VergleichstestElf-Meter-Cruiser treten im deutsch-französischen Gipfeltreffen gegeneinander an

Schlagabtausch: Bei unterschiedlichen Bedingungen zeigen die Testboote Stärken, aber auch Schwächen.
Foto: Nico Krauss
Vier aktuelle Tourenschiffe um elf Meter Rumpflänge im großen YACHT-Vergleichstest. Im ersten Teil: Die Segeleigenschaften, das Handling, die Ausstattung an Deck sowie die Manövrierbarkeit.

Kaum eine andere Klasse ist auf dem Markt so hart umkämpft wie die der Tourenyachten um elf Meter Rumpflänge. Ihr Reiz liegt vor allem im überschaubaren Format, mit dem auch Einsteiger gut zurechtkommen. Dennoch sind die Boote mit Ausbauten bis hin zum Dreikabiner mit zwei Nasszellen groß genug für die Familie. Zugleich decken sie ein breites Spektrum ab: vom Urlaubs- oder Wochenendtörn über den Daysailer bis hin zum sportlichen Boot für die Clubregatta mit passenden Upgrades.


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Kein Wunder also, dass gerade die Großserienwerften dieser beliebten Klasse größte Aufmerksamkeit schenken. Es geht dabei nicht nur um Stückzahlen, sondern auch darum, Neukunden und Umsteiger an die Marke zu binden. Entsprechend müssen die Yachten sowohl den hohen Ansprüchen einer akkurat vergleichenden Kundschaft genügen als auch die typischen Markenwerte verkörpern. Das macht den Wettbewerb intensiv – und die Konzepte erstaunlich homogen.

Der Konkurrenzdruck ist hoch, und die Hersteller betreiben fleißig Modellpflege. Den letzten Vergleichstest in dieser Klasse veröffentlichte die YACHT 2021. Inzwischen wurden viele Modelle überarbeitet. Zeit also für einen neuen Test, diesen Sommer auf der Flensburger Förde. Und: Alle vier angefragten Werften folgten der YACHT-Einladung.

Die Kandidaten im Vergleichstest

Bavaria Yachts aus Giebelstadt schickt mit der C38 eine „alte Bekannte“ ins Rennen (hier kommen sie zum Einzeltest). Die von Maurizio Cossutti entworfene Konstruktion war bereits beim letzten Elf-Meter-Gruppentest in Neustadt dabei und ist innerhalb der Testflotte das Modell mit den meisten Dienstjahren. Ebenfalls aus Deutschland tritt die Hanse 360 an, die seit Sommer 2024 auf dem Markt ist (lesen Sie hier den Test). Das Boot aus Greifswald ergänzt die neue Tourenlinie von Hanse, entwickelt in Zusammenarbeit mit Berret-Racoupeau Yacht Design.

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Die vier Vergleichsyachten repräsentieren den neuesten Stand der Entwicklung. Maximales Volumen steht dabei klar im Fokus.

Die französische Konkurrenz ist doppelt vertreten: mit der Beneteau Oceanis 37.1 (zum Einzeltest) und der Sun Odyssey 380 von Jeanneau (ausführlich getestet). Beide Yachten stammen aus der gleichen Unternehmensgruppe und wurden von Marc Lombard Yacht Design entworfen – einem der renommiertesten Konstruktionsbüros Frankreichs. Dennoch unterscheiden sich die Konzepte der beiden Marken deutlich, sodass sie innerhalb der Testgruppe weniger direkt vergleichbar sind, als dies ihre gemeinsame Herkunft vermuten lässt.


Kennzahlen und Messwerte im Vergleich

Bild 1
Aussagekräftig, aber nicht entscheidend: die Konstruktionen in Daten und Zahlen.

