Tatjana Pokorny
· 01.12.2022
Am 15. Januar startet das bekannteste Mannschaftsrennen um die Welt: The Ocean Race – vormals bekannt als Whitbread Round the World Race und als Volvo Ocean Race – führt seine Herausforderer in sieben Etappen zum 14. Mal seit 1973 durch die Weltmeere. Allerdings nicht mehr alle, wie heute nach langem und zähem Ringen hinter den Kulissen bekannt wurde
Der seit längerer Zeit erwartete Dämpfer für die Königin der Mannschaftsregatten um die Welt ist nun offiziell: Mit den Imocas wird nur eine der beiden vorgesehenen Klassen die 14. Edition von The Ocean Race auf Kurs um die Welt bestreiten. Das zweite Feld der VO65-Yachten blieb bis zuletzt zu wacklig für die volle Runde. Mangels ausreichender Budgets hatte sich in den vergangenen Monaten gezeigt, dass in der Division der 65er voraussichtlich keine veritable Flotte für ein Rennen um die Welt zustande kommen würde.
Die Veranstalter haben reagiert und an einer Alternative gearbeitet. Rund sechs Wochen vor dem ersten Startschuss stellen sie nun einen neuen Wettbewerb unter dem Dach von The Ocean Race vor: The Ocean Race VO65 Sprint Cup. Entfernt angelehnt das Format des Ocean Race Europe 2021, sollen bis zu fünf VO65-Yachten an der kleinen Ocean-Race-Schwester im Rahmen des Legendenrennens teilnehmen. Sieger wird das Team mit dem besten Ergebnis auf den drei Etappen von Alicante zu den Kapverden, von Århus nach Den Haag und von Den Haag nach Genua sein. In den beteiligten Städten nehmen die VO65-Yachten auch an den Hafenrennen teil.
“Diese neue Trophäe wird es einer neuen Segelgeneration an der Seite bekannter Gesichter erlauben, wertvolle Ocean-Race-Erfahrung zu sammeln”, erklärt Renndirektor Phil Lawrence. “Wir sind super happy, dass wir am Hafenrennen (8. Januar) teilnehmen und dann in die lange Etappe starten. Wir freuen uns auf drei unglaubliche Rennen gegen Top-Konkurrenz”, sagt der 27-jährige Holländer und “Jajo”-Skipper Jelmer van Beek stellvertretend für die VO65-Teams, die durch den Sprint-Cup im Rennen bleiben, wenn auch stark verkürzt.
Die neu eingeführte Imoca-Klasse dagegen startet mit fünf Booten in alle sieben Etappen um die Welt. Darunter sind erstmals sogar zwei Boote mit deutschen Seglern: Unter deutscher Flagge starten Boris Herrmann und sein Team Malizia am 15. Januar vor Alicante in den Meeres-Marathon. Unter französisch-deutscher Flagge geht Guyot Environnement – Team Europe mit den Co-Skippern Benjamin Dutreux und Robert Stanjek aus Berlin ins Rennen. Ihre starken Konkurrenten sind Charlie Enrights US-Team 11th Hour Racing, Kevin Escoffiers Schweizer Team Holcim – PRB und Paul Meilhats Team Biotherm Racing.