Seegatten – die oft schmalen und stark strömenden Wasserpassagen zwischen Inseln oder Festland und Sandbänken – stellen für Segler eine besondere Herausforderung dar. Sie bergen erhebliche Gefahren, die jedes Jahr insbesondere weniger gut vorbereitete Segler böse überraschen.
Update 9.9.2024 Einen speziellen Fall untersuchte die Bundesstelle für Seeunfalluntersuchungen (BSU) nun erneut und gab ihre Erkenntnisse daraus jetzt nochmals in überarbeiteter Form heraus. 2021 verunglückte die Yacht „Silja“ zwischen Baltrum und Langeoog, ein Segler starb. Allerdings ergeben sich daraus keine neue Handlungsanweisungen für Segler.
Die Kombination aus starken Strömungen und Untiefen macht das Befahren äußerst anspruchsvoll. Nicht nur hat jedes Seegatt zudem seine Besonderheiten, sondern sie befinden sich auch permanent im natürlichen Wandel. Da es oftmals nur mit erheblichem Aufwand möglich ist, verlässliche Informationen zu finden, gilt es, einige grundlegende Verhaltensweisen zu beachten. Die Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung (BSU) empfiehlt daher das Folgende:
Seegatten sind naturgemäß dynamische und oft unvorhersehbare Strömungsrinnen, durch die Meerwasser aufgrund von Gezeiten, Stürmen und Strömungen unaufhörlich hin und her fließt. Ihre Tiefe und Breite können sich durch Sedimentverlagerungen und ständige Erosion erheblich verändern. Bekannte Beispiele sind das Norderneyer Seegatt und das Zandergatt in der Nordsee.
Die Strömungsrinnen gelten als sehr anspruchsvolles Revier für Segler, nicht selten kommt es zu verheerenden Havarien. Denn unter anderem nach Stürmen können sich Untiefen auch in das Fahrwasser verlagern. In den offiziellen Seekarten sind die Gebiete als “stark veränderlich” angegeben. Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) warnt insbesondere vor dem Schluchter-Fahrwasser. Dieses solle “nur von sehr erfahrenen einheimischen Seglern, die sich mit den besonderen Seegangsverhältnissen des Norderneyer Seegatts sehr gut auskennen, befahren werden”.