Youtube-SeglerSegeljungs ziehen Bilanz – “Wir haben gemacht, wovon viele träumen”

Johannes Erdmann

 · 07.10.2023

Tim Hund (l.), 25, und Vincent Goymann, 23, auf ihrer „Arrya“ in Griechenland
Foto: J. Erdmann
Fünf Jahre waren Vincent Goymann und Tim Hund unterwegs um die Welt. Bekannt wurden sie als die „Segeljungs“. Nun kehrten sie zurück. Was bleibt?

Einmal mit dem eigenen Boot um die Welt! Die vier Freunde Tim Hund, Vincent Goymann, Tom Schwarz und Michael Bischof haben es direkt nach dem Abitur gewagt. Im September 2018 starteten sie mit ihrem alten Stahlschiff „Eira“ auf der Ostsee, um in drei Jahren „einmal rum“ zu segeln. Um das Vorhaben zu finanzieren, produzierten sie von Beginn an regelmäßig Youtube-Videos. Der Kanal der „Segeljungs“ fand schnell eine große Anzahl von Follow­ern. Doch das marode Schiff bereitete zunehmend Probleme, sodass die Crew in Pa­­nama bereits vor den Trümmern ihres Traums stand. Bis ihr einer ihrer Fans ein unglaubliches Angebot machte: Er bot den Jungs eine 57-Fuß-Aluyacht zu einem Preis an, zu dem sie nicht Nein sagen und – wichtiger noch – den sie auch bezahlen konnten.

Fünf Jahre nach ihrem Aufbruch sind die Segeljungs zwar nur noch zu zweit, aber dafür tatsächlich einmal um die Welt. Auf ihrer Reise hatten sie immer mal einzelne Mitsegler dabei, vor allem aber waren stets Zehntausende virtuelle Mitsegler an Bord!

YACHT: Tim und Vincent, ihr seid gerade zurückgekehrt. Wie viele Meilen habt ihr auf der Logge?

Vincent: Mit dem ersten Jahr auf „Eira“ müssen das weit über 40.000 Seemeilen sein. Aber wir hatten ja auch zwei Anläufe.

Wie seid ihr damals auf die Idee einer Welt­umsegelung gekommen? Oder wart ihr vor der Reise schon Segler?

Tim: Ich hatte vor der Reise bereits Kontakte zum Segeln, war mal für zwei Wochen auf einem Chartertörn auf Sardinien. Trotzdem hatte keiner eine genaue Ahnung davon, was uns da bevorstand.

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Warum habt ihr dann ein Boot gewählt und keinen Van oder Camper?

Vincent: Tim hat relativ früh die Idee mit dem Boot in den Raum geworfen, und wir anderen waren alle sofort begeistert. Weil man mit einem Boot keine Grenzen hat. Mit dem Auto steht man irgendwann immer am Meer. Die Ozeane aber verbinden die ganze Welt, alle Kontinente. Außerdem ist das Segeln auch nachhaltig. Und es war eine Herausforderung für uns – etwas zu lernen, was wir noch nicht konnten.

Wie war die Reaktion eurer Freunde?

Tim: Unsere Reisepläne haben wir zum ersten Mal verkündet, nachdem wir in einem Kinosaal einen Film über eine Kajaktour in Spanien präsentiert hatten: „... und als Nächstes segeln wir um die Welt!“ Das wollte keiner so recht glauben. Aber mit dem Bootskauf haben unsere Eltern dann realisiert, dass wir es ernst meinen.

Vincent: Alle, die keine Ahnung vom Segeln hatten, hielten uns für verrückt. Nur die Segler meinten: „Ihr schafft das schon!“

Wie habt ihr euch das mit der Finanzierung vorgestellt so kurz nach dem Abi?

Tim: Wir haben unsere Ersparnisse zusammengeworfen und hatten genug in der Kasse für ein Jahr. Es war klar, dass wir recht schnell irgendwie mit Social Media Geld verdienen müssen.

Vincent: Anfangs haben wir uns aufgeteilt: Zwei haben das Boot vorbereitet, zwei haben Geld verdient. Aber trotz der Rücklagen war das erste Jahr wirklich knapp kalkuliert. Wir mussten sparen. Mal eine Dose Cola war nicht drin.

