OstseeÖltanker in Rostock gelöscht, Umweltkatastrophe vereitelt

Nils Leiterholt

 · 14.10.2024

An Bord des Öltankers "Annika" war in der Mecklenburger Bucht ein Feuer im Maschinenraum ausgebrochen
Foto: DGzRS/Alexander Krüger
Der am Freitagmorgen in der deutschen Ostsee in Brand geratene Öltanker “Annika” wurde gelöscht. Nachdem die Seenotretter ausgerückt waren, um die Besatzung zu evakuieren wurde begonnen, den Öltanker auf See zu löschen. Das gestaltete sich allerdings schwieriger als geplant.

Update 14. Oktober: Nachdem Feuerwehrleute aus Rostock und Kiel an Bord des Öltankers gebracht wurden, um die Lage besser einschätzen zu können, wurde entschieden, das Schiff von der Unglückstelle auf See nach Rostock zu schleppen. Am frühen Samstagmorgen um 4:17 Uhr meldete das Havariekommando dann, dass der Öltanker den Liegeplatz im Rostocker Hafen gegen ein Uhr nachts erreicht habe und der Brand anschließend gelöscht worden sei.

Gegen neun Uhr waren die Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) über Funk alarmiert worden. Der unter deutscher Flagge fahrende Öltanker “Annika” meldete nordwestlich von Kühlungsborn Feuer an Bord. Dementsprechend rückten die Retter der DGzRS aus, um die Besatzung des brennenden Schiffes zu bergen. Während der Rettung wehte der Wind an der Unglücksstelle auf der Ostsee mit fünf Beautfort aus Westen. Um kurz nach zehn Uhr konnte die Crew des auf der DGzRS-Station Kühlungsborn stationierten Seenotrettungsboots “Wilma Sikorski” die siebenköpfige Besatzung des Tankers retten und an Land bringen.

Falls es bei Ihnen an Bord brennen sollte:

Das Havariekommando des Bundes hat die Gesamteinsatzleitung übernommen und koordiniert die weiteren Maßnahmen zur Bergung des Öltankers, der ersten Angaben zufolge etwa 640 Tonnen Öl geladen haben soll. Kurzfristig waren der Notschlepper “Baltic”, das Mehrzweckschiff “Arkona” und der Seenotrettungskreuzer “Arkona” der DGzRS-Station Warnemünde mit der Brandkämpfung von außen beauftragt worden. Mittlerweile wurde entschieden, den Öltanker nach Rostock zu schleppen und dann an einem Liegeplatz von Land aus zu löschen.

Zwischenzeitig waren Einsatzkräfte der Feuerwehren aus Rostock und Kiel an Bord der “Annika” gewesen, um die Lage zu begutachten. Nautiker bewerteten den Zustand des Öltankers als stabil, weshalb eine Schleppverbindung aufgebaut wurde, um den Öltanker in den Rostocker Hafen zu schleppen.

Die Unglücksstelle, an der das Feuer im Maschinenraum des Havaristen “Annika” ausgebrochen ist, befindet sich in der Mecklenburger Bucht zwischen Kühlungsborn und Warnemünde in einem Abstand von etwa 2,5 Seemeilen von der Küste. Das Seegebiet und auch der Luftraum waren im Radius von drei Seemeilen um den Öltanker herum gesperrt worden.

Über den Öltanker “Annika”

Der Öl- und Chemikalientanker “Annika” fährt unter deutscher Flagge. Er ist 72,97 Meter lang und 11,68 Meter breit. Das Feuer soll im Maschinenraum des Öltankers ausgebrochen sein.


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