Perini NaviWiederauferstehung einer Supersegler-Legende

Sören Gehlhaus

 · 28.03.2023

Perini Navi bleibt den Ketschen treu. Die ikonische 56-Meter-Größe bekam eine optische und technische Auffrischung von Malcolm McKeon Yacht Design, ihr Launch ist für Juli 2025 geplant
Foto: Werft

Die italienische Werft Perini gab nach Insolvenz und Übernahme Details zu laufenden und zukünftigen Projekten preis. Perini Navi bleibt den über 50 Meter langen Ketschen treu, widmet sich aber auch einer schnellen Slup und einem Dyna-Rig-Modell

Nachdem Perini Navi in die Insolvenz gerutscht war, gewann The Italian Sea Group (TISG) Anfang 2022 das Bieterverfahren und soll dem Insolvenzverwalter 80 Millionen Euro überwiesen haben. Die Werftgruppe aus Marina di Carrara ist bekannt für bis zu 100 Meter lange Motoryachten von Admiral und für die Tecnomar for Lamborghini 63. Man ist aber durchaus vertraut mit Segelyachten. Der TISG-Sparte NCA Refit statteten laut eigenen Angaben bereits 50 Prozent aller Perini-Bauten einen Besuch ab.

Unter neuer Führung will Perini Navi drei Segelyacht-Neubauten bis 2024 abliefern: eine 47-Meter-Slup und je eine Ketsch von 56 und 60 Meter Länge. Der Plan von CEO Giovanni Costantino sieht vor, in Viareggio Segelformate bis 55 Meter und alles darüber am TISG-Stammsitz in Marina di Carrara zu fertigen. Das 60-Meter-Modell mit einem Riss von Ron Holland und einem Interieur von Rémi Tessier soll 2023 an den segelverrückten Software-Tycoon Larry Ellison gehen. An den 47 Alu-Metern ist bereits Costantinos Designteam beteiligt, die 56 Meter erhalten Linien von Malcom McKeon.

TISG gab kürzlich bekannt, dass unter die Marke Perini Navi auch der im Bau befindliche 46-Meter-Katamaran „Art Explora“ fallen soll. Das Gemeinschaftsprojekt des Designers Axel de Beaufort und des Konstrukteurs Guillaume Verdier entsteht für den französischen Philanthropen Frédéric Jousset und soll noch dieses Jahr gewassert werden. Ziel ist es, darauf wechselnde Kunstausstellungen zu zeigen und von Hafen zu Hafen ziehen.

“Genesis”-Flotte von Perini wurde überarbeitet

Zudem tritt Perini Navi mit einer überarbeiteten Flotte namens „Genesis“ auf. Sie umfasst drei Modelle: 48, 56 und 77 Meter. Alle tragen den typischen Perini-Stil, wurden aber vom TISG-Centrostile um Gian Marco Capanino in eine moderne Schale geworfen. Das heißt: klare Linien, große Glasflächen und ein offenes Heck. Bequemlichkeit steht über allem und, so sagt Giovanni Costantino, CEO der Gruppe: „Wir haben den Komfort von Motor- auf Segelyachten übertragen und so eine harmonische Synergie zwischen zwei Welten geschaffen.“

Die neue 48 wird als Slup in zwei Varianten angeboten: Regatta und Cruising. Das gesamte Handling soll über Joysticks am Steuerstand möglich sein. Die ikonische 56-Meter-Größe bekam eine optische und technische Auffrischung von Malcolm McKeon Yacht Design, ihr Launch ist für Juli 2025 geplant. Die 77-Meter bringt das Falcon Rig zurück: zwei 62 Meter hohe Panamax-Masten mit elektro-hydraulischem Segelmanagement. Hinzu kommt ein Spa-Beachclub mit Faltterrassen.


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