Jochen Rieker
· 09.02.2021
Weniger extrem, aber nicht weniger spannend – so segelt die neue, tourentauglichere Version des von Seascape entwickelten Sportboots. Der Test im PDF-Download
Als die YACHT sich Ende des letzten Jahres noch einmal auf den Weg an die Adria machte, lag auf den Gipfeln der Alpen schon Schnee. Vor Izola aber strahlte die Sonne spätsommerlich warm vom Himmel. Zwei Tage lang hatten wir Gelegenheit, als erstes Fachmagazin die First 27 zu testen: Eine Bora brachte gleich zu Beginn 18 bis 25 Knoten Wind und eine echte Bewährungsprobe; am Folgetag sorgte Leichtwind von 5 bis 10 Knoten für noch forderndere Bedingungen.
Denn das neue Boot ist eine gezähmte, mehr fürs schnelle Fahrtensegeln konzipierte Variante der ehemaligen Seascape 27, die als First 27 SE weiterhin im Programm von Beneteau bleibt. Was die Tourenversion unterscheidet:
Das alles drückt etwas aufs Gewicht (1,6 statt 1,45 Tonnen Verdrängung) und aufs Potenzial (Segeltragezahl 5,2 statt 6,0). Doch bleibt noch mehr als genug Temperament übrig, um die weitaus meisten Serienboote vergleichbarer Größe achteraus zu lassen.
Beim Starkwind-Test loggten wir unter Gennaker mehr als 15 Knoten in der Spitze und gut 12 Knoten über längere Distanzen. Auch am Wind überzeugte die First 27 mit guten Werten; halbwinds rennt sie nur unter Groß und Genua schon 9 bis 10 Knoten.
Und auch Leichtwind meistert sie mehr als passabel. Hier allerdings wird die vor allem im Groß fehlende Segelfläche dann doch spürbar. Im direkten Matchrace konnte die First 27 SE sogar in Lee passieren und sich mit freiem Wind dann spürbar absetzen.
Dieses Leistungsplus muss aber teuer erkauft werden. Während die First 27 mit Einbaudiesel und einem Satz Dacron-Segeln knapp unter 95.000 Euro kostet, kommt die SE (für "Seascape Edition") mit Außenbordmotor im Schacht fast 14.000 Euro teurer.