Tatjana Pokorny
· 25.05.2024
Genevieve Wickham ist eine Gewinnerin der Inklusionsbewegung. Die Australierin jubelte 2023 in Rostock mit Grant Alderson über Gold bei der Inklusions-WM in der Jollenklasse RS Venture Connect. Ihr wahrer Sieg aber war ein anderer.
Die Frau, die schon als Teenagerin segelte, hatte vier Monate nach ihrer Hochzeit bei einer Aneurysma-Operation eine schwere Blutung erlitten. Seitdem kann sie bei gelähmter rechter Körperseite nicht mehr selbstständig gehen, musste das Sprechen neu lernen. Mit ihrer Mutter Anne suchte Genevieve Jahre später bei einer Agentur Rat zu nun noch möglichen Aktivitäten. Die Experten schlugen Segeln vor. Die Mutter, so erzählte sie es der Tageszeitung „Fremantle Herald“, dachte nur: „Was für eine dumme Idee! Boote kippen um, und wie soll man zurück ins Boot kommen, wenn man gelähmt ist? Um Himmels willen!“ Doch Genevieve ist entflammt, will wieder Regatten segeln und findet bei der Organisation Sailability einen neuen Heimathafen. Für sie ist die in Rostock gewonnene Medaille mehr als Gold wert.
Als Genevieve nach dem Sieg Event-Manager Sven Jürgensen begegnet, sagt sie ihm mit Tränen in den Augen: „Das ist mein Weg zurück ins Leben.“ Es sind diese Momente, die den Menschenfreund Sven Jürgensen jeden Tag an- und umtreiben. „Das ist genau das, was wir wollen“, sagt er. Doch wer ist dieser Mann, der in Deutschland längst als Synonym für Inklusion im Segelsport gilt? Der Mann, der zuvor die weltgrößte reine Frauen-Regatta Helga Cup 2018 aus der Taufe gehoben hatte und später inklusiv machte? Der Mann, der schon so vielen Menschen mit unterschiedlichsten Beeinträchtigungen neue Wege auf dem Wasser aufgezeigt hat und heute als zweiter Vorsitzender des Vereins „Wir sind Wir – Inclusion in Sailing“ den Regattasport neu denkt, anpackt und macht?
Der Vater von vier erwachsenen Kindern wohnt keinen Kilometer entfernt vom Norddeutschen Regatta Verein (NRV) mit seiner Lebensgefährtin Claudia in deren Wohnung in Hamburg-Uhlenhorst. Ursprünglich stammt Sven Jürgensen aus Langenhagen bei Hannover, studierte BWL in Flensburg und stieg danach zunächst ins Landmaschinen-Business ein, in dem auch der Vater tätig war. Als Geschäftsführer nahm Jürgensen viele seiner Wege im flotten Laufschritt.
Dazu hat die Entdeckung seines Talents bei der Bundeswehr geführt. Er erinnert sich: „Ich bin damals leicht übergewichtig und etwas faul zur Bundeswehr gekommen. Aber wenn ich laufen musste, habe ich das gemacht. Dann gab es einen 5.000-Meter-Fitnesstest. Da bin ich Kasernenrekord gelaufen. Untrainiert. Gleich hieß es: ‚Mensch, Matrose Jürgensen, jetzt kannst du mal laufen!‘“ Und das tat er. Inspiriert von zwei Leistungssportlern in der Studien-WG, wurde er zu einem der besten deutschen Langstreckenläufer.
Seinen ersten echten Marathon lief er „mit noch knapp zehn Kilo Übergewicht“ in 2:46, den zweiten in 2:21 Stunden. Er bestritt 100-Kilometer- und Ultra-Langstreckenläufe, rannte, rannte und rannte. Das Ende der Läuferlaufbahn kam abrupt, als die Freundin schwanger wurde. „Ich konnte damals nicht von der Leichtathletik leben. Ich war 23 Jahre alt und habe aufgehört, wollte mich ums Kind kümmern. Meine Olympischen Spiele habe ich nicht geschafft, also genauso eine Macke wie ein paar andere Leistungssportler auch“, sagt Jürgensen.
