Bei Riggs mit an Deck stehendem Mast überragt das Vorstag in der Länge das Mastprofil. Das kann bei der Lagerung im Winter problematisch sein, wenn das Vorstag durch das Gewicht der Rollanlage durchhängt und dadurch das Vorstagsprofil verbogen wird. Wir lagern unser Rigg im Winter liegend an Deck und haben das beschriebene Problem einfach mit einem Stück Regenrinne gelöst, das sozusagen als Schiene dient. Die Rinne passt zufällig recht gut zum Profil des Mastes. Wir haben sie unter den Mast gelegt und vorne so weit überstehen lassen, dass sie bis an die Rollanlage reicht. So kann das Vorstagsprofil auf der Rinne liegen, und es besteht keine Gefahr, dass es verbiegt. Wenn das Mastprofil deutlich größer ist, kann auch ein der Länge nach aufgeschnittenes PVC-Rohr den gleichen Zweck erfüllen.
Claas Brouer, Kiel
Es ist viel Arbeit, die Holzaufbauten auf meinem Schiff zu pflegen. Umso ärgerlicher sind Kratzer und Macken, die hätten vermieden werden können. Darum kommen die Wantenspanner und Stagenden beim Mastlegen direkt gebündelt in einen Sack aus Jute. So sind sie ordentlich verstaut und richten keinen Schaden mehr an. Mit den Fallen verfahre ich auf gleiche Weise. Jutesäcke gibt es auf dem Weihnachtsmarkt an den Ständen mit gebrannten Mandeln meist kostenlos.
Hellmut Koch, Braunschweig
Jedes Jahr kämpfen Eigner mit störrischen Vorstagen, an deren Ende die schwere Rollrefftrommel ein ungewolltes Eigenleben beginnt. Aus diesem Grund haben wir eine Halterung gebaut, die noch vor dem Mastlegen am Profil befestigt wird. Dieser Halter besteht aus zwei Halbschalen, ausgeschnitten aus einer 30 Millimeter starken Sperrholzplatte. Oben und unten bohrte ich noch ein Loch, damit die zwei Hälften mittels Schlossschrauben und Flügelmuttern wieder leicht zusammengesetzt werden können. Wird nun der Mast gekippt, liegt die Rollanlage sicher in einer passenden Aussparung.
Peter Axen, Lübeck-Travemünde
Das Problem bei der Überholung von Holzmasten unter freiem Himmel ist das Wetter: Bei mindestens acht Lackschichten auf frischem Holz ist das ein Problem, denn Wasser zerstört den neuen Lackaufbau. Weil uns keine Halle zur Verfügung stand, haben wir aus einem alten Pavillon einen Unterstand gebastelt. Die rechtwinkligen Seitenteile dienen als Dachgerüst und wurden mit Kabelbindern verbunden, die Querstreben des Pavillons werden zu Stützen. Eine Baumarkt-PVC-Folie, einfach mit Tape befestigt, dient als Dach. Ein Pavillon ergibt so acht Meter Zelt.
Anni Brucks, per E-Mail
Muss das Großsegel für eine Reparatur oder ganz normal am Saisonende abgeschlagen werden, können die Mastrutscher für hässliche Verschmutzungen im weißen Tuch sorgen. Der Aluminiumabrieb und anderer Dreck aus der Mastnut sammeln sich an den Kunststoffteilen; kommen diese dann mit dem Segel in Kontakt, ist es schnell passiert. Derartige Flecken lassen nur sich sehr schwer wieder entfernen. Um solche Verschmutzung zu vermeiden, ist es am einfachsten, den Kontakt der Rutscher mit dem Tuch möglichst zu unterbinden. Dafür haben wir ein probates Mittel gefunden: Wir schnitten einen alten Wasserschlauch in fünf Zentimeter lange Stücke und schlitzten diese der Länge nach auf. Die Abschnitte werden beim Abschlagen des Segels auf die Rutscher gesteckt. So können beim Auftuchen und dem anschließenden Transport des Segels keine Verunreinigungen entstehen. Beim Anschlagen des Tuchs werden die Schlauchstücke nacheinander wieder abgenommen und für den kommenden Einsatz in der Werkzeugkiste verwahrt.
