TörnvorschlagDubrovnik – Pinien und Palmen

Andreas Fritsch

 · 07.12.2022

Auf Kreuzkurs zwischen den bewaldeten Inseln des Nationalparks Mljet
Foto: Patrick Collinge

Die Vorgärten Dubrovniks berauschen mit subtropischem Flair – paradiesisch schön! Volle Marinas lassen sich mit malerischen Ankerplätzen vermeiden

Dieser Törn im Archipel der Elaphiten mit Abstechern zum Nationalpark Mljet und den Salzbecken von Ston sorgt mit seinen kurzen Schlägen für Entspannung pur. Ankerbuchten mit flach abfallenden Sandstränden laden zum Schnorcheln ein, während der frische Duft der Pinienwälder zum Waldspaziergang animiert.

Zu den eher kargen Küstenlandschaften im Norden Kroatiens ist die grüne Vegetation Süddalmatiens ein bemerkenswerter Kon­trast. Das macht diese Region sehr beliebt bei Chartercrews, was leider bedeutet, dass Häfen und Bojenfelder schnell ausgelastet sind. Freie und zugleich schöne Ankerplätze sind als Alternative zum Glück aber in ausreichender Anzahl vorhanden.

Tag 1: Dubrovnik–Lopud (9 sm)

Der Törn beginnt mit einer kurzen Flussfahrt auf dem Ombla, um dann gleich Kurs auf die wohl schönste Insel der Elaphiten zu nehmen. Der Strand in der Ankerbucht im Nordwesten Lopuds ist von Palmen gesäumt, davor finden sich einige Muringbojen verschiedener Konobas. Die Kirche der Heiligen Maria von Spilica und das angrenzende Franziskanerkloster sind die bedeutendsten Bauwerke von Lopud und unbedingt einen Besuch wert.

Tag 2: Lopud–Sipanska Luka (10 sm)

Von Lopud aus geht es an der unbewohnten Insel Ruda vorbei entlang der Ostküste von Sipan, der größten Elaphiten-Insel, um diese im Norden zu runden und dann mit südlichem Kurs den kleinen Ort Sipanska Luka anzusteuern. Hier gibt es gute Ankermöglichkeiten und auch Muringbojen. Seinen besonderen Charme entfaltet der Ortskern dank seiner alten Steinhäuser, eindrucksvollen Paläste und eines Parks mit Zitronen, Palmen und Oleander.

Tag 3: Sipan–Mljet (9 sm)

Zwischen der Engstelle des westlichsten Zipfel Sipans und der Insel Jakljan geht es hindurch, um mit halbem Wind fünf Seemeilen über offenes Wasser zum Mljet-Nationalpark zu segeln. Auf diesem Teilstück kann der Maestrale etwas kräftiger blasen. Dafür ist die wunderschöne Lagune am östlichen Ende Mljets gut geschützt. Darin liegen unter anderem fünf Muringbojen des gehobenen Restaurants „Stermasi“. Da der Spot sehr beliebt ist, empfiehlt es sich, früh anzukommen.

Tag 4: Mljet–Ston (10 sm)

Zurück geht es nordöstlich zwischen Olipa und Jakljan hindurch, dann weiter Richtung Stonski-Kanal. Das Fahrwasser führt unter der jüngst eingeweihten Kanalbrücke durch. Anlegen kann man an der alten Kaimauer oder bald im neuen Stadthafen, der ebenso rustikaler Natur ist. Sehenswert sind die Salinen, die Salzernte beginnt im August.

Tag 5: Ston–Pakljena (12 sm)

Auf dem Weg nach Dubrovnik im Osten Sipans in der traumhaften Bucht Pakljena stoppen. Festmachen am Restaurant-Steg oder an einer der drei Konoba-Bojen.

Tag 6: Pakljena–Dubrovnik (10 sm)

Vorbei an Lopud, Kolocep und Daksa geht es am letzten Tag zurück auf den Ombla, diesmal flussaufwärts zur ACI Marina. Wer Dubrovnik noch nicht kennt, sollte sich die Weltkulturerbe-Stadt nun auf keinen Fall entgehen lassen.

Revier-Charakter Dubrovnik

Süddalmatien ist nicht nur traumhaft schön, sondern bietet auch unerfahrenen Crews gute Voraussetzungen für einen gelungenen Törn. Die wenigen kritischen Verkehrs­punkte wie Hafenein­fahrten oder Untiefen sind betonnt, ansonsten ist das gesamte Revier bis kurz vor den Küsten ausreichend tief.

Wind & Wetter

Der Maestrale, der während der Sommer­monate verlässliche Seewind aus Nordwest mit elf bis 21 Knoten Windstärke, wird von schönem Wetter beglei­tet und vertreibt die Sommerschwüle. Im Laufe des Abends wird er von der Burin, einem ablandigen Wind, abge­löst. Die berüchtigten Stürme der Bora und des Jugo können zwar auch hier auftreten. Doch insbesondere die Bora fällt so weit im Süden Kroatiens nicht gar so heftig aus wie weiter nördlich in der großen Kvarner-Bucht.


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