Morten Strauch
· 02.01.2023
Im Alter von 85 Jahren hat der norwegische König Harald seine Segel-Karriere an den Nagel gehängt. Über viele Jahrzehnte hat der Monarch bis ins hohe Alter erfolgreich an internationalen Regatten teilgenommen
Nun ist Schluss. Nachdem König Harald noch im Juli 2022 bei der 8er-WM am Genfer See auf Platz zehn segelte, hat er nun während einer Jahresrückblick-Dokumentation im norwegischen Fernsehen seinen Rücktritt vom aktiven Regatta-Sport verkündet. Dreimal ging der segelbegeisterte König für sein Land bei den Olympischen Spielen an den Start: Bei den Spielen 1964 in Japan sowie 1968 in Mexiko segelte er im 5.5er. Danach wechselte er die Klasse und stieg auf den Soling um, mit dem er ehrgeizig und mit Hilfe seines berühmten Trainers, der dänischen Segellegende und des mehrmaligen Olympiasiegers Paul Elvstrøm, für die Olympiade 1972 in Deutschland trainierte, deren Segelwettwerbe vor Kiel ausgetragen wurden. Mit großen Ambitionen gestartet, gelang dem König jedoch nur ein enttäuschender zehnter Platz, der ihm einige Zeit so schwer auf der Leber lag, dass es ihm die Freude am Segeln vermieste.
1983 feierte der König ein starkes Comeback bei der Halbtonner-WM auf Hankø, bei der er mit der „Fram VIII“ den vierten Platz im Gesamtklassement holte. Das Feuer war wieder entfacht!
Bei der Eintonner-WM 1987 vor Kiel erlebte der König seinen Höhepunkt im Segelsport. Mit seiner von Bruce Farr designten „Fram X“ setzte er sich in einem stark besetzten Teilnehmerfeld durch und wurde erstmalig Weltmeister. Es folgten weitere Medaillen bei Welt- und Europameisterschaften in verschiedenen Klassen.
Mit der im Jahr 1938 gebauten „Sira“ gewann der Monarch 2008 den Sira-Cup in der 8er-WM vor Hankø. 2018 segelte er bei der WM auf dem Bodensee auf Rang drei.
Bereits als Zehnjähriger wurde der damalige Prinz von seinem Vater, König Olav, mit dem Segelsport infiziert. 75 Jahre später beendet König Harald aus gesundheitlichen Gründen nun seine sportlichen Ambitionen.