Max Gasser
· 04.10.2022
Die Organisatoren der Regatta um die Welt, The Ocean Race, sind eine Partnerschaft mit dem US-Medienriesen Warner Bros. Discovery eingegangen und wollen so die mediale Präsenz noch weiter ausbauen. So soll die kommende Ausgabe über Eurosport auch im deutschen Fernsehen übertragen werden.
Schon die vergangene Ausgabe vor vier Jahren, damals noch unter dem Namen Volvo Ocean Race, hatte Maßstäbe in puncto Berichterstattung gesetzt. Tägliche Videos der Akteure von Bord, Live-Shows und Analysen hatten die Fans so dicht an das Geschehen geführt wie nie zuvor.
Das könnte sich jetzt noch intensivieren. Das US-Medienunternehmen Warner Bros. Discovery wird das Ocean Race 2023 medial intensiv begleiten und auf allen Sportkanälen des Hauses verbreiten. Die Kooperation mit den Race-Organisatoren sieht eine umfassende Berichterstattung über die Segelregatta sowie eine intensivierte Gewinnung und Betreuung von Fans und Partnern vor.
Bereits der Start des Ocean Race Europe, 2021 von Lorient über Cascais und Alicante nach Genua, war von Discovery, dem weltweit führenden Anbieter von Real-Life-Entertainment, ausgestrahlt worden. Besonders der Fernsehsender Eurosport, Teil von Discovery, stand dabei im Fokus und hatte den Start in 19 Sprachen live übertragen. Der Zusammenschluss von Warner und Discovery erfolgte 2022.
Ein Event mit enormem Storytelling-Potenzial
“Beim Ocean Race sehen wir ein Event mit enormem Storytelling-Potenzial”, begründet Andrew Georgiou, Präsident von Eurosport und Discovery Global Sports, die Partnerschaft.
Das Ocean Race gilt schon lange als der härteste Test für ein Team im Hochsee-Segelsport. Seit 1973 zieht das Rennen die weltweit besten Segler an und bringt sie an ihre Grenzen. Bereits in den vergangenen Ausgaben konnte das Rennen mit spektakulären Bildern überzeugen und für Furore sorgen. Nicht zuletzt die Einführung von On-Board-Reportern auf jedem Boot war revolutionär im Segelsport.
Aus deutscher Sicht ein besonderes Augenmerk wird auf Boris Herrmanns Team Malizia sowie auf den Seglern von Guyot Environnement – Team Europe liegen. Letztgenanntes hatte sich erst kürzlich mit dem französischen Solo-Offshore-Spezialisten Sébastien Simon verstärkt. Beim 48-Stunden-Rennen Défi Azimut segelte das Team mit den Co-Skippern Benjamin Dutreux und dem deutschen Robert Stanjek und ihren Mitstreitern Phillip Kasüske und Annie Lush auf Platz zwei.
Boris Herrmann, seine Co-Skipper Will Harris, Rosalin Kuiper und Nico Lunven sowie An-Bord-Reporter Antoine Auriol verteidigten bei diesem Rennen zunächst über weite Abschnitte Rang zwei. Sie kamen schließlich jedoch als Dritte ins Ziel.
Stanjeks Team auf dem ehemaligen 11th-Hour-Racing-Imoca meisterte die Bedingungen gut, zeigte Potenzial. “Wir müssen jetzt noch das Team entwickeln. Das wird ein Lernprozess sein, der bis in das The Ocean Race hineinragen wird”, erklärte Stanjek die angestrebte steile Lernkurve.
Für Benjamin Dutreux steht, ebenso wie für Boris Herrmann, ab dem 6. November zudem die Route du Rhum im Solomodus auf dem Programm, bevor es mit The Ocean Race im Team weitergeht. “Die Crew wird die Rückkehr der Yacht aus der Karibik zu einem intensiven Training auf dem Atlantik nutzen”, berichtet Teammanager Jens Kuphal im Hinblick auf den Start des Ocean Race am 15. Januar in Alicante.