Euer ursprünglicher Plan war, in drei Jahren rum zu sein ...

Tim: ... und dann wurden es fünf. Aber die Kalkulation mit dem Geldverdienen ging auf. Nach etwas mehr als einem Jahr konnten die Einnahmen die Reisekosten decken.

Euer Hauptkanal ist Youtube. Habt ihr vorher schon Videos produziert?

Tim: Die Kamera war eigentlich schon immer mit dabei, auf jedem Wochenendausflug oder Abenteuer, das wir erlebt haben. Damals aber eher als Hobby.

Wie war die Rollenverteilung? Filmen und Situationen in Szene zu setzen ist ja Arbeit.

Tim: Regeln gab es nicht, aber man hat sich immer gegenseitig die Kamera in die Hand gedrückt: „Hier, film das mal!“ Vince und ich sind da etwas mehr hineingewachsen.

Vincent: Tim hat die Videos geschnitten.

Im Moment kaufen viele Leute Boote und fahren ohne Reisekasse los, mit der festen Überzeugung, via Youtube Geld verdienen zu können. Was sagt ihr denen?

Tim: Es ist wichtig, sich nicht allein auf Youtube zu stützen, sondern zumindest genug Geld für ein Jahr in der Tasche zu haben. Denn es ist keinesfalls so, dass man damit sofort genug Geld verdient. Das dauert eine ganze Weile.

Vincent: Und man muss von Beginn an die Leute voll mitnehmen. Das halbherzig zu starten, wird nicht klappen.

Tim: Ein gutes Konzept ist wichtig. Und viel Herzblut, Fleiß und Kreativität.

Und vermutlich auch eine charmante Geschichte und eine sympathische Persönlichkeit. Wovon sonst hängt der Erfolg solch eines Kanals ab?

Tim: Authentizität! Auch dann filmen, wenn man gerade keinen Bock hat, in eine Linse zu schauen. In Höhen wie Tiefen. Und Kontinuität. Youtube ist kein Selbstläufer. Man muss regelmäßig posten, sonst vergessen die Zuschauer einen wieder.

Vincent: Und es muss einem wirklich Spaß machen. Wenn man kein Interesse an Kameras hat, dann geht das nicht. Das merken die Zuschauer. Wir hatten von Beginn an Freude daran, unsere Reise zu teilen.

Welche Videos zogen am besten?

Tim: Die Piraten-Videos.

Vincent: Und große Ozeanüberquerungen.

Euer erstes Boot war so eine Art Seelenverkäufer. Beim zweiten hatte man hingegen ein wenig Sorge, dass ihr dafür eure Seele verkaufen müsst und mit dem Riesenschiff der Charme der Reise verloren geht. Habt ihr das in den Reaktionen gemerkt?

Tim: Nein, es gab sogar noch mal einen ordentlichen Zuwachs bei den Zuschauern. Denn plötzlich waren wir nicht mehr die Jungs mit dem Seelenverkäufer, sondern hatten ein ernst zu nehmendes Boot.

Vincent: Wir hatten auch ein bisschen Bammel, ob das falsch rüberkommt. Aber die „Arrya“ ist kein Luxusschiff mit Klimaanlage, sondern ein eher spezielles Langfahrtschiff mit Expeditionscharakter. Unsere Follower haben den Wechsel daher recht positiv aufgenommen.

Die „Arrya“ ist ein Gilles-Vaton-Design, über 17 Meter lang, fast fünf Meter breit und aus Aluminium gebautDie „Arrya“ ist ein Gilles-Vaton-Design, über 17 Meter lang, fast fünf Meter breit und aus Aluminium gebaut

Eine 57-Fuß-Aluyacht muss euch doch das letzte Hemd gekostet haben, oder nicht?

Tim: Sie hat wirklich viel Geld gefressen. Alles, was kaputt ging, war teuer. Und nicht immer gab es Ersatzteile. Die sieben Meter lange Welle brach zum Beispiel und musste ersetzt, die Segel ständig geflickt werden. Und wiederholt gab es Elektronikprobleme. Auch Werftaufenthalte waren teuer, denn bei solch einem großen Boot gingen immer einige Dosen Farbe und Antifouling drauf.

