Kristina Müller
· 20.11.2022
Der Hochseesegler-Verein mit Sitz in Cuxhaven hat auf seiner Jahreshauptversammlung am Samstag einen neuen Vorstand gewählt. Neuer erster Vorsitzender von Trans-Ocean ist Marcus Warnke aus Hamburg. Das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden übernimmt Thomas von Haken. Am Abend erhielten bekannte, aber auch bisher weniger bekannte Gesichter des deutschen Hochseesegelns die Preise für außergewöhnliche Blauwasserreisen oder Regattaerfolge
Mit dem Vorstandsvorsitz übernimmt der Rheinländer Marcus Warnke einen Posten im Verein, der in den letzten Jahren von vielen Wechseln geprägt und lange unbesetzt war. Zuletzt hatte Lore Haack-Vörsmann das Amt Anfang des Jahres nach nur wenigen Monaten überraschend niedergelegt. Warnke will neue Kontinuität in die Vereinsführung bringen. Der 58-Jährige ist als Unternehmensberater in Hamburg tätig und Eigner einer Hallberg-Rassy 352 mit Liegeplatz an der Elbe.
Bisher war Warnke im Vorstand für den Bereich Entwicklung zuständig und sieht hier aufgrund seiner beruflichen Expertise seine Stärken. Er will Trans-Ocean weiterentwickeln und auch verstärkt auf die Interessen der jüngeren Mitglieder eingehen.
Unterstützt wird Warnke künftig von seinem neuen Stellvertreter, Thomas von Haken, Eigner einer Ovni 36. Der Ingenieur aus Berlin löst den Bremer Rechtsanwalt Egon Lutomsky ab, der den Verein in den letzten Jahren kommissarisch geführt, sich aber nicht erneut zur Wiederwahl gestellt hat. Für sein Engagement wurde Egon Lutomsky zum Ehrenmitglied von Trans-Ocean ernannt.
Die über 4.000 Mitglieder des Vereins sind um den Globus verstreut, legen jährlich zigtausende Seemeilen zurück. Einmal im Jahr werden besonders herausragende Törns oder Leistungen gewürdigt. Den Ocean Award für sein Lebenswerk erhielt nun Bobby Schenk, der als Weltumsegler-Pionier und Buchautor die deutsche Blauwasserszene geprägt hat wie kaum ein Zweiter.
Mit Heide und Erich Wilts wurden zwei weitere überaus bekannte deutsche Weltumsegler zu neuen Ehrenmitgliedern ernannt.
Den Trans-Ocean-Preis erhielt Melwin Fink für seinen dritten Platz beim Mini-Transat 2021. Sein damaliger Kontrahent und heutiger Teampartner Lennart Burke wurde mit dem neuen Race Award, ehemals Zinnbecher, ausgezeichnet.
Eine TO-Medaille ging an Michael Gramse und seine Familie für einen bemerkenswerten Törn rund Südamerika während der Corona-Pandemie. Ebenfalls mit diesem Preis ausgezeichnet wurden die Österreicher Jürgen und Claudia Kirchberger für einen flotten Törn nach Grönland und zurück im vergangenen Sommer.
Der Weltumseglerpreis ging an Angela Resch und Reto Valär auf ihrem Katamaran „She San“, einem Katamaran Typ Fountaine Pajot Belize 43.
Vorgestellt wurden zudem zwei besonders erwähnenswerte Reisen: Der in Österreich lebende Stuttgarter Nicolas Manthos segelte mit seiner Hurley 18 „¼ Life Crises“ erst übers Mittelmeer und dann im Februar 2022 einhand in die Karibik. Im kommenden Frühjahr will der Fluglehrer das Schiffchen allein zurücksegeln.
Thomas Hertes und Annette Vanek segelten mit wechselnder Crew einen ausgedehnten Nordseetörn: Über zwei Jahre verteilt legten sie und 23 Segler und Seglerinnen in 25 Etappen knapp 5.000 Seemeilen rund England und entlang der norwegischen Küste zurück.