Es wird später hell und schneller dunkel, wer Meilen machen will, wird um Segeln bei Dunkelheit nicht herumkommen. Also Positionslampen und Ankerlicht vor dem Auslaufen probeweise einschalten. So wird man von einem kaputten Leuchtmittel oder losem Maststecker nicht in der Dämmerung überrascht.
Um im Dunkeln unter Deck den Durchblick zu behalten, eignet sich rotes Licht besonders gut. Es blendet nicht und trübt somit nicht die Sicht in der Dunkelheit, wenn es etwa den Niedergang hinaufstrahlt. Viele Leselampen am Kartentisch haben eine Rotlichtfunktion. Wenn nicht, lässt sie sich mit speziellem Leuchtmittel nachrüsten oder einfach schnell selbst basteln. Farbige Folien für Bühnenscheinwerfer gibt es für kleines Geld. Die rote Folie wird passend zugeschnitten und an der Lampe mit einem Bändsel oder Tape befestigt. Fertig ist das Rotlicht.
Rettungswesten empfehlen sich bei rauen Bedingungen. Ebenso Sicherungsleinen. Diese können besonders in der Dunkelheit zusätzliche Sicherheit bieten. Taschen- und Kopflampen überprüfen und im Zweifel laden. Und dann vor dem Törn in die Öljacke stecken. Dann klappt auch das Ankermanöver in der Dämmerung. In den Abendstunden sind auch wieder viele Mücken unterwegs, also Sprays und Netze für Niedergang und Luken bereitlegen.
Wie schalte ich meinen Plotter und meine anderen Displays in den Nachtmodus? Häufig ist dieser Menüpunkt nicht sofort intuitiv zu finden. Auf hoher Helligkeit blenden die Anzeigen aber extrem. Also vorher die Anleitung heraussuchen und sich mit den Einstellungen vertraut machen. Wird im Dunkeln festgemacht, nicht vergessen, die Anzeigen zurück in den Tagmodus zu stellen. Bei Sonnenschein ist sonst auf der dunklen Anzeige am kommenden Tag nichts erkennbar, und das Umschalten ist sehr mühsam.
Besonders morgens kann Nebel die Sicht einschränken. Das Nebelhorn sollte also aus den Tiefen der Backskiste herausgesucht und bereitgelegt werden.
Ist eine Radaranlage an Bord, dann kann es jetzt sinnvoll sein, sich mit der Funktionsweise probeweise auseinanderzusetzen. Eventuell auch hier die Bedienungsanleitung bereitlegen. Wenn die Technik bisher nicht zum Einsatz kam, ist die Bedienung vielleicht nicht mehr so routiniert wie im vergangenen Herbst.
Besonders in den Morgenstunden ist es jetzt sehr frisch, auch wenn die Temperaturen tagsüber wieder sommerlich werden. Also warme Kleidung an Bord räumen. Mütze und Handschuhe nicht vergessen.
Morgentau sorgt für Nässe an Deck, nach dem Gang an Land hinterlässt das meist unschöne Fußspuren. Mit einem Mikrofasertuch einmal durchs Cockpit und über das Laufdeck gewischt, kann so aber gleich für Glanz und Sauberkeit gesorgt werden, und das ohne Wasserschlauch. Die Struktur des Mikrofasertuchs hat eine säubernde Wirkung auch ohne zusätzliche Reinigungsmittel.
Nebel oder Starkwind treten im Herbst häufiger auf und können Segler im Schlimmsten Fall zu einem Hafentag zwingen. Deswegen sollte auch der Törnplan in dieser Jahreszeit an die Witterung angepasst werden. Mehr Zeit einplanen und nicht wegen Zeitdruck in den Nebel oder Sturm fahren.
Auch wenn das Wetter herbstlich wird, hält es häufig noch sehr schöne Tage auf dem Wasser bereit. Und die Ostsee ist noch warm. Also ankern, baden und schöne Erinnerungen an Bord sammeln. Der Winter kommt früh genug.