Am Eingang des Roten Meers hattet ihr große Probleme mit eurem Motor. Wir konntet ihr die beheben?

Tim: Auf der Überfahrt nach Dschibuti roch es verbrannt. Per Ferndiagnose war schnell klar, dass der Zylinderkopf zur Reparatur nach Deutschland muss, aber das war unbezahlbar, weil wir ihn bei Wiedereinfuhr hätten verzollen müssen. Also flog ich mit den Einspritzdüsen im Gepäck heim, um mir dort in einer Werkstatt erklären zu lassen, wie ich den Motor reparieren kann.

Vincent: Was für ein Gefühl, als der Motor wieder lief und wir weiterkonnten!

Seid ihr trotzdem mit dem Schiff zufrieden?

Vincent: Es war das ideale Schiff für unsere Reise. Gebaut, um mit kleiner Crew um die Welt zu segeln. Super stabil und sicher, schnell und komfortabel.

Trotzdem wollt ihr das Boot jetzt verkaufen?

Tim: Die Reise ist zu Ende, und das Boot weiter zu unterhalten, ohne damit große Reisen zu machen, das können wir uns nicht leisten.

Vincent: Deshalb wollen wir einer neuen Crew die Chance gehen, damit genauso tolle Erlebnisse zu sammeln wie wir.

Nach dem Neustart der Reise im Oktober 2019 haben sich die Segeljungs halbiert. Wie kam das?

Tim: Aus persönlichen Gründen. Es hatte nichts mit Stress unter uns Jungs zu tun oder so. Die Reise dauerte länger als geplant, und Lebensplanungen ändern sich. Aber Vince und ich wollten weitermachen.

Hattet ihr Sorge, mit dem großen Schiff zu zweit weiterzufahren?

Tim: Wir kannten das Schiff noch nicht so gut und hatten noch keinen Autopiloten. Aber wir wussten: Notfalls können wir uns Leute an Bord holen, die uns helfen. Mittlerweile lässt sich „Arrya“ fast einhand segeln.

Vincent: Wir haben dann letztlich einen Freund und einen Hitchhiker mit über den Atlantik genommen .

Ihr hattet viele virtuelle Mitsegler. Wie habt ihr das wahrgenommen?

Vincent: Das haben wir vor allem am Ende so richtig gemerkt. Bei der Ankunft kamen Nachrichten, in denen uns Follower erzählten, dass sie beim Festmachen Tränen in den Augen hatten. Und dass ihnen etwas fehlen wird, weil wir während der fünf Jahre Teil ihres Lebens geworden seien.

Tim: Etwa 15 Leute haben uns geschrieben: „Ey, ihr habt mich so inspiriert, ich habe mir gerade ein Boot gekauft!“ Etliche haben mit einem Segelschein angefangen.

Wir scheinen viele Leute inspiriert zu haben. Etliche schrieben uns, dass sie sich wegen unserer Videos selbst ein Schiff gekauft haben.”

Vincent: Ältere Leute haben uns berichtet, dass wir ihren Traum leben. Damals war das für sie noch nicht möglich, weil es noch kein Internet gab und keine Möglichkeit, auf diese Weise Geld zu verdienen. Nun haben sie uns virtuell begleitet.

Seid ihr unterwegs Fans begegnet?

Vincent: Viele Segler kannten uns. Aber die witzigste Story haben wir auf Sri Lanka erlebt. Kurz vorher hatte uns jemand geschrieben: „Vielleicht treffen wir uns auf See, ich bin auch gerade vor Sri Lanka unterwegs.“ Als wir dann auf See waren, kam ein riesiger Frachter genau auf uns zu und hupte laut. Der Mann, unser Fan, war der Erste Offizier auf dem Frachter.

Ihr wart auf der Barfußroute unterwegs, mit einem Abstecher nach Mexiko. War das nicht ein harter Törn dort hinauf?

Tim: Es hat einen Grund, weshalb da niemand hochsegelt. Es war sehr anstrengend gegen Wind und Strom. Das Wetter war instabil, wechselnder Wind, Flaute und Starkwind. Viel Regen und Gewitter.

