksichtigt werden. Je kleiner das Schiff, umso anfälliger ist es gegen hohen Wellengang und Starkwind. Deshalb muss genau überlegt werden, ob bei einer hohen Windstärke tatsächlich aufs Wasser gegangen wird oder ob man auf besseres Wetter wartet.
Kleinkreuzer lassen sich hauptsächlich auf Binnengewässern oder in Küstennähe finden. Was nicht bedeutet, dass größere Törns ausgeschlossen sind. Da diese kleinen Segler gut auf den Trailer passen und deshalb auch auf der Straße bewegt werden können, ist es möglich, die Segelboote überall ins Wasser zu setzen. So kann vor der Küste genauso wie in Binnengewässern und überall sonst auf der Welt gesegelt werden. Dafür braucht es nicht unbedingt eine große Yacht, die selbst für eine Atlantiküberquerung geeignet wäre.
Das Revier sucht der Wassersportler eigenständig aus. Und das kann von Jahr zu Jahr variieren. Ein großer Vorteil beim Wassersport, da niemand auf ein Revier festgelegt ist, sondern jeder die Möglichkeit hat, besonders bei einem trailerbaren Kleinkreuzer ganz unterschiedliche Reviere zu erkunden.
Klein, aber fein mag die richtige Beschreibung für einen Kleinkreuzer sein, wenn es um das Thema Ausstattung geht. Man unterscheidet dabei zwischen der Art des Riggs an Deck und der Ausstattung der Kajüte.
Es ist möglich, bei den Ausstattungsmerkmalen zu variieren. Das gilt auch für die Takelungsarten, also den Mast und die Spieren. Es sind verschiedene Varianten möglich.
Eine sehr minimalistische Ausstattung setzt nur auf ein Großsegel an einem Mast, der weit vorn steht. Diese Art von Boot wird Katboot genannt. Es lässt sich besonders einfach bedienen und ist auch als Einmann-Kleinkreuzer nutzbar. Jedoch ist es bei den Segelleistungen eher beschränkt.
Die meistverbreitete Takelungsart besteht aus einem Groß- und einem Vorsegel, Slup-Takelung genannt. Sie gilt als besonders effizient. Weitere Varianten sind auch beim Kleinkreuzer möglich, wobei die Größe des Rumpfes durchaus Grenzen bei den Takelungsarten setzt.
Ebenso in den Bereich Ausstattung fallen neben dem Großsegel die Reffeinrichtungen sowie die Beschläge. Bei den Beschlägen gibt es je nach Segel einige Dinge, die unbedingt vorhanden sein müssen, andere können variabel hinzugefügt werden.
Beim Ausbau unter Deck müssen beim Kleinkreuzer aufgrund der Größe meist Abstriche beim Komfort in der Kajüte, beim Stauraum, dem Toilettenraum, der Pantry und der Stehhöhe hingenommen werden. Hier gilt es, die eigenen Bedürfnisse besonders gut zu definieren.
Geprüft werden muss zuerst, wie der Kleinkreuzer genutzt werden soll. Als Daysailer, bei dem wenig Stauraum und wenig Komfort in der Kajüte benötigt werden, oder doch als kleine Yacht, mit der auch längere Törns unabhängig durchgeführt werden können?
Empfehlenswert ist hierbei, immer zuerst die eigenen Bedürfnisse zu klären und dann zu schauen, welche Ausstattungsmerkmale die ausgewählten Modelle mit sich bringen. Es erleichtert die Entscheidung und sorgt am Ende für eine größere Zufriedenheit, wenn die eigenen Ansprüche erfüllt werden.
Ein kleiner Segler auf großer Abenteuerfahrt? Warum nicht! Auch mit einem kleinen Kreuzer ist es möglich, auf Erkundungstour zu gehen. Allerdings muss der Törn gut geplant werden, und es gibt einige Dinge, die vor Fahrtantritt genau in Erfahrung gebracht werden müssen.
Der Wunsch nach einer Auszeit auf dem Segelboot eint viele Wassersportler. Auch ein Kleinkreuzer lässt sich gut segeln und erlaubt es, das Boot von Hafen zu Hafen zu bringen. Auf Wunsch auch über größere Strecken.
Die Ostsee und die Nordsee bieten viele Möglichkeiten. Dänemark, Schweden, Norwegen, die Niederlande oder die deutschen Küstenabschnitte – Spaß und Abwechslung sind auf jeden Fall garantiert. Wer das mag, kann eine spannende Route zusammenstellen, die unterschiedliche Anforderungen bereithält.