Natürlich hätte auch Dufour Yachts in diesen Kreis großer Serienwerften gepasst. Doch aktuell bietet die Werft aus La Rochelle kein Modell um elf Meter Rumpflänge an. Die Dufour 37 klingt vom Namen her passend, misst mit 9,99 Metern aber rund einen Meter weniger als die Konkurrenz. Das hätte in fast allen Bewertungskategorien zusätzlichen Erklärungsbedarf verursacht und die Vergleichbarkeit erheblich erschwert – weshalb die Marke diesmal außen vor bleibt.

​Kompromisslos auf maximales Volumen ausgelegt

Im Kern sind die 38-Fußer großer Werften handlichere und günstigere Ableger ihrer Schwestermodelle aus der populären Zwölf-Meter-Klasse (40/41 Fuß), die vor allem im Charter stark nachgefragt ist. Auch im Innenausbau finden sich viele Parallelen – Layouts und Varianten sind meist nahezu identisch.

Auch in der Konstruktion zeigen die Testyachten eine bemerkenswerte Einheitlichkeit. Die Rumpflinien aller vier Modelle sind kompromisslos auf maximales Volumen ausgelegt – ein Trend, der den modernen Yachtbau prägt, besonders im kleinen und mittleren Segment. Auffällig ist das füllige Vorschiff, während die Hecks fast so breit wie die Schiffsmitte sind. Auch die Freibordhöhe scheint inzwischen standardisiert: Auf Höhe der Wanten beträgt sie bei allen vier Booten 1,35 Meter über der Wasserlinie.


​An der Führung der Leinen scheiden sich die Geister

Bavaria C38: Die Schotwinschen sind weit vorne auf das Süll montiert. Der  Steuermann kann sie aus seiner Position nur schlecht erreichen.
Foto: Nico Krauss

Die Oceanis 37.1 und die Sun Odyssey 380 (beide Lombard) sowie die Bavaria C38 (Cossutti) zeigen am Rumpf eine ausgeprägte Aufkimmung. Dadurch sollen die Boote bei Krängung mehr Formstabilität entwickeln und aufrechter segeln. Die Hanse 360 von Berret-Racoupeau wirkt am Heck gemäßigter und optisch etwas gefälliger. Ihr stärkerer U-Spant und die weiter eingezogene Wasserlinie sollen die benetzte Fläche verringern und damit den Widerstand im Wasser reduzieren.

Wetterbedingungen sorgen für ideale Testsituationen

Die Vergleichstests unter Segeln finden auf der Flensburger Förde bei sehr unterschiedlichen Bedingungen statt, von nahezu Flaute bis hin zur steifen Brise. So erhält die Testcrew der YACHT die Möglichkeit, die Leistungspotenziale und die Segeleigenschaften über fast das gesamte Spektrum zu beurteilen. Was auf der Förde jedoch fehlt, sind bei stärkerem Wind die Wellen.

Erschwert wird der direkte Vergleich durch die uneinheitliche Ausstattung der vier Testyachten. Die Beneteau Oceanis 37.1 tritt in der sportlichen „First Line“-Version an, mit höherem Mast, Großsegel mit Top-Ausstellung sowie einer überlappenden Genua statt der Standard-Selbstwendefock – klare Vorteile also im Vergleich. Auch die Hanse 360 kann von einem hochwertigen Laminatsegel-Satz profitieren.


​Arbeit am Rad mit unterschiedlichem Komfort

Bavaria C38: Viel Platz hinter dem Rad. Der Steuermann genießt große Bewegungsfreiheit.
Foto: Nico Krauss

Die von Bavaria gestellte C38 hingegen läuft bereits länger im Charterbetrieb, kommt mit optionalem Rollmast und einem sichtlich verbrauchten Satz Segel. Auch ist ihr Unterwasserschiff augenscheinlich schon länger nicht mehr gereinigt worden, und das Boot ist nur mit Kurzkiel ausgestattet. Materialtechnische Nachteile für die Bavaria also. Einzig die Jeanneau Sun Odyssey 380 wird weitgehend in Standardkonfiguration geliefert, mit einem einfachem Satz Dacronsegel.

