Kristina Müller
· 11.03.2023
Der Fotograf Philipp Hympendahl aus Düsseldorf hatte Großes vor: Ab September 2023 wollte er bei der Global Solo Challenge dabei sein. Bei der Regatta sollen zeitversetzt gut 50 Yachten unterschiedlicher Größe in Spanien zum Solo-Nonstop-Rennen um die Welt starten – Hympendahl wollte es als einziger deutscher Segler wagen
Nun aber musste der Sohn des Weltumseglers Klaus Hympendahl das Projekt schweren Herzens aufgeben. Sein Boot, eine Comfortina 38, entpuppte sich als zu große Baustelle, und der Zeitplan war von Beginn an knapp. Wir haben mit dem Solo-Segler über die Hintergründe seiner Entscheidung gesprochen.
Philipp Hympendahl: Es war eine Mischung aus Fehlern und Pech. Im Laufe des Refits hat sich herausgestellt, dass mein Boot große Schäden hat, von denen ich nichts wusste. Das Sandwichlaminat ist großflächig voller Wasser – eine superschwierige Baustelle, deren Beseitigung mich noch mal einen Haufen Geld zusätzlich gekostet hätte. Insgesamt habe ich das Vertrauen in das Boot verloren.
Ja, und ich war jetzt an dem Punkt, an dem ich Material für ein neues Rigg und beim Segelmacher hätte bestellen müssen, sodass weitere Rechnungen auf mich zugekommen wären. Da musste ich jetzt die Reißleine ziehen.
Ich weiß ja, wie knapp solche Kampagnen manchmal laufen, und habe alle Optionen noch einmal durchkalkuliert. Bis zum Schluss habe ich Gas gegeben, auch als alle in meinem Umfeld schon gesagt haben, dass das nichts mehr wird. Ich habe bis zuletzt nach Möglichkeiten gesucht. Aber am Schluss gab es einfach nur noch Gegenwind.
Ja! Ich habe seit Monaten an nichts anderem gearbeitet, jeden Tag, mit einem tollen Team. Immerhin habe ich superviel gelernt durch das Projekt.
Nein. Dieser Traum ist nicht vorbei. Ich will das auf jeden Fall später machen. Dieses Ende ist erst der Anfang.
Auch wenn das jetzt gerade noch etwas früh ist – ich werde ein anderes Boot suchen.
Entweder ein Aluboot oder eventuell spiele ich sogar mit dem Gedanken, einen Prototyp bauen zu lassen.
Ich finde das Format sehr interessant, und es wäre optimal gewesen, eine Nonstop-Weltumsegelung als Regatta zu segeln, da hätte ich Bock drauf gehabt. Aber das muss nicht sein, notfalls mache ich es auch allein.