Hat sich der Ausflug auf die Baja California denn wenigstens gelohnt?

Vincent: Absolut. Mexiko war das spannendste Land auf unserer Reise!

Tim: Da hatten wir wirklich eine tolle Zeit, wir haben Tauchen und Freediven gelernt und ganz viele Fische und Tiere gesehen. Wir sind mit Orcas getaucht und mit Blauwalen geschwommen!

Vincent: Und weil wir mal lange an einem Ort waren, haben wir dort in La Paz auch viele Freunde gefunden, mit ihnen Sachen unternommen und so ein normales Leben von Mittzwanzigern gelebt.

Zu der Zeit war schon die Corona-Pandemie ausgebrochen, die viele Einschränkungen mit sich gebracht hat. War das der Grund für eure Reise in die USA?

Vincent: Wir haben dort unser Visum komplett ausgenutzt und waren drei Monate mit einem Van in den USA unterwegs. Das war ein schöner Kontrast zum Segeln.

Tim: Es war vor allem eine Alternative zu den Corona-Lockdowns. Es hat uns ermöglicht, weiter zu reisen, anstatt auf Standby zu liegen. Französisch-Polynesien war ja komplett geschlossen und hat keine Yachten mehr reingelassen.

Vincent: Wir mussten also ein wenig Zeit rumbringen ...

Tim: ... und Videos produzieren. Das ist der Fluch und Segen von Youtube: Wenn du nichts produzierst, verdienst du kein Geld, und die Leute vergessen dich. Ebenso, wenn du Belangloses postest. Deshalb war die Van-Tour durch die USA eine gute Möglichkeit für uns, das Beste aus der Situation zu machen und das Land kennenzulernen.

Wie habt ihr die Ozeanüberquerungen empfunden?

Vincent: Daran denke ich gern zurück. 40 Tage auf See. Das hat uns schon sehr an unsere Grenzen gebracht. Zugleich habe ich es genossen, die langen Wellen hinunter­zusurfen. Da musste ich mich manchmal kneifen, ob das echt ist.

Welche Menschen waren wo am gastfreundlichsten?

Tim: Die Menschen auf Socotra, einer Insel, die zum Jemen gehört. Da fühlten wir uns richtig willkommen, wurden eingeladen von Leuten, die selbst nichts haben, sich nur von Reis und Datteln ernähren, die uns aber trotzdem mit Freude bewirteten und uns an ihrem Leben teilhaben ließen. Das fand ich sehr bewegend.

Welche Behörden haben euch das Leben schwer gemacht?

Tim: Die in Indonesien.

Vincent: Singapur war auch anstrengend.

Welches Land hat euch gar nicht gefallen?

Beide: Dschibuti.

In welchen Situationen hattet ihr mal Sorgen oder gar Angst?

Tim: Sorgen sind natürlich ein ständiger Begleiter auf solch einer Reise, immer mit dem Boot verbunden. Man sorgt sich, ob der Anker hält und dass nichts kaputtgeht. Angst hatten wir hingegen selten.

Vincent: Auf jeden Fall in den krassen Gewittern zwischen Panama und Mexiko. Das war beängstigend. Und in Dschibuti, denn dort hatten wir Angst, dass die Reise zu Ende ist. Sorgen auch nach der Reparatur, ob der Motor durchhält.

Was hat euch bewogen, durch den Suezkanal zu fahren statt rund um Südafrika?

Tim: Uns lief ein wenig die Zeit davon, und der Weg war kürzer. Um Afrika wäre zwar ein Traum gewesen und hätte sich wahrscheinlich auch würdiger angefühlt für so eine Welt­umsegelung. Aber wir wollten die Reise in diesem Jahr beenden, und das wäre ein sehr anstrengender Umweg gewesen.

Kanalfahrt: Der Suezkanal spart Zeit auf dem Rückweg. Die Reise soll kein sechstes Jahr dauernKanalfahrt: Der Suezkanal spart Zeit auf dem Rückweg. Die Reise soll kein sechstes Jahr dauern

Ihr habt eure Reise Ende August in Port-Saint-Louis an der Rhone beendet und schon große Pläne für die Zukunft. Wie sehen die aus?

