Andreas Fritsch
· 12.12.2023
Pip Hare war erst gestern als hervorragende Elftplatzierte über die Linie des Rennens vor Lorient gegangen, hatte ihr gutes Ergebnis trotz gerissener Bedienleinen an einem der Foils ins Ziel retten können. Sie war damit nach ihrem starken zwölften Platz beim Transat Jacques Vabre und der jetzt noch besseren Platzierung auf dem Rückweg voll im Plan für ihren Vendée-Globe-Start nächstes Jahr. Die neuen, gerade erst nachgerüsteten Foils waren ein voller Erfolg, die Performance des Bootes hat einen gewaltigen Sprung nach vorn gemacht. Und nun das. Zu den Umständen der Grundberührung gibt es nur eine kurze Mitteilung auf der Facebook-Seite des Teams: “Heute Morgen um 5:30 ist Pip vor St. Austell auf Grund gelaufen. Es geht ihr gut und wir arbeiten mit den brillanten Freiwilligen der RNLI daran, die Situation zu lösen.” Hare war auf dem Rückweg zu ihrer Team-Basis im britischen Poole. Zurzeit herrscht raues Wetter vor der englischen Küste mit Böen bis zu 40 Knoten Wind und entsprechendem Seegang. ++++UPDATE+++: Wie das Team von Pip Hare mitteilt, ist es den Kräften vom RNLI-Rettungsboot aus Fowey zusammen mit einem Schiff der Coastguard gelungen, “Medallia” wieder auf See zu schleppen. Nach einer kurzen Begutachtung des Schadens entschied sich das Team, das Boot zur Basis zu segeln. Das Team bedankt sich bei den Rettern und wird nun genau untersuchen, wie groß der Schaden am Boot ist.
Nur zwei Stunden später schlug das Schicksal bei Skipper Sébastien Simon zu, den viele Ocean-Race-Fans noch als Navigator des ”Guyot Environnement”-Teams von Benjamin Dutreux und Co-Skipper Robert Stanjek kennen. Seine “Groupe Dubreuil” wurde nur zehn Meilen vor der Ziellinie bei der Îles de Croix in 25 Knoten Wind und schwerer See entmastet. Der Skipper hatte bereits ein hartes Rennen hinter sich, sich am Kopf verletzt und musste wegen technischer Probleme mit der Elektrik die Azoren für einen kurzen Stopp anlaufen.
Doch er will das Rennen unbedingt beenden, lehnte Unterstützung ab und versucht nach der Sicherung des Bootes noch irgendwie segelnd die Ziellinie zu überqueren, da er damit seine Qualifikation für den Start der Vendée Globe sicher in der Tasche hätte. Simon hatte in einem überraschenden Coup erst kurz vor dem Transat Jacques Vabre die “Malama” von Ocean-Race-Gewinner Team 11th Hour gekauft und war als 18. ins Ziel gekommen. Ob ihm das Husarenstück gelingt, bleibt abzuwarten, auf dem Live-Tracker scheint seine Position derzeit nicht mehr aktualisiert zu werden. Die Rennleitung hat aber vorsichtshalber die übrigen Teilnehmer informiert, dass Simon manövrierbehindert in Richtung Ziel humpelt.
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