Lasse Johannsen
· 26.07.2024
Insgesamt waren elf Länder an den umfangreichen Ermittlungen beteiligt, die bereits 2020 aufgenommen wurden. Dabei gelang es den Strafverfolgern schließlich, die laut eigenen Angaben größte Bande zu zerschlagen, die seit Jahren Kokain aus Südamerika mit Segelyachten nach Spanien transportierte.
Kopf der Bande ist demnach ein seit 20 Jahren im Drogenhandel etablierter Südamerikaner, der unter dem Namen “Professor” bekannt ist und mit den kolumbianischen und mexikanischen Drogenkartellen zusammengearbeitet hat. Gemeinsam mit ihnen habe der “Professor” Herstellung und Transport bis zur Verschiffung nach Spanien organisiert, inklusive Anheuern der Crew und Segnung der jeweiligen Segelyacht durch einen Priester.
Mit Auslaufen lag die Verantwortung für den Handel dann laut Polizeiangaben bei einem Mittelsmann in Spanien. Der konnte über eine Flotte von rund zehn Yachten verfügen, die jeweils bis zu einer Tonne des Rauschgifts pro Atlantiküberquerung transportierten. Der Spanier gehörte zum sogenannten Balkan-Kartell an der Costa Brava, 16 seiner Drogensegler stammten aus Norwegen.
Es habe Basen in Valencia, Alicante, Almería, Málaga und auf den Kanarischen Inseln gegeben, von denen aus Häfen in Brasilien, Kolumbien, Guyana, Trinidad und Tobago, St. Lucia, Barbados und Panama angesteuert wurden.
Segelyachten sind im Drogenhandel übliche Transportmittel. Die beförderten Mengen sind zwar vergleichsweise klein, dafür ist die Aufklärungsquote relativ niedrig.