Als das Familienunternehmen des Vaters pleite geht, kommt er – damals als Vorstand einer kleinen AG in Hamburg – und rettet, was zu retten ist. Parallel widmet er sich in Norddeutschland der Fotografie – seiner Leidenschaft aus Schulzeiten, die er „viel zu lange beiseitegeschoben“ hatte. Bei Aufnahmen zu einer Reportage „Nachts an der Schlei“ lernt er den damaligen YACHT-Chefredakteur Jochen Rieker kennen. Der entdeckt in Jürgensens Büro in Kappeln traumhaft schöne Landschaftsbilder und macht daraus eine sehenswerte Bildreportage. Die Folge: mehr Fotoaufträge. Sven Jürgensens Leben bekommt neue Perspektiven: „Die Fotografie wurde ziemlich zügig zu meinem neuen Hauptberuf.“
Wenig später begleitet er zufällig ein Team zum Bundesliga-Event beim NRV. Dort lernt er Claudia Langenhan kennen, die für den NRV in der Mitgliederbetreuung, im Event-Management, aber auch als Wettfahrtleiterin multitalentiert im Einsatz ist. Jürgensen knüpft Kontakte, entwickelt die Idee zum Segel Media Cup, der vom NRV 2017 erstmals für Medienmacher ausgerichtet wird. Ziel ist es, bei Berichterstattern mehr Verständnis für den schönen, aber komplexen Sport zu schaffen.
Auch das Thema Frauen im Segelsport fasziniert Sven Jürgensen. Nicht zuletzt, weil er die „Pink Ladies“ auf der Regattayacht „Tutima“ als Fotograf und Fan begleitete. Eine lange Nacht mit vier Frauen an einem NRV-Tisch, einige Flaschen Wein und ein Konzept später steht die Idee zur Helga-Cup-Premiere im Jahr 2018. Es ist der Beginn der Erfolgsstory der weltweit größten reinen Frauen-Regatta. Gleich beim ersten Mal ist eine der 300 Teilnehmerinnen eine Rollstuhlfahrerin. Sie überrascht Sven Jürgensen mit einem ungewöhnlichen Kompliment: „Ihr seid ja eine inklusive Regatta!“
Jürgensen beschäftigt diese Feststellung. Er ist ein von Natur aus inklusiv denkender Mensch, hatte sich bis dahin keine großen Gedanken über Hindernisse für Menschen mit Handicap im Segelsport gemacht. Jetzt tut er es mit rasant wachsender Intensität. Und er sieht eine Dokumentation über Kristina Vogel. Jene Bahnradsportlerin, die zwei olympische Goldmedaillen und 17 WM-Titel gewann, aber auch zweimal schwer vom Leben geprüft wurde. 2009 war Kristina Vogel im Straßentraining von einem Zivilwagen der Thüringer Polizei erfasst worden. Die Folgen: schwerste Verletzungen und ein langer Weg zurück. Das Comeback gelang, und sie siegte weiter, jubelte mit Miriam Welte bei Olympia 2012 über Team-Gold, bevor sie 2016 im Sprint auch solo zum ersten deutschen Olympiasieg für eine Frau in dieser Disziplin raste. Nationaltrainer Detlef Uibel wurde damals berühmt für sein Lob: „Kristina ist unser bester Mann.“
Die heute 33-Jährige blieb auf der Erfolgsspur – bis zum 26. Juni 2018: Beim Training im Cottbuser Radstadion erleidet sie bei einem Unfall schwerste Verletzungen. Seitdem ist sie ab Brust abwärts querschnittgelähmt. Als Rollstuhlfahrerin ist sie aber nicht leiser, sondern lauter geworden. Mal charmant, mal witzig oder sarkastisch und immer mit Hilfe eigener Erfahrungen macht sie in den sozialen Netzwerken auf die Hürden aufmerksam, mit denen Rollstuhlfahrer überall zu kämpfen haben.
