Michael Good
· 25.01.2023
RM Yachts in Frankreich hat ein neues Flaggschiff am Start. Die 1380 ist noch diese Woche als Deutschland-Premiere auf der Messe boot in Düsseldorf zu sehen. Das Konzept ist für längere und sichere Seereisen gedacht, wird aber auch den sportlichen Ansprüchen von aktiven Seglern gerecht
Typisch für RM Yachts sind die Knicke im Rumpf, die sich aus der speziellen Bauweise ergeben. Die Yachtbauer in La Rochelle stellen traditionell Boote mit Sperrholz-Rumpf und GFK-Deck her, was in dem Marktsegment ein Alleinstellungsmerkmal darstellt. Wie alle Boote von RM wird auch die neue 1380 im Standard mit Kimm-Kielen und einem Ruderblatt ausgeliefert, womit das Boot problemlos trockenfallen kann. Alternativ ist ein elektrohydraulischer Schwenkkiel machbar, mit dem der Tiefgang von stattlichen 3,35 Metern auf nur 1,45 Meter reduziert werden kann. In dem Fall wird das Boot mit zwei Ruderblättern gebaut. Dank der Bauweise mit Sperrholz ist diese Varianz problemlos möglich.
Die Konstruktion der RM 1380 stammt von Marc Lombard. Markentypisch sind neben Multiknickspant auch der nach vorn abfallende Bugsteven, der ausgeprägt negative Deckssprung sowie das große Panoramafenster in dem Kajütaufbau. Am Standard-Aluminiummast wird ein Pinhead-Großsegel gesetzt, dazu eine kurz überlappende Genua mit Holepunkten auf Deck. Eine Selbstwendefock ist dagegen nicht vorgesehen.
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Beim bewährten RM-Cockpit-Layout bleiben alle Leinen vorn und werden seitlich vom Niedergang bedient. Dafür stehen auf jeder Seite jeweils große Winschen zur Verfügung. Die Winsch für die Genuaschot befindet sich auf separatem Podest davor etwas tiefer. Auf diese Weise können die Winschen dicht beieinander stehen und immer noch gut mit den Kurbeln bedient werden. Im Test der kleineren RM 1180 (YACHT 20/2019) hat sich diese Anordnung bestens bewährt. Für die Großschot sind achtern in Erreichbarkeit des Steuermanns ebenfalls nochmals Winschen vorhanden. Als Novum für RM-Yachts ist die neue 1380 nun auch mit einer klappbaren Badeplattform in zwei Größen erhältlich, allerdings nur als Option.
Der Ausbau unter Deck sieht im Standard ein konventionelles Layout mit zwei Kabinen achtern und einer großen Eignerkabine im Vorschiff vor. Es bleibt als Alternative möglich, das Vorschiff längs zu teilen und somit zwei Kabinen vorn zu realisieren. Dabei bleibt es in beiden Varianten bei einer getrennten Nasszelle im Vorschiff, mit Toilettenraum auf der einen Seite und einem Bad mit Dusche auf der anderen. Anstelle der Doppelkabine auf der Steuerbordseite können sich Segler, die auf lange Fahrt wollen, dort auch eine Werkstatt oder eine begehbare Backskiste einrichten. Allerdings ist dieser Bereich nur von innen erreichbar, nicht auch vom Cockpit aus.
Der aktuell in Düsseldorf kommunizierte Preis beträgt 468.370 Euro, inklusive 19 % Mehrwertsteuer und einem Satz Amwind-Segel.