Franzosen bei Leichtwind stark

Bei anfänglich sehr leichtem Wind am ersten Testtag können die beiden französischen Boote vorlegen. Sowohl die Beneteau als auch die Jeanneau sind mit rund 6,9 Tonnen leichter als die Hanse (7,8 Tonnen) und vor allem als die Bavaria mit knapp 9,4 Tonnen. Entsprechend bewegen sich die Französinnen bei Leichtwind lebendiger und beschleunigen spürbar besser als die deutschen Konkurrentinnen.

Bei mehr Wind um 15 Knoten zeigt besonders die Oceanis 37.1 eine starke Performance hart am Wind und kann sich mit etwas mehr Höhe und Geschwindigkeit absetzen. Die Hanse 360 bleibt ihr jedoch dicht auf den Fersen. Die Jeanneau Sun Odyssey 380 hat mit ihrer Standard-Besegelung Nachteile gegenüber Hanse und Beneteau, hält aber auch über längere Distanzen Anschluss. Die größte Überraschung ist jedoch die Bavaria C38, die trotz Rollmast und schwacher Segel erstaunlich gut mithält. Mit konventionellem Rigg und besserer Garderobe hätte sie zweifellos deutlich mehr Potenzial.


​Die Badeplattform als Visitenkarte

Bavaria C38: Die Bavaria hat das breiteste Heck, aber die kleinste Heckklappe. Die Badeleiter ist nicht integriert und lagert in der Backskiste.
Foto: Nico Krauss

Mehr noch: Auf dem Rückweg unter Gennaker kann die Bavaria aufholen. Auch Hanse und Jeanneau überzeugen mit großen, gut geschnittenen Blasen. Die Beneteau muss dagegen ihre zuvor herausgesegelte Führung wieder abgeben: Die Oceanis 37.1 war für den Test nur mit einem rollbaren Code Zero ausgestattet und ist damit vor dem Wind klar im Nachteil. Generell gilt: Alle Ergebnisse sind auch von Steuerung und Trimm der Crews abhängig – ebenso von den böigen, wechselhaften Bedingungen auf der Flensburger Förde.

Die Layouts an Deck sind unterschiedlich. Sie zeigen Vor-und Nachteile, je nach Nutzen und Einsatz. Ein Patenrezept gibt es nicht.

Deutsche Modelle zeigen gutmütige Steuereigenschaften

Wichtiger als der bloße Leistungsabgleich sind die Segeleigenschaften der Testboote. Hier zeigen sich deutlichere und spürbarere Unterschiede. Die deutschen Modelle von Bavaria und Hanse verfügen beide über ein Einzelruder. Sie lassen sich leicht steuern, reagieren mit angenehmem Ruderdruck und können sehr gefühlvoll an der Windkante geführt werden. Zudem wirken sie gutmütig, verzeihen Steuerfehler und kleine Unaufmerksamkeiten.

Die beiden Lombard-Konstruktionen aus Frankreich verhalten sich im Vergleich etwas „zickiger“. Mit ihren kleineren Doppelrudern reagieren sie direkter und ohne Verzögerung. Die Steuerung ist bei ihnen sehr neutral eingestellt, Ruderdruck kaum spürbar.


​Zweckmäßigkeit steht an erster Stelle

Bavaria C38: Selbstwendefock ist Standard.

Allerdings erschwert das die optimale Steuerung am Wind und verlangt die volle Aufmerksamkeit des Rudergängers. Am Rad sind mehr Arbeit und Kurskorrekturen nötig als bei den deutschen Booten. Dies allerdings kann gleichermaßen vor- und nachteilig sein, je nachdem, wie sportlich man mit den Booten segeln will. Die dynamischen Segeleigenschaften sind auch auf die geringeren Gewichte der französischen Modelle zurückzuführen.

