Nach intensiver Suche ist am Freitagabend eine Leiche geborgen worden, bei der es sich vermutlich um den 75-jährigen Segler handelt, dessen Katamaran vor den französischen Glénan-Inseln gekentert war. Dieser war am Donnerstagmorgen etwa 20 Kilometer südwestlich der Glénan-Inseln auf den Kopf gedreht gefunden worden.
Die Leiche wurde drei Seemeilen vom verunglückten Katamaran entfernt von einem Trawler gefunden und anschließend von der französischen Seenotrettungsgesellschaft SNSM (Société Nationale de Sauvetage en Mer) geborgen, an Bord befand sich auch ein Kriminalbeamter. Die Leiche konnte zunächst nicht offiziell identifiziert werden, die Familie des Verunglückten wurde aber bereits über den Fund informiert. Heute ist klar, dass es sich um den Franzosen Jean-Pierre Guillosson und seinen Katamaran “Abana 3” handelt, berichten französischen Medien.
Er war Anfang Oktober allein von seinem kleinen Heimathafen Binic in der Bretagne zu einer Transatlantiküberquerung aufgebrochen. Eine ähnliche Reise soll der passionierte Modellbauer bereits 2020 unternommen haben. Zudem habe er sich seemännisch stets verantwortungsvoll verhalten, heißt es aus seinem Umfeld. Auch der Katamaran sei für solche Fahrten ausgelegt und gut ausgerüstet gewesen.
Dennoch musste er die Überfahrt von La Coruña in Spanien, das er bereits vor mehr als zwei Wochen erreicht hatte, unter anderem wohl wegen technischer Probleme abbrechen. Die Wetterverhältnisse spielten ebenfalls eine Rolle, doch auch der Rückweg in die Bretagne war nicht einfach und die Wetterfenster sehr eng. Über den genauen Unfallhergang ist noch nichts bekannt.
Durch die höhere Anfangsstabilität krängen Multihulls allerdings grundsätzlich weniger als Yachten mit einem Rumpf und kentern stattdessen plötzlich. Auch aufgrund zusätzlicher Sicherheitsvorkehrungen beim Design neuer Kats kommt es eher selten zu derartigen Havarien. Doch wie wahrscheinlich ist es, dass es doch passiert, und warum? Und was muss die Crew beachten, um auch bei Sturm sicher in den Hafen zu gelangen?