Hoch schlugen die Wellen, als die Werft aus Mattsee bei Salzburg mit einem Generationenwechsel in der Werftführung auch gleich ein neues Produkt präsentierte und sich dabei aus der traditionell-konservativen Ecke verabschiedete, die man zuvor erfolgreiche ausfüllte. Die Sunbeam 32.1 (Fotos bitte hier klicken) kam mit einem negativen Bug, dem weit über den Rumpf stehenden sogenannten Flightdeck und einem diagonalen Heck sowie einem Deckel über dem Aufbau geradezu provokativ daher. Die Rechnung war aufgegangen, die radikale Formensprache, zu der Industrie-Designer Gerald Kiska den neuen Werftchef Andreas Schöchl animiert hatte, sorgte für Gesprächsstoff, Aufsehen und eine gewisse Imageveränderung. Und tatsächlich für ein gut gefülltes Orderbuch: 30 Einheiten konnte die Werft bereits an den Käufer bringen.
Nun ist das zweite Produkt aus der fruchtbaren Zusammenarbeit Schöchl/Kiska unterwegs. Die technische Konstruktion stammt ebenfalls wieder von Jakopin & Jakopin. Die Sunbeam 29.1 übernimmt Stilelemente der 32.1, die aber etwas abgeschwächt wurden. Und so kommt der neue Daysailer als moderne, optisch ebenso eigenständige Yacht daher. Weggefallen ist die elektrisch ausfahrbare Cockpitverlängerung, geblieben sind die riesige Plicht und die Doppelruderanlage, die auf der 29.1 aber per Pinne gesteuert wird. Unter Wasser neu: Der Schwenkkiel ermöglicht Tiefgänge von 1,85 bis 0,85 Zentimeter. Die Werft will damit auf die zeitweise niedrigeren Wasserstände auf den Seen reagieren und den Eignern mehr Flexibilität für die Wahl der Segelreviere anbieten können. Der Kiel wird hydraulisch gehoben, was sich optional durch einen Elektromotor erledigen lässt.
Das achterstaglose Rigg ist mit einem Squaretopp-Großsegel und einer Selbstwendefock ausgestattet. Die Segelfläche lässt sich auf bis zu 47 Quadratmeter konfigurieren. Auf raumen Kursen wird am festen Bugspriet ein Code Zero oder ein Gennaker anschlagen. Ein Carbonmast ist optional erhältlich. Es gibt zwei Winschen auf dem Süll, mit denen die Crew sämtliche Schoten und die nach achtern auf Deck geführten Fallen und Strecker bedient. Die Winschen arbeiten auf Wunsch elektrisch.
Der Innenraum ist offen gestaltet, es gibt kein trennendes Hauptschott. Pantry und Nasszelle sind optional zu haben. Beide Module lassen sich auch nachrüsten, wodurch die Werft auf sich ändernde Kundenbedürfnisse reagiert. So sei es beispielsweise denkbar, das Boot nach einem Weiterverkauf mit Pantry oder Nasszelle ausstatten zu lassen.
Der Daysailer ist im Standard mit einem Elektromotor bestückt. Tropenholz kommt nicht zum Einsatz. Als Alternative zum Teakdeck setzt die Werft schon seit mehreren Jahren auf Resysta. Das Naturprodukt besteht aus Reishülsen und Mineralsalzen und wird aus ungenutzten Stoffen der Lebensmittelindustrie hergestellt. Im Decksaufbau ist eine definierte Fläche für ein großes Solarpaneel vorgesehen.
Der Startpreis beträgt 148.631 Euro inklusive E-Motor, Lithium-Akkus, Segel und Resysta im Cockpit. Der Daysailer feiert Weltpremiere auf der boot Düsseldorf im Januar 2024.