„Mich hat die Dokumentation über sie komplett aus der Bahn geworfen“, erinnert sich Sven Jürgensen an den emotionalen Auslöser zur seiner gedanklichen Wende, den Ur-Antrieb für seine Inklusiv-Projekte. Er sagt: „Die Frau ist der Wahnsinn.“ Er schreibt ihr eine Mail. Kristina Vogel antwortet sofort. Ein paar Wochen später sagt sie bei einem Treffen in Hamburg zu, die Schirmherrschaft für den Helga Cup zu übernehmen. Unter einer Bedingung: „Ich will selbst mitsegeln!“ 2020 erkämpft sie mit der späteren 470er-Olympia-Sechsten Anastasiya Winkel Silber in der Helga-Cup-Inklusionswertung. „Selten habe ich mich so frei bei einem Event gefühlt. Ich kann beim Segeln einfach ich sein und nicht ich im Rollstuhl“, sagte Kristina Vogel nach ihrer Premiere.
Sven Jürgensen erkennt die Chancen und will mehr. Er fragt sich: „Wieso gibt es keine Weltmeisterschaften im inklusiven Segelsport, im Miteinander von Menschen mit und ohne Beeinträchtigung?“ Er wendet sich an den Weltseglerverband. „Da haben die wirklich mal klug und schnell reagiert“, erzählt er. 2020 und 2021 finden unter NRV-Clubdach in Kooperation mit World Sailing und dem DSV die ersten Inklusions-WMs auf der Alster statt. Jürgensens Credo: „Zeigen, was geht, statt darüber zu reden, was nicht geht.“
Die viermalige Helga-Cup-Gewinnerin Silke Basedow, Steuerfrau und Mitorganisatorin vom Hamburger Segel-Club (HSC), beschreibt Jürgensen so: „Sven ist ein Tausendsassa: kreativ, umsetzungsstark und mit einer klaren Haltung. Er ist der Motor hinter Projekten wie dem Helga Cup, der Inklusions-WM und dem Segel Media Cup. Auch über den Segelsport hinaus ist er Ideengeber, vor allem im Bereich Inklusion. Mit seiner Leidenschaft gelingt es ihm immer wieder, Wirtschaft und Politik zu überzeugen.“ So wie Hamburgs Sport- und Innensenator Andy Grote, der sagt: „Sven Jürgensen ist ein starker Impulsgeber und unermüdlicher Antreiber, gerade wenn es um die gesellschaftliche Wirkung des Sports und insbesondere des Segelsports geht.“
2022 und 2023 bringt Jürgensen die Inklusions-WM zweimal nach Rostock. Er rennt bei Stadt und Land im Kampf um Fördergelder offene Türen ein. Der NRV organisiert die sportliche Seite im Zusammenspiel mit dem Rostocker Regatta-Verein und dem Yacht-Club Möhnesee. Die Organisation liegt bei dem vom ersten Vorsitzenden Clemens Kraus und Sven Jürgensen neu gegründeten Verein „Wir sind Wir – Inclusion in Sailing“, der zum Kraftwerk der Inklusionsbewegung wird. Beide Rostocker WM-Auflagen gewinnen Silke Basedow und Nadine Löschke, die als „Hamburger Deerns“ auch mitfavorisierte Männer-Crews hinter sich lassen. Silke Basedow hält fest: „Wir konnten zeigen, dass es nicht nur keine Rolle spielt, ob man behindert ist oder nicht, sondern auch, welches Geschlecht man hat.“
Nadine Löschke vom FC St. Pauli reflektiert die Gesamtleistung von Sven Jürgensen: „Sven ist mir bei meinem ersten Helga Cup gleich aufgefallen. Er ist ein Macher, setzt sich mit Herzblut für Dinge ein, die ihm wichtig sind. Ohne ihn wäre der inklusive Segelsport in Booten, die nicht der unbezahlbaren Luxusklasse angehören, nicht da, wo er jetzt steht.“ Jürgensen habe, so Löschke, „einer breiteren Masse den Weg in den inklusiven Segelsport geebnet“. Nadine Löschke wird 2024 mit ihrem Para-Segelpartner Tim Trömer den Heinz Kettler Deutschland Cup bestreiten.
