Der Alarm bei der schwedischen Seenotrettungsleitstelle JRCC ging am 5. Oktober um 21:30 Uhr ein: „Segelboot in der Hafeneinfahrt in Grönhögen auf Grund gelaufen“. Kurz darauf liefen die beiden im 12 Seemeilen entfernten Bergkvara stationierten Rettungskreuzer „PG Traung“ und „Stig Wadström“ aus. Zu dem Zeitpunkt wehte es mit gut sechs Beaufort aus Südwest, was nach Angaben der Seenotretter im Südausgang des Kalmarsunds für gut anderthalb Meter Welle sorgte. Bei der Ankunft in Grönhögen lag die Yacht bereits auf der Hafenmole und die Besatzung war von den örtlichen Rettungskräften evakuiert worden. Angesichts des schweren Seegangs war eine Bergung des Havaristen von See aus nicht mehr möglich und die beiden Rettungsboote traten den Heimweg an.
Offensichtlich wurde der Beneteau ihr Tiefgang zum Verhängnis. Berichten zufolge standen vor dem Hafen bis zu drei Meter hohe Wellen. Die Crew steuerte den Hafen exakt im ausgetonnten Fahrwasser an. Trotzdem setzte das Boot kurz vor der Hafeneinfahrt hart auf, lief aus dem Ruder und wurde von der achterlich anlaufenden See auf die Mole gedrückt. Der Kiel der Oceanis 40.1 geht je nach Version bis zu 2,27 Metern tief, während die Hafeneinfahrt nach offiziellen Angaben vier Meter tief ist.
Nach dem Abflauen des Windes konnte das Wrack der „Passion“ in den Hafen geschleppt und mit einem Autokran an Land gehoben werden. Erst dabei wurde deutlich, wie stark die Schäden sind. Das Unterwasserschiff und große Teile der Inneneinrichtung des relativ neuen Bootes fehlen komplett. Sie wurden bei der Havarie offensichtlich an der Hafenmole zerrieben. Einzelne Baugruppen, wie die vordere Nasszelle, hängen nur noch an den Schläuchen und baumeln unter dem Boot. Die Rumpf-Deck-Verbindung rund um den Spiegel ist aufgebrochen.