Einheitlichkeit besteht bei den Kielen: Im Standard werden alle Modelle mit festen Gusseisenkielen in L-Form mit Tiefgängen zwischen 2,00 und 2,10 Metern ausgestattet. Auch die Ballastanteile liegen mit 23 bis 26 Prozent des Gesamtgewichts eng beieinander. Alternativ sind für alle Kurzkiele mit 1,55 bis 1,65 Metern Tiefgang und höherem Ballastanteil verfügbar. Einzig Jeanneau bietet eine Variante mit variablem Tiefgang: Die Sun Odyssey 380 kann mit einem hydraulisch aufholbaren Schwenkkiel (1,32 bis 2,70 Meter) ausgerüstet werden.

Die Ausnahme macht Jeanneau auch beim Segelplan. Als einziges Boot in der Vergleichsgruppe wird die Sun Odyssey 380 serienmäßig mit einer 105-Prozent-Genua ausgestattet. Eine Selbstwendefock ist auch als Option nicht erhältlich. Bei den Konkurrenten hingegen gehört die Fock mit Selbstwendeschiene zur Standardausrüstung. Eine größere Genua mit Holepunkten am Deck gibt es nur gegen Aufpreis.

Traveller im Cockpit bei keinem Wettbewerber erhältlich

Das Layout im Cockpit verschafft der Jeanneau ebenfalls ein Alleinstellungsmerkmal. Wie bei allen Modellen der Sun-Odyssey-Reihe setzt die Werft auch bei der 380er auf das innovative Walkaround-Cockpit. Dabei fallen die Seitendecks wie Rampen ab und schaffen barrierefreie Durchgänge um die Steuerstände aufs Vorschiff. Nachteil: Durch die abgesenkten Gangborde bleibt dem Steuermann nur wenig Platz zum Sitzen. Die Konkurrenz bietet mehr Bewegungsfreiheit und eine entspanntere Sitzposition.

​Bei den beiden deutschen Booten gehört ein verstellbares Achterstag zur Grundausstattung. Dieses wichtige Trimminstrument fehlt dagegen bei Beneteau und Jeanneau. Dort werden Masten mit stark gepfeilten Salingen und hoher Wantenspannung eingesetzt, um den Durchhang im Vorstag zu reduzieren. Der geringeren Trimmbarkeit steht jedoch der Vorteil gegenüber, ein leistungsstarkes Square-Head-Großsegel fahren zu können. Hanse und Bavaria bleiben dagegen beim klassischen Pin-Head-Groß.


​Stauräume gibt es auf allen Booten reichlich

Bavaria C38: Die Deckel sind groß und öffnen ums Eck. Das erleichtert die Zugänge erheblich.

Ein weiterer länderspezifischer Unterschied: Bei Beneteau und Jeanneau sind die Großbäume sehr tief am Mast angeschlagen. Das erleichtert zwar das Bergen des Großsegels in die Lazy-Bags, mindert jedoch durch die flacheren Zugwinkel die Effizienz der Baumniederholer. Gerade beim Trimm achterstagloser Riggs wäre dies besonders wichtig – ein Kompromiss, den die Franzosen bewusst eingehen.

Die Führung der Großschot läuft bei allen vier Booten über ein Schotdreieck, das auf dem Kajütaufbau über dem Niedergang angeschlagen ist. Ein Traveller im Cockpit, der eine bessere und effizientere Trimmung ermöglichen würde, ist bei keinem Wettbewerber erhältlich, auch nicht als Option. Bavaria rüstet die C38 serienmäßig mit zwei getrennten Schottaljen aus, um die fehlende Traveller-Funktion teilweise zu kompensieren. Diese einfache, aber wirkungsvolle Lösung erfordert allerdings mehr Arbeit an den Winschen während der Manöver. Bei den Konkurrenzbooten ist dagegen lediglich ein Schotdreieck auf dem Kajütaufbau vorgesehen, um mit weniger Zug den Baum näher zur Schiffsmitte trimmen zu können.

Selbstwendefock oder Genua. Der Käufer hat die Wahl. Aber nur bei Jeanneau gehört das große Vorsegel zum Basispaket.

