Pascal Schürmann
· 04.09.2017
Ein Emdener Skipper ist auf dem Weg von Portugal nach Teneriffa verschollen, ein Segler aus Finkenwerder kehrte von der Nordsee nicht zurück
Der 78-jährige Einhandsegler Carl-Ludwig Harms wird vermisst. Bereits Anfang Dezember vergangenen Jahres ist er mit seiner 13 Meter langen, kuttergetakelten Aluminiumyacht "Typee" von der Südküste Portugals aus Richtung Teneriffa aufgebrochen. Dort hatte er sich vorab einen Liegeplatz reserviert, und dorthin hatte er auch Ersatzteile für sein Schiff liefern lassen. Angekommen ist Harms auf Teneriffa aber nicht.
Seine in München lebende Nichte – Harms selbst hat keine eigene Familie – informierte daraufhin Anfang des Jahres die Behörden in Spanien und Portugal und schaltete auch die deutsche Polizei und die deutsche Seenotrettung ein, ohne Ergebnis. Als die Nichte vor Kurzem nach monatelangem Bemühen die Kontaktliste ihres Onkels vom Amateurfunkdienst Winlink erhielt, bei dem Harms registriert war, konnte sie Kontakt mit einem langjährigen Segelfreund ihres Onkels aufnehmen.
Auch der hatte zuvor bereits vergebens versucht, Harms aufzuspüren und, als das misslang, dessen nächste Angehörige ausfindig zu machen. Er riet der Nichte nun auch zum Suchaufruf in den Segelmedien, in der Hoffnung, doch noch auf andere Segler zu stoßen, die Harms mit seiner "Typee" Ende vergangenen Jahres getroffen haben. Zuletzt hat er im Herbst 2016 mehrere Wochen lang an der Algarve nahe Faro bei der Ilha da Culatra vor Anker gelegen.
Wer den Emdener also irgendwann seit Ende 2016 gesehen oder gar mit ihm gesprochen hat, wird gebeten, dies der YACHT-Redaktion mitzuteilen, wir leiten die Informationen dann weiter an die Angehörigen: Tel. 040/33 96 66 21 oder mail@yacht.de.
Fast schon seltsam in diesem Zusammenhang mutet an, dass nur zwei bis drei Wochen nach Harms' Verschwinden im gleichen Seegebiet eine zweite deutsche Segelyacht als vermisst gemeldet worden war. Die "Tortuga", eine Contest 37, war am 28. Dezember in Albufeira an der portugiesischen Algarve nur wenig westlich von Faro in Richtung Madeira aufgebrochen und dort nie angekommen. YACHT online hatte darüber berichtet.
Allerdings wurde einer von den zwei an Bord befindlichen Seglern später tot in einer Rettungsinsel der Yacht an der Küste von Porto Santo angespült, einem Eiland, das Madeira unmittelbar vorgelagert ist. Von der "Tortuga" selbst samt des zweiten Seglers fehlt bis heute indes jede Spur; die Behörden gehen davon aus, dass die Yacht gesunken ist.
Ein anderer Vermisstenfall hat sich hingegen erst vor wenigen Wochen an der deutsch-dänischen Nordseeküste abgespielt. Der 83-jährige Rudi Rösler, ebenfalls ein Einhandsegler, war mit seinem Segelboot "Lady" von Esbjerg aus Richtung Elbe aufgebrochen; dort, in Finkenwerder, befand sich der Heimathafen der "Lady". Als sich Rösler Tage später nicht wie verabredet bei seinem Sohn meldetet, informierte der die Küstenwache, die wiederum eine Suchmeldung entlang der Küste verbreitete.
Die blieb trotz zusätzlicher Aufrufe in diversen Segelgruppen in den Sozialen Medien bis heute ohne Ergebnis. Falls dennoch jemand Informationen über Rudi Röslers Verbleib haben sollte, kann er sich ebenfalls an die YACHT-Redaktion wenden: Tel. 040/33 96 66 21 oder mail@yacht.de.
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