Ocean Change ExpeditionLeinen los für Arved Fuchs und die “Dagmar Aaen”

Pascal Schürmann

 · 19.06.2024

Die "Dagmar Aaen" beim gestrigen "Leinen los"
Foto: Arved Fuchs Expeditionen

Arved Fuchs und sein Segelschiff “Dagmar Aaen” sind gestern von Kiel aus in ein neues Abenteuer für die Wissenschaft gestartet. Im neunten Jahr in Folge setzt der Berufsabenteurer seine Klima-Expeditionsreihe Ocean Change fort. Ziel der diesjährigen Etappe ist das europäische Nordmeer sowie die Bäreninsel zwischen Nordkap und Spitzbergen in der Barentssee.

Dabei soll die “Dagmar Aaen” wieder zur Informationsübertragung eingesetzt werden. Unterwegs gesammelte meteorologische und ozeanografische Daten wie etwa Salzgehalt, CO2-Sättigung und Temperatur des Oberflächenwassers können frei verfügbar in Echtzeit rund um die Uhr nachverfolgt werden. Geplant sind zudem auf See Kontaktaufnahmen mit den deutschen Forschungsschiffen “Merian”, “Heincke” und “Polarstern”.

"Dagmar Aaen" in arktischen Regionen – hier ein Bild von einer vergangenen Reise
Foto: Arved Fuchs Expeditionen

Zum Abschied kamen unter anderem Vertreter von Partnern und Unterstützern der Expedition, darunter Prof. Dr. Katja Matthes, Direktorin vom Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, sowie Dr. Ulrike Heine vom Deutschen Ozeandekade-Komitee(ODK) der UN-Dekade der Meeresforschung für Nachhaltige Entwicklung.

Auf ihrem Weg gen Norden soll die “Dagmar Aaen” wieder zur Informationsübertragung eingesetzt werden. Unterwegs gesammelte meteorologische und ozeanografische Daten wie etwa Salzgehalt, CO2-Sättigung und Temperatur des Oberflächenwassers können frei verfügbar in Echtzeit rund um die Uhr nachverfolgt werden. Geplant sind zudem auf See Kontaktaufnahmen mit den deutschen Forschungsschiffen “Merian”, “Heincke” und “Polarstern”.

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Mit einer zehnköpfigen Crew an Bord wird auch die neue Etappe der Ocean-Change-Expedition eine spannende Reise in die Welt der Ozeanforschung. Arved Fuchs und sein Team beschäftigen sich seit 2015 intensiv mit den Veränderungen in den Ozeanen und ihren Auswirkungen auf das Klima und die Küstenlandschaften.

Die Öffentlichkeit soll für den Schutz des Weltklimas sensibilisiert werden

Das Citizen-Science-Projekt hat zum Ziel, die Öffentlichkeit für den Schutz der Meere und des Weltklimas zu sensibilisieren und gleichzeitig wissenschaftliche Institute von Bord der “Dagmar Aaen” mit wichtigen Daten zu versorgen. In Zusammenarbeit mit dem Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel und dem Institut für Ostseeforschung Warnemünde werden die gesammelten Daten live auf die Plattform beluga.geomar.de übertragen. Zusätzlich werden per Satellit Daten für den Deutschen Wetterdienst erhoben sowie Messbojen, sogenannte Drifter, ausgesetzt.

Auch Interessierte können die Expedition live verfolgen: Videos vom Bordleben und weitere spannende Inhalte werden im Logbuch-Blog, auf Instagram, Facebook, Tiktok und in einem Podcast bereitgestellt. Die aktuelle Position der “Dagmar Aaen” gibt es hier.

Seit über 40 Jahren dem Umwelt- und Meeresschutz verschrieben

Arved Fuchs, Botschafter des deutschen Komitees der aktuellen UN-Ozeandekade, widmet sein Leben seit über 40 Jahren dem Schutz der Polarregionen und der Ozeane. Mehr als 40.000 Seemeilen rund um den Atlantik haben er und seine internationale Crew bereits mit dem eisgängigen Haikutter “Dagmar Aaen” im Rahmen der Ocean-Change-Expeditionsreihe zurückgelegt.

“Auch das Europäische Nordmeer habe ich bereits mehrfach bereist – nur eben noch nicht im Namen der Wissenschaft. Besonders auf die oft außer Acht gelassene Bäreninsel freue ich mich besonders: Ich habe sie zuletzt 1991 angefahren und bin sehr gespannt, welchen Eindruck sie heute – gut 30 Jahre später – macht”, ordnet Fuchs die diesjährige Fahrt in arktische Regionen ein.

Der begleitende Physikalische Ozeanograf Dr. Johannes Karstensen vom Geomar in Kiel ergänzt: “Die diesjährige Etappe ist nun schon die zweite Fuchs-Expedition, die wichtige Daten zu den Einflüssen des überhitzten Atlantiks auf die Meeresumwelt erbringen wird. Die Hightech-Messonden an Bord werden es uns Wissenschaftlern ermöglichen, küstennahe und sehr lokale Änderungen aufzuspüren. Gleichermaßen wird es sehr spannend sein, am Ende der Expedition die Fahrtroute als Ganzes zu betrachten und Verbindungen entlang der Route zu identifizieren. “

Zurück erwartet wird die Expedition im September in Flensburg, dem Heimathafen der “Dagmar Aaen”.

Von Flensburg zur Bäreninsel: die geplante Route der Ocean-Change-ExpeditionFoto: Arved Fuchs ExpeditionenVon Flensburg zur Bäreninsel: die geplante Route der Ocean-Change-Expedition

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