Für das Design der gut 20 Meter trommelte die Werft Cantiere del Pardo wieder drei Profis zusammen: Matteo Polli für die schnellen Rumpflinien, Marco Lostuzzi für die Struktur und Nauta für Layout sowie Deck- und Interieurdesign. Der fast sechs Meter breite Rumpf ähnelt dem der 72, soll beim Krängen stabil bleiben und eine hohe Leichtwind-Performance liefern. Zum 154-Quadratmeter-Groß kommt standardmäßig eine Selbstwendefock (120 m²), wodurch der 26-Tonner theoretisch auch ohne Crew gesegelt werden kann. Der Tiefgang variiert zwischen drei und 3,50 Meter, zudem gibt es eine Teleskopkiel-Option.
Je nach Einsatzgebiet wählen die Käufer die Variante Performance oder Long Cruise. Letztere unterscheidet sich auf den ersten Blick vor allem in der Form und Höhe des Deckshauses, „großzügig, aber ausbalanciert für einen stromlinienförmigen Look“, so Massimo Gino von Nauta Design. Dass der LC-Salon höher aufragt und somit näher an das Cockpit rückt, liegt vor allem am darunter platzierten Motor. In der Performance-Variante sitzt das 80-Kilowatt-Paket zwischen den Kabinen, die somit etwas kleiner ausfallen.
Typisch Matteo Polli ist die markante Rumpfform am Heck der Grand Soleil 65. Der Spant ist achtern nicht flach, breit und kantig, sondern beinahe rund. Hinten schnürt die Wasserlinie extrem ein, trotz großer Breite auf Decksniveau. Ein ähnliches Design hat er auch schon bei der kleineren Schwester 44 eingebracht. Sie war das erste Projekt von Matteo Polli, nachdem die Weft ihn verpflichtet hatte. Nach seinen Erfolgen mit Italia Yachts im ORC-Regattazirkus (drei Weltmeistertitel, zweimal Italienischer Meister, mit Italia 9.98 und 11.98) zeichnet der Vermessungs-Künstler seit 2020 für Cantiere del Pardo.