Die Liebe zum Segeln wird Frederik von seinem französischen Vater, Prinz Henrik, weitergegeben. Im Alter von zehn Jahren erhält er seinen ersten Opti, mit dem er so lange trainiert, bis ihn eine Beinahe-Kenterung so sehr erschreckt, dass er sich Jahre nicht mehr aufs Wasser traut. Auf einem Familien-Chartertörn in der Karibik kann der junge Prinz seine Ängste überwinden. Zurück in der Heimat, packt ihn endgültig das Segelfieber. Es folgen Lehrjahre in der Yngling-Klasse und im Hobie Cat, bis er erstmals mit dem väterlichen Drachen den Øresund unsicher machen darf.
Im Jahr 2001 bekommt Frederik seinen eigenen Drachen, mit dem er respektable Platzierungen beim Goldpokal und der Europameisterschaft erzielt. Seine Boote tragen alle den Namen „Nanoq“, was in der Sprache der grönländischen Inuit „kleiner Eisbär“ bedeutet. Dies ist der traditionellen Verbundenheit des dänischen Königshauses mit der ehemaligen Kolonie geschuldet. Darüber hinaus hat der Kronprinz im Jahr 2000 an einer 2.795 Kilometer langen Hundeschlitten-Expedition im Norden Grönlands teilgenommen und seitdem ein ganz spezielles Verhältnis zu den Einwohnern und der arktischen Natur.
Dass der Thronfolger ein Faible für harte Herausforderungen hat, zeigt sich auch an seiner erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung bei den Elite-Kampfschwimmern der Dänischen Marine und den regelmäßigen Marathonteilnahmen. Er scheint immer aufzublühen, wenn er das royale Korsett ablegen kann und stattdessen “Gleicher unter Gleichen” ist. Von seiner Zeit beim Frømandskorps (deutsch Froschmannkorps) zeugt noch heute ein Hai-Tattoo auf seinem Unterschenkel sowie sein Spitzname “Pingo”.
So ist es auch nicht verwunderlich, dass Frederik in die Farr-40-Klasse wechselt. „Die Klasse ist schwer zu segeln, und die Konkurrenz ist eisenhart”, so der wettkampfhungrige Prinz, der aber auch offen zugibt, dass er mit erfahrener Crew segelt und selbst der Unerfahrenste an Bord ist. Als Taktiker wird später gar der holländische Segelstar Bouwe Bekking angeheuert, um 2007 bei der Farr 40 World Championship in Kopenhagen anzutreten. Erreicht wird der siebte Platz. Im Folgejahr segelt “Nanoq” auf den vierten Platz in Miami Beach.
Seinen lang gehegten Traum, für sein Heimatland bei den Olympischen Spielen anzutreten, legt er wohl spätestens ad acta, als er mit seiner Ehefrau Mary das erste Kind erwartet. Neben den vielen Pflichtterminen, die einen Kronprinzen begleiten, hätte das intensive Training wohl jede freie Minute in Anspruch genommen. Heute haben Frederik X. und Mary vier Kinder – ironischerweise lernten die beiden sich bei der Olympiade 2000 in Sydney kennen.