YACHT-Redaktion
· 20.01.2024
Allein auf See für 233 Tage. Als einzige Frau in einem Teilnehmerfeld von anfangs 16 Booten. Mitten im Rennen ihren Mitstreiter Tapio Lehtinen aus höchster Seenot im Indischen Ozean gerettet. Den Kampf gegen Stürme, Flauten und Selbstzweifel gewonnen. All das mit einem 36-Fuß-Langkieler, lediglich ausgerüstet mit Sextanten, Papierkarten und Schlepplog. Die strengen Regeln der Retro-Regatta verbieten nämlich jegliche Nutzung von elektrischen Instrumenten zur Navigation, um den Geist des legendären „Sunday Times Golden Globe Race“ von 1968/69 zu wahren. Damals gewann der Brite Sir Robin Knox-Johnston und wird seither für diese Pionierleistung international hoch geachtet.
Die Leistung der zierlichen Südafrikanerin mit deutschen Wurzeln kann gar nicht hoch genug gewürdigt werden. Die YACHT war bei ihrem Zieleinlauf im französischen Les Sables-d’Olonne vor Ort und durfte miterleben, wie die Seglerwelt ihr zu Füßen lag.
Tausende Fans feierten die triumphale Ankunft der neuen Segelheldin mitten in der Nacht. Beim Exklusiv-Interview an Bord ihres Schiffes „Minnehaha“ offenbarte die ansonsten medienscheue Neuschäfer private Einblicke in ihr Seelenleben.
Im Rahmen der Flagship Night zum Auftakt der boot Düsseldorf wurde Kirsten Neuschäfer nun von der Messe und dem Verlag Delius Klasing, in dem auch die YACHT erscheint, der Seamaster-Award verliehen. Schon vorher erhielt sie namhafte Auszeichnungen. So wurde die abenteuerlustige Profi-Skipperin, die nie zuvor an einer Regatta teilgenommen hatte, bereits bei den World Sailing Awards zur Weltseglerin des Jahres 2023 gekürt, erhielt den von Bobby Schenk vor Kurzem neu gestifteten „Kap Horn Award“ und gewann außerdem jüngst die traditionsreiche Blue Water Medal vom prestigeträchtigen Cruising Club of America.
Zum zehnten Mal wurde im Rahmen der Flagship Night zum Auftakt der boot Düsseldorf der Seamaster-Award verliehen. Ausgezeichnet werden dabei Persönlichkeiten, die im Wassersport herausragende Leistungen erbracht haben.