Mit drei Regatta-Höhepunkten setzt „Wir sind Wir“ die 2023 mit der Heinz Kettler Stiftung initiierte Serie in diesem Jahr in Prien (1. bis 5. Mai), auf dem Möhnesee (19. bis 21. Juli) und in Schwerin (5./6. Oktober) fort. Das Finale richtet der Schweriner Segel-Club von 1894 aus. „Ein toller Verein“, schwärmt Jürgensen, „sonst höre ich oft, was nicht geht. Hier hieß es im Gespräch mit den Vorständen immer nur: ‚Kriegen wir hin.‘“
Das insgesamt viertägige Schweriner Inklusiv-Festival unter Segeln startet am Tag der Deutschen Einheit unter dem Motto „Vereint segeln“ mit dem Segel-Länderpokal und Inklusiv-Teams aus allen 16 Bundesländern, bevor das Finale des Heinz Kettler Deutschland Cup folgt. Das Power-Programm von Sven Jürgensen und seinen Verbündeten spicken auch zunehmend Einsätze bei der Kieler Woche auf deren Inklusionskurs: 2024 werden fast ein halbes Dutzend Inklusiv-Teams in der J/70 starten, Begleitfahrten und ein Segelkurs für Menschen mit Sehbeeinträchtigungen organisiert.
Eine Inklusions-WM dagegen findet trotz erneut starker deutscher Bewerbung 2024 nicht statt. World Sailing hatte die Austragungsrechte ins britische Ex-Olympiarevier von Weymouth vergeben. Die enttäuschende Absage kam im Frühjahr. „Wir werden es wohl 2025 wieder machen“, konstatiert Jürgensen. Ohne Hohn fügt er hinzu: „Sie kriegen es nicht hin. Wir haben es viermal geschafft. Wir haben mit günstigen Events, geringen Startgeldern, den notwendigen Barrierefreiheiten und gestellten Booten dank unserer Partner die Voraussetzungen geschaffen.“
Dabei hilft das Umdenken in hiesigen Vereinen. NRV-Clubmanager Klaus Lahme sagt: „Sven hat im NRV sehr viel in Bewegung gesetzt. Mit dem Helga Cup hat er die weltgrößte Frauenregatta ins Leben gerufen, die als Top-Ten-Event der Stadt Hamburg seit 2018 zu den bedeutenden Sportveranstaltungen in der Hansestadt zählt. Und Sven hat ganz maßgeblich Inklusion im Segeln initiiert mit dem Ergebnis, dass im NRV regelmäßiges inklusives Segeltraining stattfindet, inklusive Regatten ausgesegelt werden und unsere inklusiven Teams an der Kieler Woche und der 2. Segel-Bundesliga teilnehmen. Wenn Sven für ein Thema brennt, kennt er nur eine Herangehensweise: Vollgas!“
Besonders stolz ist der Gasgeber auf das neue Zweitliga-Team Bat Sailing. Dessen Crew-Mitglieder mit und ohne Sehbehinderungen sind als erstes inklusives Segel-Team in die Liga eingestiegen. Der Teamname ist für die teilweise auch gehörlosen oder im Rollstuhl sitzenden Segler Programm: „Bat“ steht in der englischen Sprache für Fledermaus – die Meisterin der Orientierung. Die ehrgeizige zwölfköpfige Gruppe ist aus einem Segelworkshop für blinde und sehbehinderte Menschen entstanden, deren Kern jetzt mit großen Ambitionen auf den Liga-Booten vom Typ J/70 angreifen will. „Ich freue mich wie Bolle fürs Team“, sagt Sven Jürgensen.
