GeisterschiffARC-Yacht nach Wassereinbruch aufgegeben

Pascal Schürmann

 · 03.12.2024

Geisterschiff: ARC-Yacht nach Wassereinbruch aufgegebenFoto: World Cruisng Club/James Mitchell
Einige der insgesamt 45 Katamarane, die in diesem Jahr bei der ARC dabei sind. Hier kurz nach dem Start in Las Palmas de Gran Canaria
Nach dem gestrigen Mann-über-Bord-Unglück auf der “Ocean Breeze” überschattet ein weiterer Seenotfall die derzeit laufende Atlantic Rally for Cruisers (ARC). Ein 45-Fuß-Katamaran ist von seiner Crew verlassen worden. Grund ist laut ersten Informationen ein Leck.

Nur eine gute halbe Stunde lag am Montag zwischen den beiden Unglücken. Erst hatte um 02:27 UTC die Crew des Volvo-70-Racers “Ocean Breeze” einen Notruf abgesetzt, weil ein Crewmitglied über Bord gegangen war. YACHT-Online hatte bereits gestern Abend darüber berichtet. Dann, um 03:00 UTC, meldete die Crew des unter schwedischer Flagge segelnde Leopard 45 “Karolina Viking” Wassereinbruch und in der Folge den Ausfall der Bordelektrik. Bei beiden Booten handelt es sich um Teilnehmeryachten der gegenwärtigen ARC von Gran Canaria nach Saint Lucia.

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Das Leck lokalisierte die Katamaran-Crew im Steuerbord-Motorraum. Offenbar drang dort über den Ruderschaft massiv Wasser ein. Der Skipper setzte daraufhin einen Notruf ab. In Abstimmung mit dem MRCC Kap Verde beschloss er zunächst, die Kapverdischen Inseln mithilfe der verbleibenden Backbord-Maschine anzusteuern, rund 300 Seemeilen gegen den Wind.

Wassereinbruch und Stromausfall: Die Crew gibt das Schiff auf

Mindestens zwei andere ARC-Yachten, die in der Nähe segelten, nahmen Kurs auf den Havaristen, um bei Bedarf Unterstützung leisten zu können. Die wurde später tatsächlich erforderlich.

Laut einer Mitteilung des ARC-Veranstalters, dem britischen Unternehmen World Cruising Club, sei mehrere Stunden nach Auftreten des Lecks die Bordelektrik des Zweirumpfers ausgefallen. Der Skipper war bereits zuvor vom Plan abgewichen, die Kapverden anzusteuern. Stattdessen hatte er Kurs auf die zu Hilfe eilende ARC-Yacht “Cinderella di Sanremo” genommen. Die beiden Schiffe trafen gegen Mittag (UTC) zusammen.

Am Nachmittag beschloss die fünfköpfige Crew, die “Karolina Viking” zu verlassen. Sie setzte zur ”Cinderella di Sanremo” über, einer 22,5 Meter langen Jongert, die gleichfalls von fünf Crewmitgliedern gesegelt wird. Alle Besatzungsmitglieder seien in Sicherheit, teilte World Cruising mit. Weitere Informationen zum Verbleib des Katamarans gibt es zum jetzigen Zeitpunkt nicht.

Suche nach vermisstem Segler der “Ocean Breeze” erfolglos beendet

Zum Unglück auf der “Ocean Breeze” hat das MRCC Norfolk zwischenzeitlich bekannt gegeben, dass angesichts des schwindenden des Tageslichts und sich verschlechterndem Seegang das MRCC die aktive Suche am Montag, dem 2. Dezember, um 20:45 UTC beendet habe. Alle Schiffe, die dazu in der Lage seien, sollen dennoch ihren Kurs ändern, um das Suchgebiet auf 20° 24.838 N und 043° 11.623 W zu passieren und nach Anzeichen einer Person im Wasser Ausschau zu halten. Insbesondere alle ARC-Yachten wurden gebeten, der Aufforderung des MRCC nachzukommen.

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Das Gebiet werde im Laufe der Zeit geändert werden, um die Driftraten und Wetterbedingungen zu berücksichtigen. MRCC Norfolk werde weiterhin aktualisierte Koordinaten zur Verfügung stellen.

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