Lasse Johannsen
· 12.07.2023
Seine Geschichte. Er entstand ja schon 1947 in den USA. Als langjähriger Opti-Trainer habe ich mich dafür interessiert und herausgefunden, dass der Ur-Opti, der Optimist Prahm, ganz anders aussah als das heutige Optimist-Dinghy. Und 2019 habe ich so ein Boot nachbauen lassen. Wahrscheinlich das erste in Deutschland, denn in seiner Ur-Form hat es sich in Europa nicht durchgesetzt.
Die Maße sind annähernd gleich, das Schwert ist allerdings deutlich kleiner, und auch das Ruder. Außerdem hatte es ein ungelattetes Baumwollsegel mit losem Unterliek und war deutlich langsamer.
Die ersten Optis in Europa wurden 1954 in Kopenhagen gebaut. Dann hat sich Paul Elvstrøm der Sache angenommen und daraus mit Kunststoffsegeln und anderen Verbesserungen ein regattataugliches Boot gemacht. So wurde der Opti schließlich weltweit zum Erfolg. Dabei gab es aber viele Entwicklungslinien, die erst 1995 durch die IODA, die International Optimist Dinghy Association, in eine einheitliche Bauform gebracht worden sind.
Der Verein organisiert die „OptiClassics“. Diese besonderen Regatten werden mit historischen Holz-Optis, aber nicht mit der Ur-Form des Bootes gesegelt. Die erste Veranstaltung dieser Saison fand Anfang Mai auf dem Chiemsee statt und wurde mit großer Begeisterung aufgenommen.
Wir segeln diese Boote als Mannschaftswettbewerb in Zehn-Minuten-Kurzwettfahrten mit anschließendem Tausch. Nach dem Vorbild der Segel-Bundesliga. Altes Boot und supermodernes Format.
Richtig. Die Boote werden gestellt, es sind sechs, wie bei der Bundesliga. Nur gibt es keine Pairing-Liste, das wäre zu kompliziert. Wir verlosen die Boote nach jeder Wettfahrt neu. Es ist eine eintägige Veranstaltung, sehr elternfreundlich.
Holz patiniert. Kunststoff gammelt”
Wir fahren bei jedem Wind. Außer Flaute natürlich. Aber zwei Knoten reichen schon. Und wir segeln historisch, also ohne Neopren, und bei entsprechenden Bedingungen auch ohne Auftriebskörper.
Ganz klassisch, so wie das in der Bauzeit der Boote auch üblich war. Und das macht den Kindern einen riesengroßen Spaß, dass sie endlich mal etwas anderes machen können. Und ein Holzboot, jedes, hat eine Seele. Holz patiniert. Kunststoff gammelt.
Erst durch Zuruf, dann hat sich das lawinenartig entwickelt. Inzwischen haben wir 19 regattafertige Optis, und uns werden wöchentlich alte Boote angeboten. Manche sind wirklich wertvoll. Die sammeln wir. Weil wir nämlich auch ein Opti-Museum aufbauen wollen. Das ist neben den historischen Regatten Zweck des Fördervereins.
Bei Interesse Kontakt über: opticlassics@t-online.de