Besonders entlang der Küsten ist eine Menge zu erkunden. Allein Norwegen bietet mit einer Küstenlänge von mehr als 2.500 Kilometern, Fjorden und Buchten eine unbeschreibliche Vielfalt. Ausreichend Zeit sollte für einen solchen Törn deshalb unbedingt eingeplant werden.
Das Mittelmeer ist bestens für unterschiedliche Törns geeignet. Häfen und Küstenabschnitte im Mittelmeerraum gibt es in vielfältiger Form. Eine gute Planung ist auch hier unverzichtbar.
Inseln wie Mallorca, Korsika oder Sizilien lassen sich zwar auch mit dem Kleinkreuzer erreichen. Jedoch führt der Törn dorthin immer über die offene See. Der Kleinkreuzer sollte also dafür speziell geeignet sein. Empfehlenswerter für Kleinkreuzer sind Törns entlang der Küsten in geschützteren Gewässern.
Häfen laden auch hier zum Verweilen ein und bieten neben einer Anlegestelle in den allermeisten Fällen die Möglichkeit zur Aufnahme von Frischwasser. Schwarzwasser beziehungsweise Brauchwasser kann abgepumpt werden. Werden kleine Reparaturen notwendig oder Ersatzteile benötigt, ist selbst das je nach Hafen optional möglich. Im Törn-Atlas lassen sich Angaben zu den jeweiligen Serviceleistungen der Marinas finden.
YACHT-Hinweis: Im Mittelmeer gibt es etwa 4.300 Inseln. Der Großteil davon – etwa 80 Prozent – gehört zu Griechenland. Einige der Inseln sind nicht bewohnt, da es sich lediglich um Felsen oder Riffe im Meer handelt.
Selbst eine Atlantiküberquerung ist rein theoretisch möglich. Der Kleinkreuzer sollte dafür entsprechend seetüchtig sein und eine Schlafmöglichkeit bieten. Ausreichend Stauraum ist ebenfalls unverzichtbar, um Proviant und Ausrüstung mitnehmen zu können.
Allerdings ist diese Bootsgröße für die Atlantiküberquerung nur bedingt geeignet. Komfort und Sicherheit sind Kriterien, die dabei eine wichtige Rolle spielen. Ein solcher Törn sollte deshalb nur von erfahrenen Seglern vorgenommen werden, da das Revier sehr schwierig ist und über lange Strecken keine Möglichkeit zum Anlegen oder Ankern bietet.
Obendrein müssen die technischen Voraussetzungen gegeben sein, um ein sicheres Navigieren zu ermöglichen. Eine gute Planung unter Beachtung der Wetterlage, der Strömung und der Jahreszeit ist ebenfalls notwendig. Wer den Atlantik überqueren will, kann das nicht als spontane Aktion in Angriff nehmen. Nur mit exakter Planung, viel Erfahrung und bestem Bootsmaterial ist das tatsächlich zu empfehlen.
Die Binnengewässer sind immer eine Reise wert. Europa bietet hervorragende Möglichkeiten, mit dem Daysailer das Revier zu erkunden. Die Bootsgröße ist hierbei gar nicht so wichtig. Denn die Binnengewässer bieten für alle Segelboote beste Voraussetzungen. Es gibt viele Häfen, die angefahren werden können. Neben Übernachtungsmöglichkeiten bieten viele von ihnen Service-Leistungen wie Frischwasser oder das Abpumpen des Brauchwassers. Zudem kann Proviant aufgenommen werden, und es besteht die Möglichkeit, den Spaß auf dem Wasser mit ein paar Erlebnissen an Land zu verbinden.
YACHT-Hinweis: Kleinkreuzer sind in der Regel trailerbar. Bei einem begrenzten Zeitfenster kann die Anreise zum gewünschten Segel-Revier auf der Straße erfolgen. Das spart Zeit und erlaubt es, auch entfernte Reviere zu erkunden.
Zu den bekanntesten und renommiertesten Herstellern von Kleinkreuzern gehören Sailart und Bente. Zwei deutsche Werften, die den Markt kräftig aufmischen. Es gibt aber auch größere Anbieter aus dem Ausland, beispielsweise Maxus oder Viko. Hinzu kommen kleinere Werfen, die auch besondere Spezifikationen durchführen. Auch hier hat die YACHT bereits einige Unternehmen aus der Bootsindustrie vorgestellt, die für jeden Eigner interessant sind.