Kristina Müller
· 31.01.2021
Am Sonntag erreichte der 81-Jährige seinen Ausgangshafen Fremantle in Australien. Ein Jahr und drei Monate benötigte er für die Weltumsegelung in Etappen
Rekord – wieder einmal: Der Australier Jon Sanders hat am gestrigen Sonntag seine elfte Weltumsegelung in Fremantle an der australischen Westküste beendet – im Alter von 81 Jahren.
455 Tage war er seit dem Aufbruch am 3. November 2019 auf der "Perie Banou II", einer S&S 39 von 1971, unterwegs. Anders als sein Landsmann Bill Hatfield, der 2020 sogar eine Nonstop-Runde um den Globus ebenfalls im Alter von 81 Jahren absolvierte, umrundete Sanders den Globus jedoch in Etappen.
Nach dem Start in Fremantle bei Perth segelte er über den Indischen Ozean nach Westen, dann über den Südatlantik und durch den Panamakanal in den Pazifik. Auf die lange Etappe über den Pazifischen Ozean folgte ein Stopp auf Tahiti. Von dort setzte Sanders im Herbst 2020 zum finalen Schlag zurück nach Australien an, wo er Bundaberg im Oktober erreichte. Nun liegt auch die letzte Etappe im Kielwasser.
Dreimal nonstop
In den Logbüchern des Australiers standen jedoch schon vor diesem Törn zahlreiche bemerkenswerte Reisen, darunter einige Erstleistungen. Zehnmal war der Ausnahmeskipper zuvor um die Welt gesegelt, davon dreimal nonstop hintereinander.
Fast zwei Jahre am Stück verbrachte Sanders von 1986 bis 1988 auf See und legte ohne Unterbrechung rund 71.000 Seemeilen zurück – eine Distanz, die bisher noch keiner übertroffen hat. Damals verfügte er bereits über Erfahrung im Alleinsein auf See: Zuvor war er schon zweimal am Stück rundum gesegelt.
Gegen den Wind
Außerdem zählt Jon Sanders neben Wilfried Erdmann und sechs weiteren zu den wenigen Skippern, die eine Nonstop-Weltumrundung gegen den Wind im Kielwasser haben: 1987 segelte er während seiner Dreifach-Weltumsegelung mit der "Perry Endeavour" in 250 Tagen rundum.
Anfang 2020 hatte Jon Sanders für seine Ausnahmeleistungen den "Lifetime Award" des Ocean Cruising Club erhalten.
Kampf gegen Verschmutzung der Meere
Seinen jüngsten Törn um die Welt hat Sanders auch unternommen, um ein Zeichen gegen die katastrophale Verschmutzung der Meere zu setzen. Unterwegs hat er 214 Wasserproben genommen, die nun auf enthaltenes Mikroplastik untersucht werden.