Als junger Opa, der regelmäßig aus der Hamburger Innenstadt ins westliche Iserbrook radelt, um dort sein Enkelkind zu hüten, hat er nicht nur den inklusiven Regattasport im Visier. Längst baut er auch Kindern und Jugendlichen mit unterschiedlichsten Handicaps Brücken in den Segelsport. Als er vor vier Jahren erstmals Schüler mit geistigen Beeinträchtigungen vom Projekt Campus Uhlenhorst in einem Ferienkurs beim NRV zu Gast hatte, dachte er nach erfüllten Tagen: „Das kann es nicht gewesen sein. So eine glückliche Zeit für die Jugendlichen – und schon alles vorbei?“ Nicht mit Sven Jürgensen, der Förderstrukturen knüpft wie ein Fischer seine Netze. Die Campus-Junioren haben seit drei Jahren ihren festen Segelkurs auf J/22-Booten. Weitere inklusive Kurse entstehen gerade in Zusammenarbeit mit der Kroschke Kinderstiftung, dem Werner-Otto-Institut und neuen Unterstützern. „Wir wollen mit NRV und HSC auf der Alster Nachhaltiges leisten“, sagt Jürgensen.
Der Mann ist zwar kein Leisetreter, nimmt sich selbst aber wenig wichtig. „Ich brauche keinen Besitz zu meinem Glück, lebe gern bescheiden. Ich träume nicht vom Auswandern oder davon, an irgendeinem Strand zu sitzen“, sagt er. Lieber stellt er sich vor, „dass Deutschland in zehn Jahren gelebte Inklusion in der Gesellschaft“ hat. So, wie sie der stark sehbeeinträchtigte David Koch vom Bat Sailing Team erlebt hat, der 2022 bei der Kieler Woche seinen Traum verwirklichte und auf den 49er FX der Olympia-Zweiten Tina Lutz und Sanni Beucke stieg.
Er brauchte nur Augenblicke, bis er mit Steuerfrau Lutz wie schwerelos übers Wasser glitt. „David hat einen unfassbaren Gleichgewichtssinn und hört so viel. Die sind nicht ein einziges Mal aus dem Rhythmus gekommen, obwohl er nie zuvor auf einem solchen Boot war“, erzählt Sven Jürgensen. Dabei weiß er: „Solange wir über Inklusion reden, sind wir nicht inklusiv. Das Miteinander muss selbstverständlich werden.“ Dass manche Einschränkungen bleiben, sei klar. „Ich dürfte ja auch keinen Formel-1-Rennwagen fahren. Vier Gehörlose allein auf einem Boot auf einer Bundeswasserstraße gehen nun einmal nicht, weil dort Schallsignale gelten. Das muss man respektieren.“
Einen Wunsch hat Sven Jürgensen auch für sich selbst: „Ich würde gern wieder mehr fotografieren. Das kommt viel zu kurz. Dabei werde ich ständig nach Bildern vom inklusiven Segeln gefragt …“ Nicht nur dieser Trend zeigt, dass die Bewegung sichtbarer wird. Weshalb sich die Vorsitzenden und ihr bislang noch kleines 17-köpfiges „Wir sind Wir“-Vereinsteam in Zukunft teilweise werden professionalisieren müssen. „Wir werden einige Projekte kommerzieller gestalten, weil wir hohe Ansprüche haben, dass es gut funktioniert und wir vorankommen“, sagt Jürgensen, der gleichzeitig von einem selbstlosen Engagement zum nächsten eilt.
Es kommt vor, dass ihm mitten in einem Gespräch spontan einer seiner Schützlinge vors geistige Auge segelt. Gerade ist es Tjark Schimmel, ein ehemaliger junger Kadersegler aus Niedersachsen, der heute infolge eines Hirnaneurysmas im Rollstuhl sitzt. Anfangs hat Tjark nicht sprechen können, mittlerweile ein bisschen. Jürgensen erzählt: Vor der Crash-Wende in seinem Leben hatte Tjark Schimmel mit Segelfreund Klaas Fiete Kruck gerade die Cadet-EM 2021 auf dem Gardasee bestritten. Sie waren für die Jugend-WM 2022 in Australien qualifiziert. Aber Tjark konnte nicht mehr teilnehmen. Jetzt wird Tjark beim Heinz Kettler Deutschland Cup wieder mit Klaas vereint in einem Boot sitzen. Sven Jürgensen und seine Verbündeten schaffen solche Chancen.