Deckslayout mit Raffinessen

Bei den beiden französischen Yachten ist das Deckslayout ähnlich: Winschen am Niedergang für Fallen und Trimmleinen sowie je zwei weitere Winschen für die Schoten in Reichweite des Steuermanns vor den Steuerständen. Besonders vorteilhaft ist dies bei der Jeanneau: Dank Walkaround-Cockpit kann sich der Trimmer oder Steuermann seitlich vertieft neben den Süllrand stellen und im Stehen effizient kurbeln. Das verschafft der Sun Odyssey 380 einen deutlichen Vorteil. Da die Jeanneau ausschließlich mit überlappender Genua ausgeliefert wird, gehören die zusätzlichen Winschen hinten zur Serienausstattung. Bei der Beneteau stehen sie in der Optionsliste.

Die Bavaria hat eine ähnliche Anordnung. Hier gibt es zusätzliche Schotwinschen ebenfalls optional, abhängig von der Wahl zwischen Genua und Selbstwendefock. Allerdings sind sie weit vorne am Süll montiert und vom Steuermann schlecht erreichbar. Das schränkt die Einhandtauglichkeit ein.

Hanse hingegen verzichtet bewusst auf eine Leinenführung am Niedergang und führt alle Fallen, Schoten und Trimmleinen auf zwei Winschen direkt vor den Steuerständen. Das ermöglicht dem Rudergänger die komplette Bedienung von seiner Position aus. Allerdings sammeln sich dadurch viele Leinen im Heckbereich, was Manöver erschweren kann.

Auf der Sun Odyssey 380 von Jeanneau sind die Cockpitduchten am komfortabelsten. Mit 1,80 Metern Länge kann man hier entspannt liegen. Bei der Bavaria (1,77 Meter) und der Oceanis sind die Bänke immer noch ausreichend lang für ein Sonnenbad, während es bei der Hanse mit knapp 1,50 Meter dafür zu knapp wird. Dafür sitzt man dort dank des hohen, ergonomisch geformten Cockpitsülls besonders bequem. Teakauflagen auf den Duchten gehören nur bei Bavaria und Jeanneau zur Werftausstattung.

In Sachen Stauraum an Deck punktet die Bavaria C38: Sie bietet exklusiv einen Segelstauraum in der Vorpiek, in dem etwa ein Gennaker im Strumpf oder ein Code Zero Platz findet. Alle Boote im Vergleich verfügen über zwei große Backskisten im Cockpit sowie Stauräume in den Achterpieks, die über Decksklappen zugänglich sind und Fender oder Festmacher aufnehmen. Im Notfall schnell erreichbare Staufächer für die Rettungsinsel gibt es allerdings nur bei den französischen Booten. Bei Bavaria und Hanse muss sie in einer Backskiste verstaut oder an Deck verzurrt werden.

Motoren und Manövriereigenschaften im Vergleich

Im Standard statten die deutschen Werften Bavaria und Hanse ihre Yachten mit einem Dreizylinder-Einbaudiesel von Yanmar mit Saildrive und einer Leistung von 30 PS aus. Für eine Yacht von elf Metern Rumpflänge mit Gewichten von bis neun Tonnen und mehr scheint diese Motorisierung schwach. Entsprechend wird meist das Upgrade auf 40 PS empfohlen, allerdings gegen Aufpreis. Auch bei den Testbooten sind die stärkeren Maschinen verbaut.

Beneteau und Jeanneau rüsten ihre Boote bereits ab Werft mit stärkeren Aggregaten von Yanmar aus und verschaffen sich damit Vorteile nach Kostenbereinigung im Vergleich. Statt Saildrives setzen beide Werften auf Wellenantriebe. Sie argumentieren mit geringerem Widerstand durch den Wegfall des Getriebes, weniger Defektanfälligkeit, einfacherer Wartung und niedrigeren Kosten. Im Trend der Zeit bieten inzwischen alle Hersteller Elektroantriebe als Alternative an.