Tim: Wir wollen auf jeden Fall weiterhin selbstständig und auch auf Social Media aktiv bleiben. Unsere Inhalte werden sich logischerweise ändern, aber wir haben einige Ideen und könnten uns auch beispielsweise die Produktion von Segel-Lernvideos vorstellen. Außerdem planen wir, unsere Reise in einem Kinofilm festzuhalten und diesen zu vermarkten.

Vincent: Eine Art Treffen mit unserer Community können wir uns auch vorstellen und sichern schon Veranstaltungsorte dafür. Außerdem planen wir eine Deutschlandtour, auf der wir Präsentationen in den größten Städten halten wollen. Es gibt so viele Sachen, die wir nicht in Videos verpacken konnten, Geschichten, die nicht oder noch nicht zu Ende erzählt sind.

Nun wart ihr gerade eine Woche in Bad Tölz. Wie ist es zurück in der Heimat?

Vincent: Es ist toll, Familie und Freunde zu treffen, wieder auf unsere heimischen Berge zu klettern. Ich war zweieinhalb Jahre nicht zu Hause, Tim vier Jahre nicht.

Tim: Man weiß die Heimat besonders zu schätzen, wenn man lange fort war.

Wart ihr nach fünf Jahren reisemüde?

Vincent: Ich habe zumindest das Gefühl, dass ich bereit bin für etwas Neues.

Tim: Das geht mir genauso.

Vincent: Dabei haben wir die letzten Meilen im Mittelmeer noch besonders genossen: toller Segelwind, alte Städte, viel Kultur, kurze Distanzen, schöne Buchten und ständig gutes und bezahlbares Essen. Ein richtig schönes „grande finale“.

Die Reise war lang, nun sind wir bereit für Neues. Auf Social Media wollen wir aktiv bleiben. Und: Wir planen einen Kinofilm!”

Ihr habt eine Menge Freiheit erfahren. Habt ihr Sorge, dass das nun so in euch drinsteckt, dass es euch alle paar Jahre jucken wird, wieder loszuziehen?

Tim: Das kann passieren. Schwer einzuschätzen, wie lange es dauern wird. Hoffentlich nicht nur ein paar Monate. Aber es kann schon sein, dass uns das Fernweh nun begleiten wird.

Vincent: Ich sehe das auch als Vorteil. Mit viel Glück und Naivität haben wir erfahren, was möglich ist. Es ist gut zu wissen, dass man wieder ein neues Projekt starten kann, wenn es Zeit ist.

Gab es Versprechen an die Eltern, dass ihr nach der Rückkehr „vernünftig werdet“?

Beide: Zum Glück nicht (lachen).

Vincent: Ich schließe nicht aus, dass ich ein Studium beginne. Ich bin ja erst 23 Jahre alt. Wir wollen zwar an unterschiedliche Orte ziehen, aber haben beide das Bedürfnis, eine „Homebase“ zu finden.

Tim: Einen Ort, an dem wir zu Hause sind, aber von dem aus wir auch wieder Neues starten können.

Wenn ihr jetzt frischgebackenen Abiturienten einen Rat geben solltet für eine geplante Reise, welcher wäre das?

Tim: Leg einfach los! Trau dich!

Vincent: Ich denke auch, all die Fehler, die wir gemacht haben, die gehören genau so dazu. Wir sind zwar etwas erfahrener und weiser, als wir es vor fünf Jahren waren. Aber all die Erfahrungen mussten wir ja auch erst machen. Einschließlich so mancher Fehler.

Wie hat euch die Reise geprägt, welche persönlichkeitsverändernden Erkenntnisse nehmt ihr mit ins Landleben?

Vincent: Ich habe gelernt, dass sich die Situationen sehr schnell verändern können. Dann muss man sich nicht darüber ärgern, dass ein schöner Plan nicht aufgeht, weil sich alles um 180 Grad gedreht hat. Stattdessen sollte man die neue Situation annehmen, die Segel neu ausrichten und das Beste daraus machen. Es geht immer weiter. Oft stellen zwar Rückschläge die nächsten ein bis zwei Monate auf den Kopf. Aber dafür öffnen sich auch immer wieder neue Türen – hinter denen sich oftmals spannende Erfahrungen verbergen.


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