Er hat viele Abenteuer erlebt. Zwischen 1977 und 1987 segelte der heute 79-Jährige mit dem selbst gebauten Katamaran “Shangri-La” um die Welt. In den Jahren 1991 und 1992 überquerte er den Nordatlantik mit einem authentischen Wikingerboot nach New York und segelte im Jahr 1998 auf den Spuren von Captain Bligh in einem offenen Boot quer durch den Pazifik. Zuletzt kreuzte er mit seiner Proa “Ana-Varu” auf dem Pazifik.
Doch nicht für seine großen Abenteuer wird dem Lübecker nun das Bundesverdienstkreuz verliehen, sondern für sein soziales Engagement benachteiligten Jugendlichen gegenüber. Bereits seit 2006 nimmt der studierte Nautiker und Pädagoge Burghard Pieske mit seinem Projekt “Euro-Viking” und unter dem Motto “Segeln statt saufen. Rudern statt raufen” Jugendliche an Bord seiner Wikingerboote, mit denen er die alten Routen der Wikinger in ganz Europa nachfährt. Dabei werden die Teilnehmer an ihre Grenzen geführt – und oftmals auch darüber hinaus. Für viele der Jugendlichen ist das Projekt der Wendepunkt im Leben, den sie unbedingt erfahren mussten. Vielen der Teilnehmer gelingt es danach, eine Arbeitsstelle zu finden oder einen Schulabschluss zu erlangen.
”Meine einsame Pazifiküberquerung, meine ganzen Expeditionen sind eine Art Selbstfindung, vielleicht Selbstdarstellung, jedenfalls alles sehr auf mich bezogen, für die Gesellschaft absolut nutzlos”, sagte Pieske im vergangenen Jahr in einem Interview des Familienwochenblatts “Der Reporter”, “aus diesem Abenteuerleben hat sich aber etwas entwickelt, was jetzt weiterreicht. Ich versuche die Erkenntnisse meines Lebens auf See zu extrahieren und sie in dieses Jugendprojekt zu stecken. Euro-Viking sehe ich als mein Lebenswerk.”
Die offizielle Verleihung des Ordens ist für den 23. Januar 2024 festgesetzt.