AbgeschlepptSchwedischer Segler vor Borkum in Seenot

Lars Bolle

 · 11.06.2025

Der Seenotrettungskreuzer "Theo Fischer" hat den havarierten Schweden an das Tocherboot "Ströper" übergeben.
Foto: Die Seenotretter - DGzRS
Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) rettete eine in Seenot geratene schwedische Segelyacht vor Borkum. Bei Windstärke 7 und hohem Seegang barg die Crew des Seenotrettungskreuzers “Theo Fischer” die manövrierunfähige Yacht mit zwei Besatzungsmitgliedern.

Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) führte am Dienstag-Vormittag eine dramatische Rettungsaktion vor der Insel Borkum durch. Eine schwedische Segelyacht war in schwere Seenot geraten und drohte zu kentern. Gegen 11:30 Uhr ging bei der Rettungsleitstelle See in Bremen eine Notmeldung ein. Das Zollboot "Nesserland" hatte einen Notruf der schwedischen Segelyacht aufgefangen und an die DGzRS weitergeleitet. Die zwei Besatzungsmitglieder der Yacht befanden sich in einer äußerst kritischen Lage. Bei Windstärken von 7 Beaufort aus westlicher Richtung und Wellenhöhen von bis zu vier Metern war die Maschine der Yacht ausgefallen. In dem gefährlichen Seegebiet zwischen der Schifffahrtsstraße und den Ostfriesischen Inseln drohte die manövrierunfähige Yacht zu kentern. Der Seenotrettungskreuzer “Theo Fischer” lief umgehend aus, um die havarierte Yacht zu bergen.

Herausfordernde Wetterbedingungen erschweren Rettungseinsatz

Die Wetterbedingungen stellten die Seenotretter vor große Herausforderungen. Windgeschwindigkeiten von bis zu 61 km/h peitschten die Wellen auf. Zudem war die Funkverbindung mit der havarierten Yacht gestört, was die Koordination des Rettungseinsatzes zusätzlich erschwerte. Das Zollboot "Nesserland" blieb sicherheitshalber in der Nähe der Yacht, bis die Seenotretter eintrafen. Der auf Borkum stationierte Seenotrettungskreuzer “Theo Fischer” lief sofort nach Eingang der Notmeldung aus. Gegen 12:15 Uhr, etwa 45 Minuten nach der ersten Alarmierung, erreichte die “Theo Fischer” den Havaristen.

Die Seenotretter stellten eine stabile Leinenverbindung mit der etwa 14 Meter langen Segelyacht her. Unter schwierigen Seegangsbedingungen und mit geringer Schleppgeschwindigkeit brachte die “Theo Fischer” die havarierte Segelyacht nach Borkum. Kurz nach 16 Uhr übernahm das Tochterboot “Ströper” den Schleppanhang und brachte die Segler sicher in den Hafen.

Den beiden schwedischen Seglern – einem Mann und einer Frau – ging es den Umständen entsprechend gut. Die Segelyacht soll repariert werden, um die Reise nach Südeuropa fortzusetzen.

Tipps zum Schleppen

Verhalten im Notfall:

  • Ruhe bewahren und Rettungswesten anlegen
  • Notruf absetzen: Über UKW-Kanal 16 oder Mobiltelefon (Notruf 124124 in Deutschland)
  • Position bestimmen und durchgeben
  • Auf Anweisungen der Rettungsleitstelle warten

Schleppvorgang:

  • Nur erfahrene Crew an Deck, Sicherheitsabstand zu Leinen einhalten
  • Klare Kommunikation mit Handzeichen zwischen den Booten
  • Schleppgeschwindigkeit an das geschleppte Boot anpassen

Weitere wertvolle Tipps zum Schleppen finden Sie in diesen beiden Artikeln:

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