Nils Leiterholt
· 14.08.2023
Am Samstagabend gegen 17.30 Uhr meldete sich die besorgte Frau eines Seglers aus NRW bei der Seenotleitstelle Bremen, da ihr Mann seit 24 Stunden nicht auf ihre Anrufe reagierte. Sie vermutete einen Seenotfall, konnte den Beamten aber die letzte gemeldete Position der zwölf Meter langen Segelyacht mitteilen. Es stellte sich heraus, dass die Yacht des 57-Jährigen dort vor Anker lag, sodass die kurzfristig eingeleitete Suche nach dem Vermissten zügig zum Erfolg führte.
Schnell bemerkten die Beamten der Schlauchbootbesatzung von der Wasserschutzpolizeiinspektion Rostock, dass schwere gesundheitliche Probleme des Mannes verhinderten, auf die Anrufe seiner Frau und der Seenotleitstelle zu reagieren. Das Seenotrettungsboot „Wolfgang Wiese“ hatte zwei Rettungssanitäter an Bord genommen, begab sich zum Patienten und übernahm die medizinische Erstversorgung des Mannes. Dieser war zusammengebrochen und musste mit einer Trage von seiner Segelyacht geborgen werden.
Danach wurde der Segler in den Hafen von Timmendorf/Poel gebracht, wo ein Rettungswagen und der Notarzt auf ihn warteten, um ihn zur weiteren medizinischen Versorgung ins Krankenhaus zu bringen. Die Segelyacht wurde unterdessen durch die Wasserschutzpolizei Wismar gesichert, bis der Seenotrettungskreuzer „Konrad Otto“ übernahm. Von diesem setzten drei Besatzungsmitglieder über, um die Yacht mit eigenem Antrieb unter Begleitung des Seenotrettungskreuzers in den zwölf Seemeilen entfernten Hafen von Kühlungsborn zu fahren. Dort legten sie kurz vor Mitternacht an.
Bereits am Samstagnachmittag kam es zu einer Havarie in der Stadtstrecke Magdeburg auf Höhe Elbkilometer 326. Ein Motorsegler, der unter niederländischer Flagge unterwegs war, fuhr sich am rechten Ufer der Elbe fest. Der Schiffsführer blieb bei dem Unfall, der sich vermutlich aufgrund seines eigenen Fahrfehlers ereignete, unverletzt. Das Sportboot konnte zunächst durch die Wasserschutzpolizei gesichert werden, die das zuständige Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt informierte, um das Freischleppen zu organisieren. Bis dahin verbleibt das Schiff, das die Fahrrinne nicht blockiert, am Ort des Unfalls.
Ein kurioser wie auch gefährlicher Vorfall ereignete sich am Freitagmorgen vor Prerow auf der Halbinsel Zingst: Gegen 9 Uhr wurde gemeldet, dass ein augenscheinlich betrunkener junger Mann auf einem Katamaran in der Ostsee treibe. Da er behauptete, zunächst mit einer anderen Person unterwegs gewesen zu sein, wurde eine große Alarmierung ausgelöst. In diese waren die Rettungseinheiten der Seenotretter sowie verschiedene Einsatzmittel der Wasserschutzpolizeiinspektionen Stralsund, Sassnitz und Rostock, das Bundespolizeischiff „Stralsund“, die örtliche Feuerwehr und die DLRG Prerow involviert. Es stellte sich jedoch relativ schnell heraus, dass der 25-Jährige doch allein unterwegs war, sodass die Suche nach der zweiten Person rasch eingestellt werden konnte. Den Katamaran im Wert von knapp 3.000 Euro hatte der stark alkoholisierte, polizeibekannte Einheimische von der örtlichen Surfschule gestohlen. Nachdem der Mann geborgen und festgestellt worden war, dass sein Atemalkoholwert bei 1,87 Promille lag, wurde er zur Blutabnahme in ein Krankenhaus gebracht. Ihn erwarten drei Strafanzeigen wegen Trunkenheit im Schiffsverkehr, Diebstahl und Gefährdung des Schiffsverkehrs. Der Katamaran konnte an den Strand zurückgeschleppt und dem Eigentümer übergeben werden.