Beim Manövrieren im Hafen zeigt die Beneteau Oceanis 37.1 die besten Eigenschaften. Mit ihren zwei Ruderblättern reagiert sie vorwärts wie rückwärts schnell und direkt. Auch die Sun Odyssey 380 bewegt sich unter Maschine agil, benötigt beim Beschleunigen vorwärts jedoch etwas mehr Zeit zum Einlenken. Beide französischen Boote profitieren dabei vom geringen Gewicht.

Die schwereren Modelle von Bavaria und Hanse reagieren im Manöver träger, besonders beim Rückwärtsfahren und Einlenken. Grund dafür sind wohl die Einzelruder, die länger brauchen, um Strömung und Wirkung aufzubauen. Im Vorwärtsgang arbeiten sie jedoch effizienter, da sie direkt vom Propeller angeströmt werden. Bei den Lärmmessungen liegen Bavaria und Hanse vorn. Bei Marschfahrt (80 % der maximalen Drehzahl) sind sie unter Deck deutlich leiser, während bei Oceanis 37.1 und Sun Odyssey 380 die Motoren anscheinend schlechter schallisoliert sind. Besonders in den Achterkabinen ist es bei ihnen laut.

Fazit

Alle vier Typen zeigen im direkten Vergleich Stärken und Schwächen. Eine klare Siegerin ist nach dem ersten Teil nicht auszumachen. Unter Segeln hat die Oceanis 37.1 einen kleinen Vorteil, allerdings nur dank des Leistungs-Upgrades beim Testboot. Erst Teil zwei wird letztlich klären, ob es im Gruppentest eine klare Siegerin geben kann (demnächst online). Es bleibt spannend.

YACHT-Bewertungen der Testkandidaten

YACHT-Bewertung der Bavaria C38

Bavaria C38
Foto: YACHT

Die Bavaria hat seglerische Qualitäten bleibt aber in der Ausführung mit Rollmast und Kurzkiel im Vergleich unter Wert geschlagen.

Konstruktion und Konzept

Viel Platz für Steuermann

Segellast im Vorschiff

Hohes Gewicht

Segelleistung und Trimm

Solides Leistungspotenzial

Effizienter Großsegeltrimm

Wenig einhandtauglich


​YACHT-Bewertung der Beneteau Oceanis 37.1

Beneteau Oceanis 37.1.
Foto: YACHT

​Die Französin zeigt im Gruppentest das größte Leistungspotenzial, ist allerdings auch mit einem sportlichen Upgrade ausgestattet.

Konstruktion und Konzept

Leichte Konstruktion

Staufach für Rettungsinsel

Große Badeplattform

Segelleistung und Trimm

Lebendige Segeleigenschaften

Gute Höhe am Wind

Wenig Steuergefühl am Rad


​YACHT-Bewertung der Hanse 360

Hanse 360
Foto: YACHT

​Mit ihren soliden, gutmütigen Segeleigenschaften kann die Hanse im Vergleich überzeugen. Das Boot will aber auch sportlich gefordert werden.

Konstruktion und Konzept

Optisch ansprechende Linien

Viel Stauraum an Deck

Relativ kurze Duchten

Segelleistung und Trimm

Gefühlvolles Steuern

Hohe Einhandtauglichkeit

Nur zwei Winschen achtern


​YACHT-Bewertung der Jeanneau Sun Odyssey 380

Jeanneau Sun Odyssey 380.
Foto: YACHT

​Mit ihrem Konzept hebt sich die Sun Odyssey 380 klar ab. Besonders das innovative Walkaround-Cockpit bietet im Vergleich Vorteile.

Konstruktion und Konzept

Walkaround-Cockpit

Schwenkkiel als Option

Wenig Platz für Steuermann

Segelleistung und Trimm

Effizientes Handling

Genua schon im Standard

Kein Achterstag möglich


Technische Daten und Preise im Überblick


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