Falko Mattner, Oberkrämer
Wer wie wir ein Zweisalingrigg sein Eigen nennt, steht beim Stellen und Legen des Mastes vor dem Problem, den Kran in der richtigen Höhe anzuschlagen, da der Schwerpunkt des Riggs zwischen den Salingen liegt. Wir gehen wie folgt vor: Der Kranhaken selbst wird in einer Schlaufe unterhalb der ersten Saling angeschlagen. Nun wird ein großer Schäkel auf das Kranseil gesetzt, am Toppnant befestigt und die Länge des Aufholers so eingestellt, dass der resultierende Angriffspunkt des Krans über dem Riggschwerpunkt liegt.
Günter Zachritz, Kiel
Wie bei vielen anderen Jollenkreuzern wurde auch bei uns die Maststütze, die den gelegten Mast achtern hält, in die Beschläge der Ruderanlage eingehängt. Dieser doppelte Nutzen der Ruderbeschläge ist eigentlich sehr clever, außer es ist nötig, ein Stück mit gelegtem Mast zu fahren, sei es von der Sliprampe unter den Mastenkran oder bei einem Überführungstörn mit niedrigen Brücken. Deswegen haben wir uns eine neue Maststütze überlegt und angefertigt. Der wesentliche Einfall war, dass die Stütze gekröpft ist und so außermittig montiert werden kann. Dazu haben wir ein VA-Rohr etwas gebogen. Da der Mast relativ leicht ist, reicht 30 mal 2 Millimeter oder sogar nur 25 mal 2 Millimeter. Oben haben wir eine U-förmige Auflage angeschweißt. Die neue Stütze wird von zwei Flanschplatten am Spiegel gehalten. Die Teile messen 80 mal 25 mal 3 Millimeter und sind mit M8-Schrauben befestigt. Die Ruderanlage bleibt jetzt montiert, was das Slippen einfacher macht.
Rüdiger Marwede, Neustadt
Um die gleichmäßige Länge unserer Ober- und Unterwanten beim Maststellen nicht jedes Mal mit einem Zollstock, Bandmaß oder einer Schieblehre nachmessen zu müssen, habe ich mir eine Schablone aus Metall hergestellt, die ich einfach zwecks Maßüberprüfung innen in die Wantenspanner stecke. Die Maße habe ich im letzten Jahr genommen, nachdem der Mast 100-prozentig stand. Die Schablone kann auch aus Alu, Kunststoff oder sogar aus Hartholz hergestellt werden.
Ludger Arens, Ennigerloh
Wer den Mast dank klappbarem Fuß selber stellen und legen kann, weiß: Durch den Anbau spezieller Rüsteisen kann der fußseitige Angriffspunkt der Hauptwanten in eine Flucht mit dem Drehpunkt des Mastes gebracht werden. Auf diese Weise schwankt der Mast beim Lege- oder Stellvorgang nicht hin und her. Dieses Vorgehen ist sinnvoll, aber auch mit Kosten verbunden. Dabei ist ein Umbau gar nicht unbedingt notwendig – auch mit einem Satz Hilfswanten lässt sich das Problem lösen. Und zwar billiger und einfacher als mit der Anfertigung höhergelegter Pütting-Eisen – die auch nicht gerade schön aussehen. Ich nutze an Bord ein doppelt gelegtes Seil. Dieses wird an einem Mastrutscher befestigt und in der Mastnut mit dem Großfall bis über die Saling gezogen. Die Enden der beiden gleich langen Leinen werden rechts und links an den Püttingen der Hauptwanten angeschlagen. Während des Stell- oder Legevorgangs wird nun das Großfall von einer zweiten Person aus der Hand stetig stramm gehalten. Das Fall auf keinen Fall belegen! Diese Hilfswanten halten den Mast wirkungsvoll und sicher in Mittschiffslinie, sogar während der Fahrt und bei Schwell.
Horst Wilk, Emden
Anstatt den Mast beim Kranen auf zwei wackeligen Böcken zu lagern, habe ich zwei rollbare Mastwagen angefertigt. Eine 60 mal 60 Zentimeter messende Platte habe ich mit Lenkrollen versehen, jeweils zwei mit Feststeller. Das ein Meter lange Kantholz steht in einer Aufschraubhülse, und die Gabel habe ich aus Sperrholz ausgeschnitten. Insgesamt beliefen sich die Materialkosten auf 145 Euro für beide Mastwagen. Alle Teile sind im Baumarkt erhältlich. Mit den Rollen lässt sich der Mast leicht bewegen.
Wolfgang Lehrum, per E-Mail
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