Bilanz 2025SeaHelp – diese Probleme lösten am häufigsten Einsätze aus

YACHT-Redaktion

 · 29.10.2025

SeaHelp agiert als nautischer Pannnendienst und bedient 31 Stützpunkte.
Foto: MIROSLAV SVETEC KRK SVETOG IVANA 7
Für die Saison 2025 meldet der nautische Pannendienst SeaHelp nur einen leichten Rückgang der Einsätze. Besonders auffällig ist der Anstieg bei Marina-zu-Marina-Schlepps und technischen Hilfeleistungen.

Der nautische Pannendienst SeaHelp hat seine Einsatzbilanz für die Wassersportsaison 2025 veröffentlicht. Die am Saisonende, mit Stichtag 15. Oktober, erfassten Daten verdeutlichen, dass die Einsätze in Kroatien im Vergleich zum Vorjahr nur um knapp fünf Prozent zurückgegangen sind und weiterhin auf einem sehr hohen Niveau verbleiben. ​So wurden in diesem Jahr 870 Einsätze in der EU gezählt (2024: 983). Besonders auffällig ist der massive Anstieg bei Marina-zu-Marina-Schlepps um 96 Prozent.

​​Die Gesamtzahl der Einsätze erreichte 2025 etwa das hohe Niveau des ersten Nach-Corona-Jahres 2023, in dem viele Sportskipper Bootsurlaube in dem Adria-Anrainer nachgeholt hatten. Wie SeaHelp mittelt, sei eine gewisse “Normalität” eingekehrt.

Deutliche Veränderungen im Einsatzspektrum

Die Einsatzstatistik zeigt interessante Verschiebungen im Hilfeleistungsspektrum. So verzeichnete SeaHelp 2025 einen Anstieg von 18 Prozent bei Einsätzen wegen leichter Grundberührungen. Noch deutlicher fiel die Zunahme bei der Behebung technischer Probleme aus, die im Vergleich zu 2024 um 35 Prozent anstieg.

Für diesen markanten Anstieg gibt es laut SeaHelp-Geschäftsführer Wolfgang Dauser eine einfache Erklärung: Aufgrund des generellen Rückgangs der Gesamteinsatzzahlen hatten die Einsatz-Crews mehr Zeit, sich auch um technische Probleme zu kümmern. „Wir haben vermehrt angeforderte Ersatzteile geliefert und eingebaut", berichtet Wolfgang Dauser.

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Weniger Bootsurlauber in Kroatien

Als Hauptgrund für die leicht gesunkenen Einsatzzahlen nennt Wolfgang Dauser die insgesamt geringere Auslastung der kroatischen Gewässer in dieser Saison. Von Losinj bis Korcula sei „viel weniger los" gewesen als in den Vorjahren. Buchten und Häfen seien teilweise nur gering mit Booten belegt gewesen. Als Beispiel führt der SeaHelp-Geschäftsführer an, dass in Hvar Stadt Anfang August die normalerweise komplett belegte Mole nur zur Hälfte besetzt gewesen sei. Selbst einige Ankerbojen gegenüber der Altstadt seien in der Hochsaison noch frei gewesen.

Italien und Slowenien

Nicht nur in Kroatien, sondern auch in Italien verzeichnete SeaHelp einen Rückgang der Einsatzzahlen. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Zahl der Hilfeleistungen um 25 Prozent. Dennoch blieb der Pannendienst in Italien stark gefragt. Am häufigsten wurden hier Einsätze wegen leichter Grundberührungen registriert, die um 15 Prozent zunahmen.

Besonders deutlich stieg die Zahl der Hilfeleistungen wegen Stromausfalls an Bord, Fremdstarthilfe oder Jumpstart – hier verzeichnete SeaHelp einen Anstieg um 167 Prozent. Auf die gesamte Adria bezogen, also Kroatien, Italien und Slowenien zusammengenommen, sanken die Einsatzzahlen gegenüber 2024 um 6,5 Prozent.

SeaHelp nimmt verändertes Nutzungsverhalten der Bootseigner wahr

SeaHelp-Geschäftsführer Wolfgang Dauser zeigt sich mit den für 2025 vorgelegten Zahlen zufrieden. Er sieht die Gründe für den leichten Rückgang der Einsätze nicht nur in der geringeren Gesamtauslastung der Reviere, sondern auch in einem veränderten Verhalten der Bootseigner. Die Skipper, die in dieser Saison mit ihren Booten unterwegs waren, seien vorsichtiger und umsichtiger gefahren und würden das Revier und ihr Boot gut kennen. Oft habe die Devise bei den Eignern und Charterern gelautet: „Immer rund um den Liegeplatz unterwegs und nie länger als eine Nacht in der Bucht ohne Landstrom", wie Wolfgang Dauser berichtet.

Einsatzkategorie für technische Probleme

Unter die Kategorie "technisches Problem behoben" fallen bei SeaHelp generell alle Hilfeleistungen, die zumeist einmalig angeboten wurden, bzw. wenn vor Ort von der SeaHelp-Crew in technischer Hinsicht geholfen werden konnte. Das Spektrum reicht vom Erneuern eines Keilriemens über das Ersetzen von Sicherungen und das manuelle Heben eines Ankers bis hin zur Hilfe bei festsitzenden Segeln. Auch Personentransporte, etwa von Verletzten, werden in dieser Kategorie erfasst.

SeaHelp nimmt neue Kategorien in die Statistik auf

Erstmals wurden in die Jahresstatistik auch die Anzahl der in der kroatischen SeaHelp-Einsatzzentrale in Punat bearbeiteten Anrufe aufgenommen. Bis zum 15. Oktober 2025 gingen dort 1.380 Anrufe ein – eine Zahl, die im Vergleich zum Vorjahr (1.396 Anrufe) nahezu konstant geblieben ist.

Auch die über die kostenlose SeaHelp-App eingegangenen SOS-Anrufe wurden erstmals erfasst: 140 Notrufe wurden 2025 über diesen digitalen Kanal registriert, was ebenfalls dem Vorjahresniveau (149 SOS-App-Anrufe) entspricht. Als weitere neue Kategorie in der Statistik erscheint „Regatta-Begleitung und ähnliche Dienstleistungen", die in der Saison 2025 insgesamt 23-mal in Anspruch genommen wurde.


Übersicht der Einsatzzahlen von SeaHelp

Kroatien

  • Gesamteinsatzzahlen: Minus 5% im Vergleich zum Vorjahr
  • Marina-zu-Marina-Schlepps: Plus 96% im Vergleich zum Vorjahr
  • Leichte Grundberührungen: Plus 18% im Vergleich zum Vorjahr
  • Behebung technischer Probleme: Plus 35% im Vergleich zum Vorjahr

Italien

  • Gesamteinsatzzahlen: Minus 25% im Vergleich zum Vorjahr
  • Leichte Grundberührungen: Plus 15% im Vergleich zum Vorjahr
  • Stromausfall/Fremdstarthilfe/Jumpstart: Plus 167% im Vergleich zum Vorjahr

Gesamte Adria (Kroatien, Italien, Slowenien)

  • Gesamteinsatzzahlen: Minus 6,5% im Vergleich zum Vorjahr

Kommunikationskanäle

  • Anrufe in der Einsatzzentrale Punat: 1.380 (2024: 1.396)
  • SOS-Anrufe über die SeaHelp-App: 140 (2024: 149)
  • Regatta-Begleitung und ähnliche Dienstleistungen: 23

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